Ausfertigung: GStA PK, XX. HA, Rep. 54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 142, n. f.
06.06.1801
Ebd., Nr. 303, weitere Briefe Flottwells an Lehndorff vom 15. Dezember 1801 und 24. Juni 1802. Demnach hatte das Hofgericht Insterburg das „Engelsteinsche Original Privilegium” als Beweis angefordert, dass aber im Steinorter Archiv nicht aufzufinden war. Lehndorff musste es im Geheimen Archiv in Königsberg suchen lassen, denn die Frage, ob Gumboldt als „Besitzer eines adelichen Gutes zur Brauerei, Brennerei und dem Schank berechtigt sei, kann nur allein der Fisco, nicht aber von den benachbarten Gutsbesitzern in Erwägung gebracht werden.” - Lehndorff gewann den Streit. Gumboldt wurde bei Androhung von 40 Rtlr. Strafe das Schankrecht an Fremde untersagt. Aus „Mangel des Absatzes” ging man davon aus, dass die Rosensteinsche Brennerei dann eingehen werde.
Regest: Betr. „Gumboldtsche Prozess-Sache“ und Engelsteinscher Krugverlag. Der Engelsteinsche Krug hat ein Privileg zum auswärtigen Debit. Nur der Fiskus kann jemandem innerhalb der „Bannmeile“ den Bier- und Branntweinverlag untersagen. Da Rosenstein nur ½ Meile von Engelstein entfernt liegt, steht dem Engelsteinschen Krug das Recht der Bannmeile zu. Rosenstein steht deshalb das Recht des Krugverlags nicht zu, zumal es kein Privileg dafür besitzt.