Regest: Die Rückkehr von Stonsdorf verbindet Lehndorff mit einer längeren Reise, da er eine Schule für seinen Sohn aussuchen möchte.  Im Juli 1799 trifft er ihn in Berlin - nun Geheimer Oberbaurat und berühmter Architekt - auf einer Gesellschaft wieder, vgl. Ziebura Tagebuch, S. 246.
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In Breslau lernt er Oberbaurat Langhans kennen,
der nach seiner Ansicht „der bedeutendste Architekt in den Staaten des Königs“ ist, sowie den italienischen Maler Campili. In Leipzig begegnet er dem Kupferstecher Bause und dem Maler Graff und besucht das Atelier des Bildhauers, Malers und Kupferstechers Oeser. In Halle besucht er die Franckeschen Stiftungen, in Dessau das Philantrophinum. - Nach einer Unterbrechung in Berlin und Rheinsberg wird die Reise im Juni fortgesetzt. In Leipzig besucht Lehndorff Buchhandlungen und Läden und erwirbt Stiche. - Am 21. Juli bringt er seinen „lieben Carl zum Prediger Reclam in Pension“. Die Pension sei zwar teuer, aber er wolle nicht sparen. „Pastor Reclam ist ein sanftes Gemüt, kenntnisreich und bieder. Seine Gattin, eine geborene Stosch, ist durch ihre Gelehrsamkeit und ihre Dichtungen berühmt. Sie besitzt große Herzensgüte. So hoffe ich denn, dass mein Liebling eines Tages ein gottesfürchtiger Mann, guter Staatsbürger und liebevoller Sohn sein wird.“ - Im Juli bezieht er sein Haus in Berlin, nachdem sein Mieter, Schauspieldirektor v.   Baron von Arnim, Direktor des neuen Schauspielhauses
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Arnheim
, ausgezogen ist, der das Haus in „gräulicher Verfassung“ hinterlässt.

Zitierhinweis

Tagebucheinträge von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Januar bis Juli 1777. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_g5v_mb1_ydb