Anlässlich der letzten Anwesenheit Görings in Ostpreußen bietet auch der Fürst Dohna, sicherem Vernehmen nach OStuF oder HStuf der SS, seine sämtlichen Instleute, Scharwerker usw. zur Spalierbildung und Begrüßung des Gastes auf; es wird behauptet, dass Göring bei dem Fürsten Dohna sogar als Besuch abgestiegen sei. Dasselbe Aufgebot aller Leute erfolgt bei der Rückkehr bzw. Abfahrt des Ministerpräsidenten.

Am nächsten Lohntage wird den Gutsleuten des Fürsten für die „versäumte“ Zeit der Lohn abgezogen und bleibt trotz eines Einspruchs durch den Vertrauensrat einbehalten. Darauf wendet sich der Vertrauensrat an Göring, der aus eigenen Mitteln den Lohnausfall deckt, weil Durchlaucht zu keiner gegenteiligen Auffassung zu bekehren waren.

Gewährsmann: Hauptschriftleiter E. Goldmann (Alt-Pg.), Königsberg i/Pr., Ritterstraße 16a

Zitierhinweis

Bericht. Königsberg, 1937. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_zxh_yz2_2cb