Regest: Seit mehreren Wochen seien keine Briefe eingegangen. Sie ist besorgt um Carol, und „was er Dir möglicherweise unter deiner Abwesenheit wieder bereitet haben könnte! Er ward doch gelegentlich der Revuen einige Tage hier in Berlin. Hat er wieder Schulden gemacht, die Dich in neue Sorgen stürzen oder was könnte es sonst sein?“ - Sorge bereitet ihr auch Annas „Generosität“; sie danke für den Champagner, aber es sei eine zu große Ausgabe. Da aber ihr Arzt darauf dringe, dass sie stärkenden Wein trinke, habe sie mit „Borchardt‟ einen Umtausch in „Zypern-Wein“ ausgehandelt, den sie nun auf die Gesundheit trinke. Borchardt habe ihn ihr auch sehr angepriesen und damit bekräftigt, dass er ihr „statt der 20 halben Flaschen Champagner nur 10 selbst noch etwas kleinere Zypern-Wein gab.“

Zitierhinweis

Adelheid Gräfin Reichenbach an Anna Gräfin von Lehndorff. Berlin, 26. September 1887. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_sfn_c1t_fdb