Knopf: Bibliothek LMag [Leipziger Magazin] (1753 - 1767):
Allgemeines Magazin der Natur, Kunst und Wissenschaften, 12 Bde. (Leipzig)
==>Hol-Nr: 006, 028, 061, 098, 115, 325, 352, 373, 413, 414, 415, 489, 493.
£{Hol---}
Knopf

  1. Scheuchzer, Johann Jacob (1753: Abhandlung von dem Heimwehe (Aus den Comment. Bonon. T. I, p. 307 u. f.), in: LMag, Bd. 1, S. 222-234.
    Notate: Sch meint es sei der Luftdruck die Ursache; hohe Berge - niedriger Druck / freies Atmen von Kind an, dann aber in der dicken Luft der Ebenen ergo Heimweh, von Kräutern ist hier nicht die Rede; Sch verweist S. 223 ausdrücklich auf eine Basler Diss. von Johann Hofer unter dem Vorsitz von Johann Jakob Harder (1678).
    [Hes-063,25 / Kae-158ff. / Mes-082]

  2. Manfredi, Eustachio (1753): Abhandlung von dem Wachsthume der Höhe des Meeres. (Aus den Comment. acad. Sc. et art. Inst. Bonon. T. II, P. II, p. 1 ff.), in: LMag, Bd. 1, S. 246-272.
    £{Hes-074,19} / £{Kae-309,03} / £{Doh-080}
    Qtxt:
    S. 246f.: Der Erzbischof der Stadt, Farsetti, hatte beschlossen, seine ungemein alte Kathedralkirche, / die in die 1.300 Jahre gestanden hatte, und zu Zeiten des Kaisers Theodosius, ums Jahr 400 nach Christi Geburt, von Erzbischofe Ursus war erbauet worden, von Grund aus bessern zu lassen.
    S. 249: Es ist uns daher ganz seltsam, und wider die Gewohnheit der Baumeister vorgekommen, daß eine so grosse, so berühmte, und nach vieler Meynung, auf Kosten des Kaisers Theodosius erbauete Kirche, an einem so niedrigen, und so schlechtem Orte angele[g]t, worden, daß sie täglich von dem Seewasser überschwemmet gewesen, und daß niemand von denen, welche des Gottesdienstes halber dahin gegangen, und deren Anzahl vermuthlich nicht geringe gewesen, dazu hat kommen können.
    S. 252: Ferner gehöret hieher die treffliche Kirche St. Maria Rotonda [in Ravenna], die Theodorikus, der Gothen König, im Jahre 495 hat erbauen lassen, und von der fast nichts mehr über der Erde stehet, als der halbe Untertheil, nebst dem bewundernswürdigen Gewölbe, welches aus einem festen, und ungeheuren Felsen gehauen worden. Der übrige Theil liegt unter der Erden, die doch um die Kirche herum, nicht eben gar hoch ist.
    Von diesen, und anderen Gebäuden zu Ravenna, könnte ich vollkommen zeigen, daß bey ihnen der Grund niedriger, als die Oberfläche des Meeres, zur Zeit der Flut sey; bey andern auch so gar, zur Zeit der Ebbe. [...], so müssen wir nothwendig behaupten, daß sich der Zustand der Sachen geändert habe, und daß entweder die Gebäude gesunken sind, oder, daß die Oberfläche des Meeres höher geworden.
    S. 254: Unter andern scheinet mir dies dieses ein ziemlich gewisses, und offenbares Merkmal zu seyn, daß der unter der Erde befindliche Fußboden, der herzoglichen St. Markuskirche, die zufolge der Geschichte im neunten Jahrhunderte nach Christi Geburt, gebauet worden, und auf welchem sowol, als auf dem Boden der vorhergehenden Kirche, nach der Gewohnheit der damaligen Zeiten, der Gottesdienst gehalten wurde, nunmehro ganz unbrauchbar ist, da das Wasser durch die Wände allenthalben durchdringet.
    S. 266f.: Auf diese Gedanken bringt mich die Observation, von der mir Herr Zendrini unter andern Nachricht ertheilet hat. Denn zu Venedig ist die marmorne Bank, die rund ums Rathhaus zu St. Markus geführet worden, an der Seite nach dem Kanal zu, gegenwärtig einen halben Schuh niedriger, als das Meer bey ordentlicher Fluth ist. Nun ist die Bank wohl bloß den Schiffenden zu gute gemacht worden, damit sie zu Fuß an ihre Fahrzeuge kommen könnten, die in dem Kanal in grosser Anzahl sich befinden, während daß auf dem Rathhause Rath gepflogen wird. Dieses prächtige Gebäude ist ungefähr ums Jahr 1500 erbauet worden. Wenn wir also gedenken, daß diese Bank anfangs, mit der damals hohen See einerley Höhe gehabt habe: so muß man zugeben, daß in den 230 folgenden / Jahren (denn so viele zählet man schon seit der Zeit), das Meer um einen halben Schuh höher geworden sey.


