4. Dezember 1760
Der Prinz spricht seine Freude über einen bald bevorstehenden Besuch Lehndorffs aus. Sie werden überrascht sein zu erfahren, dass ich ein Haus in Magdeburg habe mieten lassen; ich glaube, dass dieser Ort weniger gefährdet ist als Stettin, und dass seine Erhaltung für den König von höchstem Interesse ist, da der Staatsschatz, das wichtigste Magazin für die Armee und alles Kriegsgerät und notwendige Zubehör für die Fortsetzung des Krieges dort aufgespeichert sind.
Ich kann Ihnen noch nicht sagen, wann ich abreisen werde. Editorische Auslassung [...]
Sie
schreiben mir, dass der Der zehnjährige Friedrich Wilhelm (II.), ältester Sohn des preußischen
Prinzen August
Wilhelm
[Schließen]Prinz von Preußen
größer ist als Sie, aber sie verschweigen,
ob er an Kenntnissen, an Wissen zunimmt, ob er gute Manieren annimmt, ob er
höflich, leutselig ist, ob er mit den Leuten spricht, ohne darüber so in
Verlegenheit zu geraten. Ihr Schweigen lässt mich erraten, was ich darüber
denken soll.
Die Festigkeit, welche die Königin bewiesen hat, als sie die Plünderung von Schönhausen erfuhr, macht ihr Ehre, ich hoffe, dass man in glücklicheren Zeiten sich beeilen wird, sie zu entschädigen, aber ich bin weit entfernt, es zu glauben. Editorische Auslassung [...]
Unsere Feinde haben der Stadt eine große Wohltat erwiesen, indem sie Herrn von Rochow als Gefangenen mit sich nahmen, da ein merkwürdiger Glückszufall gewollt hat, dass Herr von Zechlin, der gegenwärtige Kommandant, ein Mann von Verdienst, Höflichkeit, gutem Benehmen ist, der es versucht, sich einen jeden zu verpflichten; zugleich ist er ein tapferer Offizier, der stets mit Auszeichnung gedient hat.
Die Gesellschaften sind sehr ermüdend, deshalb habe ich gewöhnlich nur wenig Menschen um mich, denn wenn viele zusammen sind, vergeht keine Viertelstunde, ohne dass zwei oder drei über die Verluste zu klagen beginnen, die sie seit Beginn des Krieges erlitten haben, was umso betrübender ist, da es unmöglich ist, ihnen zu helfen. Editorische Auslassung [...]
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