Editorische Auslassung [...]

Herr Kammerherr Graf von Lehndorff (Heinrich Emilius August) Landkeim (jetzt Kr. Fischhausen), als Deputierter der Besitzer adeliger Güter des Schakenschen Kreises.

Das Provinzial-Archiv enthält zur Wahl des Grafen Lehndorff-Landkeim folgendes Protokoll vom 1. Februar 1813 Act I 15 Rückseit fol. 25 - gegeben waren die Mehrheit der Stimmen Herrn von Bardeleben und Kammerherrn Herrn Graf von Lehndorff. - Der Herr pp. Graf von Lehndorff finden sich, da sie noch nicht lang in Preußen etabliert sind, nicht zu dieser Wahl geeignet, und bitten ihnen davon zu dispensieren, und demnächst ihnen folgenden, der die mehrste Stimmen hat, als Deputierten anzuerkennen, nachdem die Herren Gutsbesitzer aber ihm eröffnen, dass sie zu ihm das Zutrauen hegten, wie er wohl dazu geeignet sei, umso mehr, da sie eine geraume Zeit am kaiserlich-russischen Hof als Ambassade-Geschäfter sich aufgehalten, so erklärte H. Graf von Lehndorff die Wahl anzunehmen, bitte aber aus den von ihnen angegebenen Gründen im Voraus um Entschuldigung, wenn sie nicht ganz des Zutrauens sich verdient machen sollten - Protokoll geschrieben von Landrat von Bodelschwingh.

Er ist geboren den 28. Juli 1777 und gestorben den 1. Mai 1835. Seine Eltern sind Landhofmeister Graf Heinrich Ahasverus Lehndorff aus dem Hause Steinort und Amalie Gräfin Lehndorff geb. Gräfin Schmettau Stonsdorf. Der Landtagsabgeordnete war in der Diplomatie tätig, sowohl in Petersburg als in Madrid und Gesandter in Paris, er nahm 1810 seinen Abschied, lebte in Warglitten im Samland und beschäftigte sich mit der Landwirtschaft. Er war unvermählt.

Großeltern:   Anmerkung des Autors (am rechten Rand)Urgroßeltern:
Ahasverus Ernst Graf Lehndorff
auf Steinort   Anmerkung des Autors (am rechten Rand) Ahasverus Graf Lehndorff auf Steinort, Beynuhnen und  Zur Linie auf Doliewen: Sommerfeldt, Gustav, Die Herren von Lehndorff auf Doliewen und Chelchen bei Marggrabowa, in: Beilage zu Nr. 123 der Oletzkoer Zeitung, 12. September 1897 und Ders, Urkundliche Mitteilungen über die Herren von Lehndorff aus dem Hause Doliewen 1630–1682, in: Altpreußische Monatsschrift 36 (1899), S. 414–427.
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Doliewen

+ 1688 + 1727, Generalmajor im Finckensteinschen Regiment.   Anmerkung des Autors (am rechten Rand)*1637 + 1688, Generalmajor und Oberburggraf
Gemahlin: Maria Louisa von Wallenrodt * 1697 + 1775   Anmerkung des Autors (am rechten Rand)Gemahlin: Marie Eleonore Gräfin Dönhoff-Schweigsten *1664 + 1724
Ur-Urgroßeltern:
Meinhard von Lehndorff auf Steinort, Rittmeister und Landrat zu Rastenburg
* 1590 + 1639
Gemahlin: Elisabeth Freiin zu Eulenburg-Prassen * 1605 + 1675

 Siehe die Unterlagen Lehndorffs zum Regiment Rouquette und zum National-Kavallerie-Regiment in: LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 19 und 20.
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Mitteilung der Gemahlin des ältesten verstorbenen Neffen Frau Gräfin Lehndorff geb. Gräfin Hahn d. d. Steinort dem 28. Februar 1889.

Graf von Lehndorff (Carl Christian Ludwig Friedrich) Steinort (jetzt Kr. Angerburg)
Kgl. Preuß. Major, 1813 als Deputierter vom Adel des Seehestenschen Kreises.