  3. Montius, Cajetan (1753): Abhandlung von dem Pendulino der Bologneser, oder Remiz der Polen (Aus den Comment. Bonon. T. II. P. II p. 57 sqq.) in: LMag, Bd. 2, S. 238-249.
    [Hes-144 / Doh-174]
    S. 238f.: Der Vogel Pendulino, welcher den Namen von seinem Neste, welches er an den Bäumen schwebend bauet, bekommen hat, scheint alle Vögel in der / Gegend um Bononien herum, wo nicht durch die Schönheit und Mannichfaltigkeit der Farben, und die Annehmlichkeit des Gesanges, wenigstens durch den künstlichen Bau seines Nestes zu übertreffen.
    S. 240: Diese Männer [sc. Bonanus, Rzaczinsky] haben mit besserm Rechte geglaubt, es sey ein ganz besonderer Vorgel, den die wenigstens kenneten, der in Litthauen häufig anzutreffen ist, und daselbst eigentlich Remiz genannt wird. Diese Männer nun haben den künstlichen Bau des Nestes dieses Vogels so sorgfältig beschrieben, daß gar kein Zweifel ist, der litthauische Remiz sey mit unserm Pendulino einerley.
    S. 242f.: Der Pendulino ist ein sehr kleines Vögelchen, denn sein Körperchen ist nicht viel größer als des Zaunköniges, / oder des Goldhänchens, oder der kleinen Kohlmeise Körper.
    S. 244: Damit seine Jungen einen so viel als möglich sichern und beqvemen Aufenthalt haben: so läßt er sein Nest nicht nach Art der meisten Vögel offen, so daß es die Gestalt eines Bechers bekäme, sondern macht es oben zu und gewissermassen spitzig, in Gestalt eines zusammengezogenen Stöckchens oder Beutels.

  4. Anonym (1753): Beschreibung von Grönland [d. i. Spitzbergen] und dem Wallfischfange, der an dieser Küste von den Engländern, Holländern und andern Nationen getrieben wird. (Aus dem Universal Magazine of Knowledge and Pleasure, for April 1752 p. 177 u.f.), in: LMag, Bd. 2, S. 312-328.
    Uninteressant: W-St 5/31/2011.

  5. Barbieri Vicentino, Lodovico Conte (1754): Abhandlung von der ursprünglichen Salzigkeit des Meeres (Aus der Raccolta d'opusculi scientifici & filologici Th. xlvii. S. 293 sgg.), in: LMag, Bd. 3, S. 296-327.
    ==>Hol-Nr: 006
    £{Hol-008,06ff.}
    Qtxt:
    S. 308: Allein, ich halte dafür, es ist genug gezeigt, daß sich weder in dem Grunde des Meeres etwas finde, das aufgelöset werden möchte, noch, wenn auch etwas da wäre, in den sehr tiefen und weit ausgebreiteten Gewässern eine überall gleiche Salzigkeit daher entstehen könne. Nun ist noch übrig, daß wir diese Salzigkeit des Meeres auf die rechte Art und nach ihrer gewissen Weise erklären. Diese Weise aber giebt sich uns von selbst an die Hand: nachdem die übrigen Meinungen verworfen sind. Denn, wenn das Salz weder von den Flüssen in das Meer geführt, noch aus dem Bette des Meeres selbst herausgezogen wird; wenn, mit einem Worte, die Salzigkeit des Meeres von keinen äußerlichen Ursachen herkömmt; so bleibt nur das einzige übrig, daß sie dem Meere von Natur eingepflanzet und mit ihm erzeuget sey. Hiezu führt uns die Natur selbst.


