5. März 1751
Editorische Auslassung [...]
Ich glaube, dass die
Markgräfin Leopoldine Marie von
Schwedt, Gemahlin des Markgrafen Heinrich und Tochter des alten
Dessauers
[Schließen]Markgräfin toll geworden ist, dass sie Theater wurde am Hof
häufig gespielt, auch im Nachlass Lehndorffs finden sich Theaterzettel,
vgl. LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 514, Bl. 8: Dädalus
und seine Statuen. Ein pantomimischer Tanz (Mitwirkende u. a. die
Königin, die Prinzen Ludwig Ferdinand, Heinrich, Wilhelm und August,
Graf von Hatzfeld, die Erbprinzessinnen von Hessen und von Oranien,
Prinz Radziwill, der Erbprinz von Mecklenburg-Strelitz, verschiedene
Hofdamen und Herren der Gardes du Corps. Diese Quadrille wurde zur
Fastnacht 1802 bei Prinz Ferdinand aufgeführt, der Programmzettel
gehörte zu einem Brief des Grafen Dönhoff, vgl. Schultze, Maximilian
(Hrsg.), Christian Friedrich Carl Ludwig Reichsgraf Lehndorff-Steinort
... Ein Lebensbild auf Grund hinterlassener Papiere, Berlin 1903, S. 88
f.
[Schließen]Komödie spielen will, sie, die weder Sprache noch Gestalt noch
sonst irgend etwas hat, das sie fähig machte, gut spielen zu können; Die Markgräfin wurde wegen
Ehebruchs mit dem Herzog von Holstein im Mai nach Kolberg verbannt.
[Schließen]der Prinz von
Holstein wird allem Anschein nach der erste
sein, wenn
man nach Reichenbach und Broske urteilt; ich glaube, dass die Auswahl
der übrigen nur lächerlich sein könnte.
Was Sie mir von dem älteren Lambert mitteilen, setzt mich nicht in Erstaunen; als er im vorigen Jahre nach Breslau gekommen war, nahm er einen Koch und 20 Zuckerbäcker in seinen Dienst; nach kaum zehn Tagen hatte er nur noch den Koch und einen Zuckerbäcker und nach Verlauf eines Monats war er genötigt, auch sie zu verabschieden und sein Mittagessen aus der Herberge holen zu lassen. Ich glaube, dass der Neger und der Türke dasselbe Schicksal haben werden. Editorische Auslassung [...]
Auch in einem
Brief aus dem Folgejahr (ebd., S. 124) beklagt er die Langeweile:
„Wir tun nichts, als Exerzieren, vom Morgen bis zum
Abend, und wenn man nur das zu sehen bekommt, so ist es schwer,
Stoff zur brieflichen Unterhaltung zu finden.“ Auch Meusel
zitiert aus Lehndorffs Tagebuch: „Die Offiziere des Regiments sind
Haudegen, den römischen Veteranen vergleichbar, aber nicht sehr
umgänglich. Editorische Auslassung [...]
Sie befleißigen sich eines
so tiefen Schweigens, dass Pythagoras mit ihnen zufrieden sein
würde“, und verweist auf die „geistige Kluft zwischen
den Mitgliedern der Hofgesellschaft und dem
Durchschnittsoffizierskorps“. Zur Ruppiner Garnison: Fontane, Theodor, Wanderungen durch die Mark Brandenburg.
[Schließen]Ich bringe meine Zeit in Einsamkeit zu; Lektüre und etwas Musik sind
meine gewöhnlichen Beschäftigungen. Editorische Auslassung [...]
Im Folgenden schreibt Prinz Ferdinand,
die Gespräche der Offiziere seien höchst langweilig und versichert in einem
Nachwort, er sei in allen Herzensangelegenheiten in Berlin die erste
Autorität.
Editorische Auslassung [...]
Ich weiß nicht, Im April machte Lehndorff die gewünschte Reise nach Ruppin, Rheinsberg und Hoppenrade.
[Schließen]ob Sie
noch Luft haben, inkognito mit Lambert hierherzukommen, teilen
Sie es mir bitte mit, damit ich Ihnen Pferde in Bötzow bereithalten kann. Lamberg solle
sich verkleiden, da man ihn sonst einige Tage ins Archiv sperren
könnte.
Zitierhinweis