Er ist geboren den 17. September 1770 in Königsberg und gestorben den 7. Februar 1854 in Königsberg. Seine Eltern sind Heinrich Ahasverus Graf von Lehndorff Steinort Landhofmeister, und Amélie Gräfin Lehndorff geb. Gräfin Schmettau-Stonsdorf. Der spätere Deputierte wurde 1788 Fähnrich im 1. Bataillon Leibgarde, 1794 Secondelieutenant nach dem Krieg gegen Frankreich, 1800 Premierleutnant im Regiment Garde du Corps, 1801 Stabsrittmeister im Dragoner-Regiment Rouquette in  
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Mlawa
und   Przasnitz
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Pragnitz
in Polen, 1807 dimittiert auf eigene Eingabe, 1809 und 10 hat er einen landwirtschaftlichen Kursus bei Thaer in Mögelin durchgemacht, 1813 vom 25. März an als Kommandeur des selbst errichteten National-Kavallerie-Regiments in den Schlachten an der Katzbach und bei Leipzig gegen Frankreich und Gefechten bei Bunzlau, Goldberg, Görlitz, Bautzen, Bischofswerder, Wartenburg das Regiment angeführt. 1813-18 in Frankreich Kommandeur der zweiten Kavallerie-Brigade, 1818-24 Generalmajor und Kommandeur der 15. Kavallerie-Brigade, 1824-32 Kommandeur der 2. Kavallerie-Brigade, dann als Generalleutnant dimittiert, er war 1840 Landtagsmarschall bei der Huldigung.

Großeltern: Ahasverus Graf Lehndorff auf Steinort, Generalmajor im Finckensteinschen Regiment * 1688 * 1727
Maria Louisa von Wallenrodt-Landkeim * 1697 + 1724

Urgroßeltern:  Vgl. LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 512: Carmen anlässlich der Eheschließung am 6. Mai 1683.
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Ahasverus Graf Lehndorff auf Steinort, Generaloberst und Oberburggraf * 1637 + 1688
Marie Eleonore geb. Gräfin Dönhoff-Schweigsten * 1664 + 1724

Ururgroßeltern: Meinhard von Lehndorff auf Steinort, Rittmeister und Landrat zu Rastenburg * 1590 + 1639
Elisabeth geb. Freiin zu Eulenburg-Prassen * 1605 + 1675

Urahnen: Sebastian von Lehndorff auf Steinort, Amtshauptmann von Oletzko * 1564 + 1620
Judith von Kannacher
* 1566 + 1641

Ur-Urahnen:   Preußische Provinzialblätter, 1856, S. 32, 182, 364: Verzeichnis der Amtshauptleute Balga, Bartenstein, Brandenburg, Insterburg, Johannisburg. Der Ehevertrag vom 6. Oktober 1552, in: GStA PK, XX. HA, Rep. 54 Gutsarchiv Lehndorff-Steinort, Nr. 32 (Pergamenturkunde, Siegel anhängend).
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Caspar Lehndorff, Amtshauptmann von Pr. Eylau, auf Steinort * 1524 + 1576 und Veronica von der Oelsnitz + 1539 + 1572.

In  Siehe das Dokument aus dem Jahr 1854.
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No. 51 der Ostpreußischen Zeitung vom Jahre 1854, den 1. März
befindet sich ein Nachruf auf den Landtagsabgeordneten vom Jahre 1813.

Mitteilung der Schwiegertocher Frau Gräfin Lehndorff, geb. Gräfin Hahn, d. d. Steinort, den 28. Februar 1889.

Es folgt der Text des Nekrologs aus der Ostpreußischen Zeitung vom 1. März 1854, hier unter diesem Datum ediert.

  Editorische Auslassung [...]

Zitierhinweis

Biographische Mitteilungen über die Deputierten des ostpreußischen Landtages. Februar 1813. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_cxl_lzn_5bb