  6. Rumph, Georg Eberhard (1754): Abhandlung von dem Würznägelbaum. (Aus dem Amboinsche Kruid-boek, beschreven door Georgius Everhardius Rumphius, M. D.. Part. II. cap. I,II. pag. 1 sgg.), in: LMag, Bd. 3, S. 331-356.
    ==>Hol-Nr: 414
    £{Hol-204,09f.}
    Qtxt:
    S. 331: Der Würznägelbaum ist der schönste, vortrefflichste und rareste unter allen bekannten Bäumen. Dem Lorbeerbaume kömmt er besondert der zugespitzten Krone wegen am nächsten. An Höhe kömmt er dem gemeinen Kirschbaume gleich. Einige aber sehen den Buchen sehr ähnlich.


  7. Altmann, Johann Georg (1754): Historische Abhandlung von den Würfeln, welche man zu Baden in der Schweiz ausgegraben hat. (Aus dem Museo Helvetico, Particula XXVI p. 311-338), in: LMag, Bd. 4, S. 1-52.
    ==>Hol-Nr: 489
    £{Hol-225}
    Qtxt:
    S. 15: Damit ich den Leser nicht aufhalte, so will ich sagen, was ich meine, daß nämlich um die Zeiten Augusts von Römern selbst zum Besten derjenigen, welche die Bäder zu Baaden gebrauchten, Spielbuden aufgebauet, und dieselben ehedem zerstöret, doch von neuem wieder aufgebauet, und bis auf das andere Alter, da Baden von barbarischen Völkern verwüstet wurde, erhalten worden sind.
    S. 22f. zu Tacitus Zeiten ebenda von Römern gespielt.
    £{Hes-182} £{Phi-194} / £{Fri-230}

  8. Le Cat (1754): Abhandlung von der innern Wärme der Erde zur Erleuterung ihrer natürlichen Geschichte, welche 1750 der Academie zu Rouen vorgelesen ist. (Magasin François, Janvier 1751), in: LMag, Bd. 4, S. 64-104.
    S. 73: [...]: und nach den genauen Beobachtungen, die in den Bergwerken von Oberelsaß angestellt und dem Herrn Mairan mitgetheilt sind, hat der Thermometer des Herrn Reaumur in einer Tiefe von sechs und zwanzig Ruthen zehn Grade der Wärme in den Kellern des Observatorii; hingegen in der Tiefe
    von 53 Lachter steht er auf 10 1/2 Grad, in der Tiefe
    von 79 Lachter steht er auf 15 1/4 Grad, und in der Tiefe
    von 11 Lachter[check] steht er auf 18 1/6 Grad.
    Hieraus kann man schließen, daß der Thermometer in den tiefen Bergwerksgruben von Ungarn und Schweden, wo die erstickende Wärme die Arbeiter nöthigt, sich fast nackend auszuziehen, und wo man gezwungen ist, frische Luft durch Röhren oder solche Werkzeuge wie der Ventilator ist, hineinzuschaffen noch weit höher steigen muß.
    S. 75f.: Es ist daher selbst nach dem allgemeinen Gesetze, durch eine ganz natürliche Folge, nothwendig, daß der flüßige, und wirksame Stoff, welcher der Grund der Wärme ist, um so viel dichter und stärker sey, je näher er dem Mittelpunkte der Erde ist, und hingegen so viel schwächer werden, je weiter er sich von diesem Mittelpunkte / entfernt, oder je höher er in dem Umfange des Wirbels hinaufkömmt.

