Steinort, 24. Dezember 1869
Eine löbliche Kreis-Unterstützungskommission für die Einkommensteuer hat mich laut Benachrichtigung vom
Vgl.
das Dokument vom 9. Dezember
1869.
[Schließen]9. Dezember für das Jahr 1870 zur 17. Steuerstufe
eingeschätzt. Ich halte diese Einschätzung für zu hoch und reklamiere dagegen.
Indem ich mich zunächst auf Liegt der Akte nicht
bei.
[Schließen]meine Reklamation vom 9.
Januar d. J. beziehe, glaube ich dort nachgewiesen zu haben, dass
meine Einnahmen aus verpachteten Gütern und Administration in den Jahren 1867 zu
68 so bedeutende Einbußen erlitten haben, dass dadurch, nach dreijähriger
Fraktion gerechnet, auch meine Einnahme per 1870 noch um ein erhebliches
vermindert wird. Es kommt dazu, dass meine Wirtschaftskasse für das
Wirtschaftsjahr Juli 1868/69 nicht, wie ich in jener Reklamation veranschlagt
hatte, mit einem Minus von 2.542 Talern, sondern mit einem solchen von 9.350
abgeschlossen hat.
Der schwache Körnerertrag und die ganz niedrigen Getreidepreise der Ernte von 1869 lassen bereits
mit Bestimmtheit voraussehen, dass der Abschluss meiner Wirtschaftskasse pro
1869/70 nicht entfernt ein solches Resultat ergeben wird, dass dadurch der
Minus-Ertrag des letzten Jahres auch nur einigermaßen übertragen werden könnte.
Was das Kapitalvermögen meiner Frau
betrifft, so habe ich bereits in Liegen der Akte nicht bei.
[Schließen]meiner Reklamation
vom 9. Januar d. J. und der Erläuterung dazu vom 4. August
nachgewiesen, dass das Einkommen aus demselben jetzt höchstens auf 3.000 Rtlr.
veranschlagt werden kann. Hieran hat sich seither nichts verändert.
Die
außerordentlich geringen Einnahmen des laufenden Jahres und die
nichtsdestoweniger hervorgetretene Notwendigkeit zu bedeutenden Reisen und
Aufenthalten meiner Familie im Ausland haben dazu geführt, dass ich unter
anderem die Kautionen der Pächter von Stawken und Pristanien, welche mir in meiner Einschätzung bisher stets mit
400 Rtlr. Zinsgenuss angerechnet worden sind, nicht mehr besitze. Vgl. APO, Bestand 382 FA Lehndorff, Nr. 19, 21 und
22.
[Schließen]Außerdem habe ich bei dem Banquier Meyer
Cohn und der Credit-Bank von
Hermann Henkel, beide in
Berlin, eine
Kontokorrentschuld von zusammen 12.000 Rtlr., die ich mit 5 % verzinse,
wodurch sich ein neuer Ausfall von 600 Rtlr. ergibt. Endlich habe ich auch in diesem Jahre wieder bedeutende
Ausfälle an meinen Pachterträgen gehabt, z. B. von Rosengarten die ganze Pacht, 800 Rtlr., von
Pristanien 1.100, von Serwillen 300, Summa 2.200 Rtlr., ohne dass
von den alten Pachtresten etwas eingegangen wäre.
Ich beantrage demnach:
eine löbliche Einschätzungskommission wolle mich auch in diesem Jahre wie im
vorigen in die 15. Steuerstufe einschätzen.
Zitierhinweis