Bronikowen, den 30.3.67
Gnädigste Frau Gräfin!Damit Sie mich nicht für gar zu undankbar halten und nicht glauben, dass ich Ihren
ehrenvollen Auftrag ganz und gar vernachlässigt hätte, beehre ich mich, Ihnen
das dürftige Resultat meiner Ermittlungen in Bezug auf die Adelsfamilien der
Provinz Preußen Liegt der Akte nicht bei.
[Schließen]anliegend ganz
ergebenst zu überreichen.
Meine landrätlichen Kollegen haben sich leider zum großen Teil nicht sehr
willfährig gezeigt, und abgesehen davon, dass ich von sehr vielen bisher gar
keine Auskunft erhalten habe, meine Fragen weder sehr vollständig noch in der
systematischen Ordnung beantwortet, wie ich sie ihnen vorgelegt hatte, so dass
ich auch in Betreff derjenigen Kreise, aus welchen die erbetenen Nachrichten
zugegangen sind, nicht im Stande gewesen bin, die Liegt
der Akte nicht bei.
[Schließen]anliegende Nachweisung nach den Kategorien zu ordnen, wie Sie,
gnädigste Frau Gräfin, es bestimmt hatten. Sie hatten zwar nur an Beiträge von
über 1.000 Taler gedacht, aber in der Erwägung, dass weniger bemittelte Leute
mitunter mehr geneigt sind, zu guten Zwecken etwas herzugeben als die ganz
Reichen, wenn die Aufforderung nur nicht über ihre Kräfte geht, hatte ich meine
Kollegen auch ersucht, mir diejenigen Kreiseingesessenen namhaft zu machen,
welche nach ihrer Vermögenslage Beiträge bis zu 500 Rtlr. herunter geben
könnten, und habe die bezüglichen Notizen auch in meine Nachweisung aufgenommen;
können Sie das nicht brauchen, so schadet es wohl auch nichts.
Wenn mir, wie ich hoffe, so allmählich noch von einigen anderen Landräten die
erbetenen Nachrichten zugehen, so werde ich mir erlauben, Ihnen Nachträge zu dem
beiligenden Verzeichnis einzureichen. Es würde mir sehr erfreulich sein, wenn
Sie dasselbe zu irgend etwas brauchen könnten, und noch mehr, wenn die darin
enthaltenen Nachrichten Sie nicht in der Verfolgung Ihres menschenfreundlichen
und großartigen Unternehmens entmutigen möchten. Es gereicht Ihnen vielleicht
zur Freude, wenn ich Ihnen mitteile, dass überall, wo ich von Ihrem Plan in
Bezug auf das Lehndorffs Projekt kam nicht zustande, vgl. dazu
die folgenden Dokumente. Siehe auch: Singer, Johanna M., Arme adlige
Frauen im Deutschen Kaiserreich, Tübingen 2016.
[Schließen]Fräulein-Stift gesprochen
habe, derselbe als ein segensreicher und dankenswerter anerkannt worden ist, und
dass Sie daher wenigstens viele gute Wünsche auf Ihrem schwierigen Wege
begleiten werden.
Sollten Sie, gnädige Frau Gräfin, in dieser mir wirklich am Herzen liegenden Angelegenheit meine geringen Dienste in irgend einer Beziehung noch brauchen können, so bitte ich nur, sich ganz als Unleserliche Stelle [...] zu betrachten und mir Ihre Befehle zugehen zu lassen; ich werde dieselben mit der größten Freude und hoffentlich in Zukunft mit mehr Pünktlichkeit ausführen, als ich bisher bewiesen habe; sollten Sie mir mündliche Aufträge zu erteilen haben, so würde mir dies erfreuliche Gelegenheit sein, meinen Besuch in Steinort, der zu meinen angenehmsten Erinnerungen gehört, zu wiederholen,
Nun würde ich versuchen, meine Versäumnis in der Erledigung Ihres Auftrages zu entschuldigen, wenn es überhaupt eine Entschuldigung für mangelnden Eifer und Pünktlichkeit in Ihren Diensten Textverlust [...]
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