  9. Wahlbom, Johann Gustav (1754): Von den Hochzeiten der Pflanzen. Eine unter Herrn Linnäus Vorsitze von Herrn Johann Gustav Wahlbom im Jahre 1746 vertheidigte akademische Streitschrift, zur Erleuterung des Systematis Naturae des Herrn Linnäus von § 133 bis § 150. (Aus dessen Amoenitat. acadd. vol. i, p. 61-109), in: LMag, Bd. 4, S. 172-236.
    S. 172 Erster Satz der Vorrede:
    Daß die Pflanzen nicht erst seit gestern und ehegestern in ihre zwey Geschlechter eingetheilet worden sind, obgleich die Kräuterkenner nur eine dunkele und zweifelhafte Erkenntniß davon gehabt haben, kann niemanden unbekannt seyn, der in der gelehrten Geschichte nicht gänzlich ein Fremdling ist. [...]
    [Zweiter Absatz:] Ungeachtet diejenigen, welche mit Palmbäumen umgegangen sind, schon vor Alexanders des Großen Zeiten wußten, daß es unter denselben ein männliches und weibliches Geschlecht giebt, und beobachtet hatten, daß die weiblichen befruchtet würden, wenn man männliche Blumen abschnitte, und darauf legte: so haben sie sich doch nicht getrauet, diese bey einer einzigen Art Pflanzen gemachte Bobachtung auf alle Arten zu deuten.

  10. Rumph, Georg Eberhard (1754a): Von der Muscatennuß (Pala). (Aus des Herrn Ge. Everh, Rumphs amboinischen Kräuterbuche, 2 Theil, 5, 6, 7 Capitel)., in: LMag, Bd. 4, S. 294-321.
    ==>Hol-Nr: 415
    £{Hol-204,11ff}
    Qtxt:
    S. 294: Der Baum von den wahren Muscatennüssen, sonst auch das Weibchen genannt, ist an Gestalt und Größe einem Birnbaume gleich. Einige Bäume sind auch etwas höher.
    S. 312: Man hat vor Zeiten geglaubt, daß die Muscatennüsse, nicht wohl durch Menschenhände können fortgepflanzt werden, und dieses allein durch eine Art wilder, blauer Tauben geschähe, welche von den Bandensern Falor, von den Mallayern Burong Pasla, und von unserer Nation Noot-eeters, oder Nußfresser genennet werden. Diese Tauben hacken die Nüsse mit dem Schnabel aus ihrer äußern Schale heraus, und verschlingen sie ganz; wovon sie aber nur die sogenannte Blume verdauen, und die ganze Nuß mit ihrer harten Schale durch den Mist wieder von sich geben; diese Nuß fällt alsdenn unter das Gesträuche, und treibt junge Bäume herfür.


  11. anonym (1755): Auszug aus verschiedenen Lehrgebäuden, die seit einigen Jahren über den Ursprung des festen Landes, der Berge, der versteinerten Muschelwerke und versteinerten Thiere ans Licht gekommen sind, sonderlich aus dem Lehrgebäude des Herrn Le Cat. (Magasin François, Juin 1750 und einigen folgenden Monaten), in: LMag, Bd. 5, S. 1-57.
    ==>Hol-Nr: 098
    £{Hol-091,04ff.}

  12. anonym (1755): Beantwortung der Frage, warum das Mondenlicht nicht wärmet (Magasin François, Juin 1750), in: LMag, Bd. 5, S. 134-136.
    £{Kae-121 und 258}
    Qtxt: S. 134: Ein berühmtes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Paris (*) hat, durch allmählige Vergleichung des Monden- und des Sonnenlichts mit dem Lichte einer Wachskerze, gefunden, daß das Sonnenlicht dreymal hundert tausendmal stärker ist, als das Licht des Mondes.
    ------
    (*) Herr Bouguer.

  13. Gramm, Johann (1755): Abhandlung vom Schießpulver; Wenn es in Europa erfunden worden, und wie lange es unter den Dänen üblich sey? (Aus den Script. Societ. Hafn. bon. art. promou. dedit. P. I. p. 211 sgg.), in: LMag, Bd. 5, S. 137-263.
    [AA-Kant: 07: 224,30ff // 25: 1277 (Nr. 085)]
    Q-Txt: S. 229-230: Ja, wie lässet sich eine Gewißheit wegen der Zeit, oder dem Orte, der ersten Erfindung dieses Kunststückes hoffen, da gemeldet wird, daß es den Mohren in Afrika viel eher, als den Christen, bekannt gewesen sey? [...]; so hatte der König der Mohren zu Tunis in dem Seetreffen, welches er dem Könige der Mohren zu Hispalis, noch vor dem Jahre 1330 lieferte, länglichte eiserne Maschinen, die wie Fässer gemacht waren, und Feuer, Blitz und Donner spien. Mariana erzählet aus andern vor ihm lebenden Schriftstellern, daß eben dieser König von Castilien, Alphons XI, im Jahre 1343, Algezira belagert, und die Spanier mit Steinschleudern, einer alten Art Geschütze, Steine auf die Mohren hätte werfen lassen; diese aber mit Feuer und eisernen Kugeln, die entsetzlich knallten, geantwortet hätten.


