Mit seinem neuen Kammerdiener hatte er wenig Glück, da er Geld veruntreute, vgl. ebd., S. 234 (April 1760).
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Ich habe ein ganz eigentümliches Erlebnis mit meinem Diener, mit dem ich, was sonsten selten vorkommt, sehr zufrieden bin, und den ich immer zu behalten gedachte. Plötzlich laufen Klagen bei mir ein, er habe über die Zeitereignisse räsoniert und über den König sein Missvergnügen geäußert. Als guter Untertan muss ich ihn daher entlassen.
Das Vorkommnis erinnert an Gil Blas, wie er vom Erzbischof von Granada entlassen wird.

Beim Ausgehen erfahre ich, dass der Prinz von Bevern, der ein Korps befehligte, das von Zittau her in Böhmen einfallen sollte, ein österreichisches Korps von 34.000 Mann geschlagen hat. Der König schreibt es selbst der Königin Mutter mit den Worten: „Eben erhalte ich die Nachricht, dass der Prinz von Bevern 34.000 Österreicher aufs Haupt geschlagen und der Marschall Schwerin ein bedeutendes Magazin erobert hat. Ich hoffe, liebe Mutter‟, so sagt der König weiter, „dass das den Frieden anbahnen werde.‟

Zitierhinweis

Tagebucheintrag von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Berlin, 24. April 1757. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_nsx_mgf_ndb