Regest: Ernst Ahasverus Graf von Lehndorff, Hauptmann des Amtes Memel, Major im Finckensteinschen Regiment, Erbherr auf Steinort, und Louisa Maria von Wallenrodt, Tochter des verstorbenen Hauptmanns von Ragnit, Erbherr auf Landkeim, schließen einen Ehevertrag. Die Braut bringt mit Zustimmung der Mutter, Maria Catharina, verwitwete von Wallenrodt, geborene von Podewils, 15.000 Taler ein. Da das Geld nicht bar vorhanden ist, soll es innerhalb eines halben Jahres mit 6 % Zinsen ausgezahlt werden. Darüber hinaus erhält die Tochter Silber, Juwelen, Kleinodien, Stubenornat, Leinenzeug etc., worüber eine besondere Spezifikation ausgefertigt wird, zur Ausstattung, sowie das Vorwerk Strittkeim und das auf dem Roßgarten in Königsberg gelegene und selbst erbaute Haus einschließlich des unweit davon gelegenen Speichers sowie 1.000 Taler zur Möblierung der Brautkammer bar. Der Bräutigam verschreibt im Gegenzug seine bei der Teilung mit seinem Bruder am 4. April 1718 ihm zugefallenen Steinortschen Güter mit allem Zubehör, die er zum Zeitpunkt der Eheschließung besitzt oder künftig erlangen wird.

Zitierhinweis

Ehevertrag. Königsberg, 17. November 1718. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_gng_zxk_d3b