Georgenberg, 19. Februar 1883
Liebe verehrte Gräfin Lehndorff!Besten Dank für Ihren lieben Brief und vor allem für die Teilnahme, mit der Sie
meiner armen Sie hatte drei Halbschwestern aus der ersten Ehe
des Vaters.
[Schließen]Schwester gedenken! Noch klingen die Nachrichten nicht
besser, aber das ist auch wohl kaum zu erwarten!
Der Name meiner Französin ist Marie Cuany und sie geht am 1. April von mir zu einer Frau von Scheffer, geb. von Tresckow-Kelkheim bei Bartenstein. Ich kann nur wiederholen, dass Marie sich in meinem Hause sehr anständig und bescheiden betragen hat, aber wir haben sie auch sehr streng behandelt. Hoffentlich bleibt sie so!
Dass sich Ihre Nadel, liebe Frau Gräfin, nicht bei uns findet, macht mich recht unglücklich. Unser Kutscher sagte mir, dass er in der Gegenwart Ihrer Jungfer sämtliche Decken und Kissen aus dem Wagen genommen und abgeschüttelt habe; vielleicht ist sie dabei gerade verloren gegangen?
Lehndorff war in Berlin. Als Mitglied des
Herrenhauses erhielt der Legationsrat für den Hofball und das Souper im
Königlichen Schloss am Abend des 28. Februar 1883 eine Einladung, in:
GStA PK, XX. HA, Rep. 54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 555.
[Schließen]Wie ich höre, geht Ihre liebe Tochter Anni morgen nach unserem lieben schönen Potsdam
! Das ist eine reizende Aussicht
[Schließen]Ausflucht
– gerade den Anfang des Frühjahrs in Potsdam zu erleben. In welcher Gegend von
Potsdam wird sie wohnen? Die Schlieben-Sanditten
[Schließen]Sanditten wollen am Freitag
fort, erst auch nach Potsdam und dann dem Süden zu.
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