Königsberg, d. 15/II 79

Euer Erlaucht

wollen gnädigst verzeihen, wenn ich mir erlaube, folgende Angelegenheit zur geneigten Berücksichtigung hierdurch sehr ergebenst vorzutragen.

Euer Erlaucht haben gewiss ein reges Interesse daran, dass manches für Quellenstudien geeignete Werk in Euer Hochgräflichen Schlossbibliothek der wissenschaftlichen Forschung zugute kommt.  Siehe das Dokument vom 23. Januar 1876.
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Nach der Mitteilung des Herrn Professors Lohmeyer, der einigermaßen über die ostpreußischen Archive orientiert ist, befindet sich in Euer Hochgräflichen Schlossbibliothek gerade das Material, welches mir bei meiner Promotionsarbeit als bester Quellenschatz dienen könnte.
Gestatten daher Hochdieselben, dass ich von der hiesigen Universitätsbibliothek aus, zu deren Benutzung ich mich im Interesse meiner Arbeit hierher bemüht habe, die ganz ergebene Bitte mir erlaube, meinen Aufenthalt daselbst für die Dauer von einigen Tagen zur Benutzung Eurer Hochgräflichen Bibliothek gestatten zu wollen.

Indem ich mich hinsichtlich der mir zuteil werdenden Freundlichkeit des inständigsten Dankes verbindlich zu halten erkläre, bitte ich, mir unter meiner Adresse Liebstadt in Ostpreußen eine hochgeneigte Nachricht hierüber zugehen lassen zu wollen,

als Ew. Erlaucht ganz ergebener L. Kempski
Cand. phil.

Zitierhinweis

L. Kempski an Anna Gräfin von Lehndorff. Königsberg, 15. November 1879. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_gm5_55n_jdb