  14. Glover, Thomas (1755): Anmerkungen über Virginien. (Journal oeconom. Juillet 1754), in: LMag, Bd. 6, S. 309-322.
    ==>Hol-Nr: 352
    £{Hol-191}
    Qtxt:
    S. 314-315: Wein, Honig Nachtragen! - Maerz '08
    S. 317: »Der sumsende Vogel heißt so; weil er im Fliegen ein Gesumse macht: er ist vielfarbicht, und hat alle Theile eines Vogels sehr deutlich, ob er gleich nicht größer ist, als eine Hummel.«


  15. Linné, Carl (1756): Rede von der bewohnbaren Erde. (Aus dessen Amoenitatt. academ. Vol. II p. 439 seqq.), in: LMag, Bd. 7, S. 37-66.
    ==>Hol-Nr: 115
    £{Hol-101}
    £{He8-45, He8-49} / £{Hes-075f.} / £{Phi-075} / £{Fri-124, 407-408} / £{Kae-166, 308}

    S. 37: Daß die erstaunenswürdige Maschine, die gegenwärtige Welt, durch des unendlichen Künstlers Hand hervorgebracht und geschaffen worden sey, lehrt nicht allein die heil. Schrift, sondern auch die gesunde Vernunft.

    S. 38: Daher bin ich, mit Gott, Willens, nur diejenigen Gründe anzuführen, welche mich zu glauben bewegt haben, daß Anfangs von allen Arten der lebendigen Dinge nur ein einziges Paar von beyderley Geschlechte hervorgebracht worden sey.

    S. 40: Mit einem Worte, ich glaube nicht sehr zu irren, wenn ich sage, daß alles trockene Land in der Kindheit der Welt unter Wasser gestanden habe, und von dem ungeheuren Ocean bedeckt worden sey, außer einer einzigen Insel in dieser unermeßlichen Fluth, auf welcher alle Thiere bequem gewohnt haben, und alle Pflanzen lustig gewachsen sind. [...]
    Aus des Moses Geschichte sehen wir zugleich, daß dem Adam das Paradies angewiesen worden ist, damit er daselbst wohnen sollte, und damit ihm daselbst die Thiere sowohl zum Nutzen, als zum Vergnügen dienen möchten. Sind nun alle Thiere in dem Paradiese gewesen; welches schon daraus erhellet, daß ihnen Adam Namen gegeben hat: so haben sich gewiß auch alle Insekten in dem Paradiese aufgehalten. Hieraus aber folgt, daß auch allen Arten von Pflanzen in diesem höchst angenehmen Garten ein Platz angewiesen worden sey.

    S. 44f.: Der Augenschein lehrt uns, daß die Erde jährlich zunimmt, und daß das trockene Land seine Gränzen erweitert. Wir sehen, daß die Meerhafen in Ost- und Westbothnien alle Jahre abnehmen, und daß keine Schiffe mehr darinnen Raum haben, weil Sand, und die Erde, / welche das Meer auswirft, dem Ufer immerfort etwas zusetzen: [...].
    In einem Theile von Gothland, welches nach Hoburg und nach Morgen zu liegt, sieht man klärlich, wie viel das trockene Land in neunzig Jahren angewachsen ist, und daß es alle Jahre zwo oder drey Klaftern breiter wird. [...]
    Die sehr hohen Gebirge in Gothland, Torsburg und Hoburg haben senkrecht laufende Seiten von Kalksteinen, welche durch das Anschlagen des Wassers ausgehölet worden sind, zu der Zeit, da ganz Gothland von dem Meere bedeckt war, bis auf diese zween Berge, wie ihre Spitzen aus der Tiefe erhuben, auf eben die Art und in eben der Gestalt, wie izt die Carlineninseln.

