Steinort, den 11. Juni 1785

Hochwürdiger Hochgeborener Herr Reichsgraf!
Höchstzuverehrender Herr Kammerherr!
Mein gnädigster Herr Wohltäter!

Podewils berichtet über die Auswahl eines Reitpferdes, bei der ihm Rhenius behilflich war. Meine Hoffnung, im Militär wieder anzukommen, ist durch abschlägige Antwort des Königs vor dieses wohl vernichtet. Obgleich derselbe durch ein eigenes Schreiben dem Grafen von Anhalt aufgetragen, bei der ersten Vacance mich in Vorschlag zu bringen, so haben Ihre Majestät es doch vor gut befunden, vorjetzo den Vorschlag nicht zu accordieren und avancement bei dem Regiment zu lassen, und mich auf Zukunft vertröstet. Diese wieder allem Vermuten fehlgeschlagen Hoffnung würde mich zur größten Betrübnis niederbringen, wenn ich nicht von der Gnade und menschenfreundlichem Herzen Ew. Hochgeboren überzeugt wäre, die mich immer mehr verpflichtet mit Dankbarkeit und schuldigstem Respekt zu verbleiben

Ew. Hochgeboren ganz ergebenst gehorsamster Diener von Podewils

Zitierhinweis

Graf von Podewils an Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Steinort, 11. Juni 1785. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_w4k_ll4_cbb