Berlin NW 21, 29. Juli 1919

Hochgeehrter Herr Graf!

Herr Freiherr Schenk zu Tautenburg hat auf unseren neulichen schönen Brief ganz kurz geantwortet:

„Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt!

Ich bestätige dankend Ihr gefälliges Schreiben vom 18. d. M. Wie ich Ihnen bereits in meinem letzten Schreiben mitteilte, habe ich von dem Verkauf von Kirsaiten an Herrn Grafen Lehndorff aus den Ihnen bekannten Gründen endgültig Abstand genommen.

Mit der vorzüglichsten Hochachtung

ergebenst

gez. Frh. Schenk zu Tautenburg.‟

Was machen wir nun? Sollen wir endgültig davon Abstand nehmen, ihn weiter zu bekriegen? Sollen wir warten, bis seine anderweiten Verkaufsverhandlungen gescheitert sind? Soll ich gelegentlich meiner Anwesenheit in Steinort eine ungezwungene Gelegenheit suchen, wieder mit ihm Fühlung zu bekommen?

Ihrer gefälligen Äußerung entgegensehend,
in ausgezeichneter Hochachtung ergebenst
Siebert
Rechtsanwalt

Zitierhinweis

Karl Siebert an Carol Graf von Lehndorff. Berlin, 29. Juli 1919. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_fyn_kzq_pz