    S. 46: Die Einwohner von Nordbothnien haben an den Steinen beobachtet, daß ihr Meer alle zehen Jahre 4 Zolle, 5 Linien abnimmt, und also alle hundert Jahre 4 Schuhe und 5 Zolle fällt. Nach dieser Rechnung wäre das Meer von 6.000 Jahren 240 Schuhe höher gewesen, als es heut zu Tage ist.
    Auf den höchsten Kalkbergen bey Bohus liegen unzählig viele Schalen von Conchylien. [...]
    Wer alles dieses der Sündfluth zuschreibt, welche plötzlich entstanden und plötzlich vorbey gewesen, ist gewiß in der Naturgeschichte unerfahren; und sieht als ein Blinder mit anderer ihren Augen, wenn er ja etwas sieht.

    S. 48: Aus diesem allen nun kann ich, wie mich dünkt, sicher schließen, daß das trockene Land jährlich zunimmt; daß es also vorher weit kleiner und nur eine kleine Insel gewesen, auf welcher gleichsam in einem Inbegriffe alles dasjenige befindlich war, was der gütige Schöpfer zum Gebrauche des Menschen bestimmt hatte.

    S. 49: Wenn man sich vorstellt, daß das Paradies unter dem Aequator gelegen habe, so kann man sich zugleich vorstellen, wie dieses habe geschehen können. Man darf nur annehmen, daß ein hoher Berg seine luftigen Gefilde gezieret habe. Denn je höher ein Berg seine Spitze in die mittlere Gegend der Luft erhebt, desto größerer Kälte ist er ausgesetzt.


  16. Bona, Joh. dalla (1756): Abhandlung von dem Gebrauch und Mißbrauch des Caffees. Verona 1751 in 8. (aus dem Italiänischen übersetzt), in: LMag, Bd. 7, S. 80-163.
    ==>Hol-Nr: 413
    £{Hol-203,21ff} / £{Kae-512,15} / £{Doe-182',01}
    Qtxt:
    S. 90: Man zählt vier Arten von Caffee. Der erste ist der arabische, welcher der levantische, noch gewöhnlicher aber der alexandrinische genannt wird: dieser ist der kleinste unter allen und hat eine dunkelgelbe Farbe. Die andere Art kömmt aus Ostindien und heißt Caffee von Java: er ist der größte unter allen und seine Farbe ist weiß, fällt aber etwas ins Gelbe. Der Caffee von der dritten Art, der aus Amerika gebracht wird, heißt der englische oder surinamische, hat unter den angeführten eine mittlere Größe und ist grünlich von Farbe. Die vierte Art endlich wird uns von einer Insel von Afrika, Bourbon genannt, die unter französischer Herrschaft steht, zugeführt, heißt gemeiniglich der französische Caffee und ist jedem bekannt. Der beste unter allen ist der kleinste und muß folgende Eigenschaften haben: [...]


  17. Rumph, Georg Eberhard (1756): Vom Sagu, oder dem mehltragenden Palmbaum, oder dem Sagubaum. (Aus des G. E. Rumphii Herbarii Amboinensis Part. I. Lib. I. Cap. xvii und xviii.), in: LMag, Bd. 8, S. 197-229.
    ==>Hol-Nr: 373
    £{Hol-269,13} / £{Hes-150,11} / £{Kae-449,18} / £{Doe-152,21} /
    S. 197f.: Außer den zween Hauptgeschlechtern der indianischen Palmenbäume, einem der Nüsse trägt, und einem, welches einen weinartigen Saft giebt, ist noch ein drittes welches das mehltragende heißet. Es hat diesen Namen aus gleichen Ursachen, wie die vorigen erhalten: nicht deswegen, weil es nichts, als nur Mehl trage; sondern weil dieses der vornehmste Nutzen ist, den man von dem Baume / ziehet. Von diesem dritten Hauptgeschlechte haben wir nur eine einzige Gattung angetroffen, welche sich wieder in einige Abänderungen vertheilet: und dieses ist der wahre Sagubaum. [...] Seine äußere Rinde ist uneben und rauch, auch nicht so sonderlich in Glieder abgetheilt, [...], und er behält die Merkmaale der abgefallenen Blätter lange an sich.
    S. 201: Der übrige innere Theil des Stammes ist mit einem weißen, feuchten und schwammigten Marke angefüllt, welches der allmächtige Schöpfer den Einwohnern des Landes, statt des Reißes oder andern Getraydes, woraus man Brod bäckt, wie unten wird gezeigt werden, gegeben hat.
    [Von einer besonderen gesundheitlichen Wirkung ist nicht die Rede; W-St]


