Knopf: Bibliothek Bock (1769) Knopf

Bock, Friedrich Samuel:
Versuch einer vollständigen Natur- und Handlungsgeschichte der Heringe, zum Nutzen und Vergnügen [Vorr., 101 S., Inhalt]
(Königsberg: Zeise / Hartung 1769)

Exemplar: <12> digital
Auszug in: HanMag 1771


Inhalt:
Hol#299 / Hes-133f. / Kae-425 / Doh-156
S. 9-12: [benutzte Literatur]

S. 33-37
/£{Kae-425,06}
[Züge der Heringe nach HMag, Bd. 23 (1759), S. 575ff.]

S. 42-47: [Ueber Heringe in der Ostsee, auch Preußische Küste]

S. 50:
/ £{Doh-156,11}
Die Heringsfischerey geschiehet vornehmlich und am stärksten in dem Schottischen Meere, bey der Insul Schetland, und rund um die Orcadische Insuln, wo sich die Heringe aus den entferntesten Nordischen Gewässern, gegen den achten oder zehenden des Brachmonats, in unglaublicher Menge einfinden, und wie einige Naturkundige angeben, von gewissen kleinen Insecten, die Surf genennet werden, davon die Oberfläche der See wimmelt und welche für die Heringe eine angenehme Nahrung sind, dahin gelocket werden.

S. 60f.:
/£{Hes-133,29ff.}
Gundling berichtet, daß der Fang den 14ten [lies: 24ten] Junii angehe; [...].
Auf diesen Punkt halten die Holländer sehr steif, so daß ihn auch die Hamburger, was ihre auszuschickende Buisen betrift, in der mit der großen Fischerey in Holland 1609 errichteten Convention angeloben müßen. Am Johannistage breiten sich die bey Hitland versammlete Buisen in dem Meer aus, wo der Fisch am meisten streichet. In der Nacht nach dem Johannistage, den 25sten des Brachmonats, nach zwölf Uhr, wird bey Fayrhill das erste / Netz ausgeworfen, und öfters eine solche Menge darinn eingeschloßen, daß es schwer ist aus dem Meer zu bringen.

S. 66:
/£{Hes-133,25a} / £{Kae-416,01} / £{Doe-131,22} / £{Doh-156,05}
Hiernächst wird der Fisch von ihnen [sc. den Holländern] alsobald, wie er aus dem Netz kommt, auf das, zu dem Ende, ganz freye und sehr reine Verdeck, oder auch in Körben ausgeschüttet, und wenn er ganz frisch und zum Theil noch lebend ist, vor dem Messer ausgekiefert, oder die Kiefen ihm ausgeschnitten und abgekehlet, und das Eingeweide, ausser der Milch und dem Rogen, genommen, auch in allem sorgfältig zubereitet. Der, so in der Nacht gefangen, wird noch vor wieder eintretender Nacht, in Tonnen von Eichenholz, mit dazwischen gestreueten groben Spanischen, oder Portugisischen Boysalz, ordentlich und geschicklich geleget, welches von den Heringsfischern anderer Nationen gar nicht, oder doch nicht so sorgfältig beobachtet wird; [...].

S. 71: Nach dieser Zubereitung [roth einsalzen = räuchern von zuvor in Salz eingelegten Heringen] werden sie Bücklingen, oder Pecklinge, (Lat. Halec. torrefacta, Harenga infumata, Franz. Hareng sec oder fumé) genannt. (q)
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(q) Die erste Benennung dörfte wohl am wahrscheinlichsten von dem Erfinder Wilhelm Beuckel hergeleitet werden; daher es auch vielen beliebet hat, Böckelhering zu schreiben. Nach der zweyten, die von Peckel, oder von der Salzlaache, darinn diese Fische vorher liegen müssen, abstammet, müste man sie vielmehr Pecklinge, oder Peckelheringe nennen, da das Wort Pickelhering eine ganz andere Ableitung hat, wie wir vorhin bemerket.

S. 77: [Hinweis auf Huet: Schrift vom holländischen Handel.]
/£{Hes-134,04} /
[...] und berechnet dieselben [Tonnen Fisch] zu fünf und zwanzig Millionen Thaler Banco, wovon siebenzehen Millionen reiner Gewinnst, und acht Millionen fuer die Kosten gerechnet werden.

S. 81:
/£{Hol#299} /
Seit zwanzig Jahren haben die Engelländer die Heringsfischerey mehr, wie vorhin, zu treiben, sich vorgesetzet. Es verband sich 1750 eine Gesellschaft, die in solcher Absicht fünf mal hundert tausend Pfund Sterling zusammen legte, und die folgenden Jahre trugen davon reichliche Nutzung. Man machte zwar nur mit zwo Buisen den Anfang; da aber die Sache so glücklich ausfiel: so zog man bald mit hundert und mehr Buisen zum Fange aus.

S. 85:
/£{Hes-133,33} /
Die Gothenburgischen Heringe haben in den letzten Jahren einen großen Ruf erhalten; und nach den öffentlichen Zeitungen, kamen im Jahr 1764, zwanzig Schiffe von Gothenburg [Göteborg] in Hamburg mit Heringen an, von welchen man urtheilete, daß sie so groß und fett, auch so gut zubereitet wären, als die Holländischen.


Datum: 12.10.2015 / 11.08.2016