Gerdauen, den 11. Januar 1785
Mein würdigster bester Graf!Tausend Dank sei Ihnen gesagt, dass Sie sich der armen Gerdauer erinnern. Editorische Auslassung [...]
Martin Assmann war Hofgärtner
in Steinort.
[Schließen]Wegen des Verlustes an ihrem Assmann bedaure Ihnen aufrichtig,
denn er war ein guter fleißiger Gärtner und moraliter guter
Mensch. Ich zweifle, dass Sie einen besseren bekommen
werden. Mein Bonais, bis zum innersten
seiner Pflanzer-Seele gerührt von Ihrem gnädigen Andenken, gibt sich wegen eines
guten Gärtners hier alle mögliche Mühe, kann aber nichts Vernünftiges
auftreiben, und mit einem elenden Subjekte ist Ihnen auch nicht gedient. Editorische Auslassung [...]
Für die Im Auftrag Friedrichs II. war Reck am 30. Dezember
1784 zum Justizminister ernannt worden.
[Schließen]Besetzung der Stelle des Ministers v. Münchhausen mit dem Herrn v.
Reck
lobe ich meinen
Schöpfer, dass ich doch Es muss sich um die im Brief erwähnte Tochter
Eleanore handeln. Finckenstein blieb unverheiratet. Zur Besetzung der
Stelle vgl. Schmidt-Lötzen, Nachträge, Bd. 2, S. 458 f.
[Schließen]
Ludwig Finck
von Finckenstein
[Schließen]Fincken und meine
[Schließen]Tochter
im
Lande behalte. Ist er kapable, was Gutes zu stiften, so kann er ja solches hier
im Lande ebenso gut tun, wie anderwerts und er hätte seine Umstände sehr
alterieren müssen.
In Königsberg soll alles sehr steif und gezwungen sein
und alle Divertissements, so sie da haben, gar nicht ihrem Namen angemessen
sein. Editorische Auslassung [...]
Indessen passieren auch einige komische
Auftritte. Darunter mir diese vorzüglich gefallen haben: Auf einem publiken Ball
von der Bourgeoisie refusierte eine spröde Schöne einem Studenten den Tanz, und
tanzte darauf gleich mit einem anderen, dem sie ein bestes accoueil macht. Der
erste, durch den Refues beleidigt und aufgebracht, wartete auf der
Schneider-Brücke auf die Retour dieser Mademoiselle mit anderen macialistischen
Studenten, und wie sie ankommt, nötigen sie die Mademoiselle auf der
Schneider-Brücke mit alles Deceale auszusteigen und tanzen mit ihr im Beisein
ihrer Mutter einen englischen Tanz durch 12 Paar, führen sie manierlich in den
Wagen und lassen sie in Gottes Namen fahren ohne sie sonst zu beleidigen. Die
auf diese Art zurechtgewiesene Schöne soll aber selig versichert haben, künftig
gar nicht mehr zu tanzen. Schade! Sie soll gut tanzen. Editorische Auslassung [...]
Wollte Gott, dass wir bald das Glück haben möchten,
Ihnen allerseits wieder bald in Steinort zu wissen, denn so schön auch Steinort ist, was ist es
ohne seinen würdigen Bewohner, welches ebenfalls auf Dönhoffstädt zu applizieren, wo ich gewiss
versichert bin, dass der Herr ihr Gutes nicht besser hat belohnen können, als
dass er sie durch ihre Verbindung einen durch den anderen glücklich gemacht.
Editorische Auslassung [...]
Warum aber für den kleinen Graf Heinrich
August, geboren 1777
[Schließen]Heinrich eine Leibesübung durch Exerzieren? Es
sei denn, dass er ein Vergnügen daran fände. Die Baronin von Beynuhnen
ist auch hier und trägt mir auf, sie gehorsamst zu empfehlen. Vgl. Schmidt-Lötzen,
Nachträge, Bd. 2, S. 337 (Oktober 1783): Die Baronin verdiene seine
Hochachtung. „Sie führt die ganze Wirtschaft mit einem Verständnis
und einem Eifer, wie sie nur der gescheiteste Mann zeigen
kann.“ Gerade sei sie von einer 14-tägigen Reise „über
die polnische Grenze“ zurückgekehrt, wo sie Ochsen gekauft
habe. „Die Erfolge ihrer Bewirtschaftung dieser riesengroßen
Begüterung sind ganz außerordentlich.“
[Schließen]Sie kommt eben aus Posen(?), wo sie Handel und Wandel
getrieben.
Editorische Auslassung [...]
Zitierhinweis