  18. Henry, Wilhelm (1756): Schreiben an den Lord Cadogan, [...] über die Kupferquellen in der Gegend zu Wicklow in Irrland (Aus den Philos. Transact. Vol. XLVIII. for the year 1751 an 1752. n. 84. p. 500), in: LMag, Bd. 8, S. 230-246.
    £{Her-8°, p. 27}
    Qtxt:
    S. 238: Dieses Wasser fließet aus einem ergiebigen Kupferbergwerke und hat einen scharfen sauern Geschmack, und eine hellblaue Farbe. Man leitet dasselbe in Gräben, worein man eiserne Stäbe legt, welche, wenn sie über drey Monathe im Wasser liegen, gänzlich verzehret werden: und an dem Boden der Gräben wird alsdenn eine größere Menge von Kupfer, als von Eisen, in Gestalt eines groben Sandes gefunden.
    S. 245: Die Aerzte halten zwar überhaupt das Kupfer, wenn es innerlich genommen wird, für ein Gift: dennoch trinken die Bergleute, und anderes Volk mehr, sehr öfters von diesem Wasser, ohne einige üble Folgen. Es führet ab, und erwecket öfters Brechen, und ist ihr besonders und allgemeines Mittel in verschiedenen Krankheiten, vornehmlich bey Ausfahren der Haut: [...].


  19. Maffei, Marchese Scipio de (1756, 1757, 1759): Gedanken von der Erzeugung der Blitze aus verschiedenen von seinen Briefen gesammlet, wobey in einigen auch von den sich wieder erzeugenden Insekten, von den Meerfischen auf den Bergen, und weitläuftiger von der Elektricität gehandelt wird, in: LMag, Bd. 8, S. 1-73; Bd. 9, S. 1-55, Bd. 10, S. 1-113.
    ==>Hol-Nr: 028
    £{Hol-026}
    £{HeM-175} / £{Phi-028} / £{Fri-052}


  20. Saint Laurent, Joannon (1757): Abhandlung von dem Mittel die Feigen durch Insekten von dem wilden Feigenbaume zur Reife zu bringen, welches die Caprification heißt, in der hetruscischen Akademie zu Cortona, den 20 Oct. 1752 [...] (Memoire di varia erudizione della Società Colombaria Fiorentina, Vol. II. S. 243.), in: LMag, Bd. 9, S. 59-95.
    ==>Hol-Nr: 325
    £{Hol-185}


  21. Halley, Edmund (1757): Von dem Kreislaufe der wässerichten Dünste und dem Ursprunge der Quellen (Journal Oeconom. Decemb. 1755. p. 156 fgg.), in: LMag, Bd. 9, S. 256-261.
    ==>Hol-Nr: 061
    £{Hol-046} / £{Hes-048}
    £{Phi-040} / £{Fri-072}
    £{Bar-060} / £{Pow-100}
    Qtxt:
    S. 259: Also kehrt ein Theil der Dünste, welche der Wind über die Erde geblasen hat, vermittelst der Ströme wieder in das Meer zurück, woraus sie gekommen waren. Die frische Witterung der Nacht, macht, daß ein anderer Theil davon als Thau, oder selbst als Regen wieder in das Meer zurückfällt, ehe er das Erdreich erreichen kann: und dies macht in Betrachtung der ungeheuren Größe des Weltmeeres den größten Theil der Dünste aus. Das ist die Ursache, warum die Ströme dem mittelländischen Meere nicht so viel Wasser gaben, als in Dünsten davon ausdampft.


