Steinort bei Rastenburg, den 21. Dezember 1793

Wohlgeborener Herr,
Höchstzuverehrender Herr Professor!

Ganz Europa verehrt Sie und ich bin von dieser Anzahl. Sie haben mich von dem System der Sympathie überzeugt, denn ich würde Sie lieben, wenn Sie ganz unbekannt wären. Die einigen Tage, die ich mit Ihnen diesen Sommer zugebracht, sind die glücklichsten dieses Jahres für mich gewesen. Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen diese Erklärung von Grund meines Herzens mache und Ihnen eine kleine Probe von meiner  Jagd
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Jacht
überschicke. Das  In einer Übersicht zu Lehndorffs Vermögen werden „Münzbeutel‟ erwähnt, vgl. das Testament (Dokument) vom 26. Juli 1780 mit Anmerkungen.
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Kupferstück
, so ich aus Ihrer Güte habe, ist die Zierde meines Zimmers. Ich nehme mir die Freiheit, Ihnen die Meinigen zu überschicken mit der Bitte, sie als ein Zeichen meiner zärtlichsten Verehrung anzusehen, mit welcher ich unveränderlich sein werde.

Ew. Wohlgeboren ganz gehorsamster Diener Graf Lehndorff

Zitierhinweis

Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff an Immanuel Kant. Steinort, 21. Dezember 1793. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_yh5_dzv_rz