Friedrichstein, den 9. Dezember 1861
Meine teuerste Anny!Soeben erhielt ich Deinen lieben Brief und beantworte ihn sogleich, um Dir zu
zeigen, auf wie fruchtbaren Boden Deine Ermahnungen gefallen sind. zum
Abgeordnetenhaus, siehe das Dokument vom November 1861.
[Schließen]Dass Carl
nicht gewählt ist,
schmerzt mich eigentlich tief, obgleich man ihn freilich nicht darüber bedauern
darf, einer so grundschlechten Gesellschaft überhoben zu
sein. Ich hatte mich aber doch eigentlich ganz fest darauf verlassen, dass wir
den Winter wieder mit Euch vereint in Berlin zubringen würden, trotz Deiner gegenteiligen
Versicherungen, und es wird mir sehr sehr schwer werden,
Eure liebe Nähe dort zu entbehren.
Editorische Auslassung [...]
Freilich liegt der Gedanke baldiger Rückkehr von Berlin unter den obwaltenden Kammer-Verhältnissen sehr sehr nahe, aber auch dann glaube ich kaum, dass wir den Karneval in Steinort begehen werden, sondern wir würden in diesem Fall wohl ruhig nach Friedrichstein heimkehren, wo wir nun uns den ganzen Herbst mit Öfen-Setzen beschäftigt haben, um den Winteraufenthalt komfortabler zu machen.
Deiner warmen Teilnahme, meine Änny!, muss ich noch die Mitteilung machen, dass
wir in diesen Tagen die Die Verleihung wurde nach langem Zögern,
Immediateingaben und nach der Gründung des Fideikommisses am 18.
November 1861 unterzeichnet, Abschrift der Urkunde in: GStA PK, XX. HA,
Rep. 2 II, Nr. 2998/1, Bl. 224-224v. Am 19. Mai 1862 erfolgte gleiches
für die Grafen von Schlieben, ebd., Bl. 231-231v.
[Schließen]Königliche Verleihung des
„erblichen Rechts auf Sitz und Stimme im Herrenhause‟ erhalten
haben, für welche wir sehr dankbar sind, indem dadurch ein langjähriger Wunsch
in Erfüllung gegangen, welchen der seligen König uns schon zugesagt hatte für den Zeitpunkt, wenn das
Friedrichsteinsche Fideikommiss ins Leben treten werde. Als bei der Krönung gar
nicht die Rede davon war, wurde mir eigentlich sehr bange darum, umso größer
ist nun unsere dankbare Freude darüber. Editorische Auslassung [...]
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