Regest: Sie befürchtet, dass „die genannten Leute Ihre Herzensgüte unverschämt missbrauchen“. Sie äußert sich zu den in ihrem Verständnis unberechtigten Bittgesuchen sowie zu verschiedenen Personen.
Zitierhinweis
Ausfertigung: APO, Bestand 382 FA Lehndorff, Nr. 331, Bl. 3-5v Link zum Digitalisat
13.05.1878
Caroline Remus war die Frau von Carl Traugott Remus, Superintendent von Ostrowo. Im August 1868 wurde er in das Amt eines Vize-Generalsuperintendenten für den masurischen Landesteil eingeführt, dass er von Lyck aus verwaltete. Er setzte sich für die Stärkung der polnischsprachigen Seelsorge ein und forderte eine qualifizierte Polnischausbildung der Pfarrer. Remus kritisierte die Arroganz von Pfarrern und deutschen Bewohnern, die die polnischsprachigen Masuren als rechtlos betrachteten „und nichts dagegen hätten, wenn man sie so zu germanisieren suchte, wie man anderswo die Deutschen, Juden und Polaken mit rücksichtsloser Gewalt zu entnationalisieren sucht.” Nach Remus' Emeritierung 1876 wurde die Stelle nicht neu besetzt. Mit der Zäsur 1870 waren Förderung der polnischen Sprache und Seelsorge unerwünscht, auch in der Kirchenleitung hatte sich das „reichsdeutsch-preußische Sendungsbewusstsein” durchgesetzt, vgl. Kossert, Andreas, Deutsche oder Polen? Die Masuren im Spannungsfeld des ethnischen Nationalismus 1870-1956, Wiesbaden 2001, S. 48 ff.
Regest: Sie befürchtet, dass „die genannten Leute Ihre Herzensgüte unverschämt missbrauchen“. Sie äußert sich zu den in ihrem Verständnis unberechtigten Bittgesuchen sowie zu verschiedenen Personen.