  22. Aepinus, Franz Ulrich Theodosius (1761): Akademische Rede von der Aehnlichkeit der elektrischen und magnetischen Kraft, welche in der feyerlichen Versammlung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1758 am 7ten Herbstmonats öffentlich vorgelesen hat, in: LMag, Bd. 11, S. 90-131. [auch: HMag, Bd. 22 (1759)]
    ==>Hol-Nr: 493
    £{Hes-182}
    £{Bar-243}
    £{Doh-203}
    Qtxt:
    S. 102: Diesen Stein aber, der, so viel mir bisher kund geworden, seines gleichen nicht hat, findet man allein auf der ostindischen Insel Ceylon. Men nennet ihn Trip, Turmalin. Die Jubelierer, denen er wenig bekannt, jedoch nicht ganz unbekannt ist, nennen ihn einerum magnetem, deutsch Aschenzieher, holländisch Aschentrecker. Er ist hart, durchsichtig, und stehet starkes Feuer ohne Schaden aus: daher er unter die Edelsteine zu rechnen ist.
    S. 103: Allein viel wundersamer ist die Electricität, welche dem Steine von der Wärme mitgetheilet wird.
    S. 104 Anm.: Ich will hier keine vollständige Erzählung der Eigenschaften des Aschenziehers beyfügen. Ich habe dieselbe der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin überreichet, und man findet selbige unter den Abhandlungen dieser Akademie.


  23. Lott, Franz van der (1767): Nachricht von dem Conger-Aale oder Drilfische aus einem Briefe [...] Rio Essequebo den 7 Jun. 1761, (Aus den Verhandelingen der hollandschen Maatschappye de Weetenschappen te Harlem vol. vi), in: LMag, Bd. 12, S. 103-109.
    ==>Hol-Nr: IK / Nr. 10 (p. 173)
    £{Kae-419,13 / Mes-264}
    Qtxt:S. 103: Der Drilfisch *) den man allhier Congeraal nennet, kommt seiner Gestalt nach sehr wohl mit einem Aale überein; [...].
    ---------
    /*) Das holländische Wort Drillen heißt: zittern, beben, erschüttern u.s.w. daher man den Drilfisch auf Deutsch Schütterfisch nennen könnte, weil dieser Fisch denjenigen, der ihn anrühret, oder zu nahe kömmt, erschüttert, und eine der Elektricität ähnliche Wirkung verursachet.
    S. 104f.: Der Verfasser dieses Briefs sagt, daß er durch die Versuche, welche er im Jahre 1750 zu Mittelburg von der Elektricität angestellet hat, ermuntert worden sey, auch einige Versuche mit diesem Fische anzustellen: und glaubt daraus schließen zu können, daß die Kraft dieses Fisches, mit der Kraft der Elektricität sehr viel Aehnlichkeit habe; ausgenommen, daß dieser Fisch keine Funken von sich schlägt, wie man bey der Elektricität sieht.
    [Verschiedene Kuren erwähnt; nichts zum 'Magneten'; / W-St: August '02]

  24. Camper, Peter (1767): Fortplanzung der Amerikanischen Kröten, (Aus den Verhand. der holland. Maatsch. der Waterschapen[!] te Harlem, Vol. vi., in: LMag, Bd. 12, S. 243-252.
    £{Doe-115}
    S. 245: Die amerikanischen Kröten, deren Junge aus dem Rücken zu wachsen scheinen, dienen zu einem Beyspiele von ihrer unbedachtsamen Verwunderung.
    S. 246: Im Jahre 1758 bekam ich zwo surinamische Kröten oder Pipä; die eine hatte die Eyer auf dem Rücken, und die andere hatte bereits Junge; ich öffnete daher die letzte, um keinen Zweifel übrig zu lassen.
    S. 248: In unsern Kröten brütet die Sonne diese sich selbst überlassene Eyer aus: die amerikanische Pipa hingegen hat einen Rücken, der so gebauet ist, daß sie die Eyer zu sich nehmen, und in dessen kleinen Höhlen verbergen kann, bis sie ausgebrütet sind, und die Jungen sich ihren Unterhalt selbst verschaffen können. Die Pipa trägt derowegen das Nest mit sich selbst herum, [...].


Datum: 06.03.2008 / ... / 27.03.2009 / ... / 20.02.2018 / 02.05.2019 / 16.12.2020