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Hannoverisches Magazin (1763 ff.)
HanMag |
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Exemplar: Internet-Ressource [Uni Bielefeld]
S. 838: Das einzige Vendidad ist ein Werk, so aus 22 Abschnitten besteht.
S. 842f.: Ich kam doch endlich mit meiner Uebersetzung der Werke, die man dem Zoroaster
zuschreibt, und einiger anderer Manuscripte, die sich darauf beziehen, völlig zu
Stande. Das Neu-Persische diente mir als eine Mittelsprache; denn Darab würde
mir, um alles auf der Welt, die Geheimnisse seiner Religion nicht in der
gewöhnlichen Sprache entwickelt haben, aus Furcht irgend von einem Domestiquen
verstanden und verrathen zu werden. [...] Nachdem ich mir den richtigsten Begriff von der
Religion der Parsis gemacht, und nachdem ich in einem / ihrer Tempel, [...], selbst ein Zeuge
des Gottesdienstes gewesen bin, den dieses Volk dem Feuer erzeigt, so wolte ich mich jetzt
auch an die Erfüllung des zweyten Theils meines Plans machen. Ich hatte mir, als ich
mein Vaterland verließ, vorgesetzt, demselben die heiligen Gesetze des ganzen Asien
mit zurück zu bringen. Mit dem Artikel von den Parsis war ich zu Ende, und ob ich
gleich durch eine ununterbrochene Arbeit ganz geschwächt war, so traute ich mir doch
noch Kräfte genug zu, das Samskretanische anzufangen. Ich ließ also die 4
Vedes zu Surate, zu Brampur und zu Antadabad aufsuchen. Ihre Namen sind Ridjuveda,
Atharnaveda und Raghuveda. Samweda ist das rareste darunter. Diese 4 Werke sind, wie die
Braminen vorgeben, vor 4.000 Jahren von einem gewissen Kreschnu verfertiget worden.
S. 844: [...], die Braminen und die Sciuras versicherten mich einstimmig, daß,
was man für die Vedes gegen mich ausgegeben, nur ein Auszug davon wäre. Das Wort
Sanitha, welches Auszug bedeutet, und auf dem Rande stand, und welches mir durch
uninteressirte und im Samskretanischen wohl erfahrnen Parsis und Braminen verdollmetschet
worden, war ein Beweis, daß der Verkäufer der angegebenen Vedes entweder ein
Ignorant oder ein Betrüger war.
S. 850f.: Ich muß noch ein Wort von den Werken des Zoroaster sagen, und von
den Sprachen, worin sie abgefaßt und übersetzt sind. Ich verstehe durch diese
Werke die zendischen Bücher, welche die Parsis ihrem Gesetzgeber zuschreiben, und
für welche sie eben die Ehrerbietung haben, wie die Juden für den
hebräischen Text. Ich verlange nicht, daß man sie auf mein Wort für
ächt und authentisch halten soll. Ich respectire die einmal angenommenen Begriffe zu
sehr. Ich wünschte aber wenigstens, daß man mit seinem Urtheile so lange
zurück hielte, bis man erst gesehen hat, wie diese Meynung der Parsis nicht nur /
durch die Tradition, die in einer ununterbrochenen Folge vom Zoroaster bis auf den
Izdegerdes fortgeht, unterstützt, sondern auch selbst von den Muhamedanern,
die doch der Parsis abgesagte Feinde sind, als eine unstreitige Wahrheit angenommen wird.
[Folgt Beschreibung der mitgebrachten Handschriften.]
S. 853: Diejenigen Schriften des Zoroaster, die bis auf unsre Zeiten gekommen
sind, handeln von der Schöpfung der Welt, vom irdischen Paradies, von der Zerstreuung
des menschlichen Geschlechts, und von der Ursache der Verehrung, welche die Paris für
das Feuer hegen; [...].
S. 854: Der Text der 21 Nosks des Gesetzgebers der Parsis heißt Avesta,
d. i. Wort, und die Sprache worin er geschrieben ist, Zend. Es ist eine todte Sprache, die
ganz und gar vom Pehlvischen und vom Persischen unterschieden ist, und von deren Ursprung die
gelehrtesten Desturs mir keine genugthuende Nachricht geben können. Weil sie sich von
der göttlichen Sendung des Zoroaster versichert halten, so setzen sie voraus,
daß er die Bücher seines Gesetzes von GOtt selbst empfangen habe, nachdem er
ganzer 10 Jahre am Fuß des göttlichen Throns gestanden.
S. 855f.: Zend ist eigentlich der Name der Charakters in der Avesta; gemeiniglich
aber wird, wie ich bereits erinnert habe, die Sprache selbst also genant, worin die Werke
des Zoroaster geschrieben sind. Es sind deutliche Charaktere, und sie haben eine
gewisses Ansehen des Alterthums, wornach sie leicht zu erkennen sind. Die ersten Sprachen
und ihre Alphabethe sind in Ansehung iher ungekünstelten Einfalt einander ziemlich
ähnlich. [../.] Die Sprache des Avesta ist, wie ich bereits erwähnet, nur
in den Werken des Zoroaster. Vor diesem Gesetzgeber war sie den Persern unbekant.
Ich glaube, daß er sie von den Gebürgen mit herab brachte.
£{Doh-43}
[Mit einem Auszug aus ›Fingal‹ keinerlei Zweifel an der Echtheit.]
Sp. 258: Die östliche Küste von Nordamerika, auf welcher die Grosbritannischen Colonien angelegt sind, ist durchgängig kälter, als die Länder unter gleichem Himmelsstriche in Europa sind, man hat auch nicht bemerkt, daß durch die Ausrottung der Wälder, und den Anbau des Landes, das dasige Clima milder geworden. Die Naturkündiger haben beobachtet, daß die östlichen Küsten kälter sind, als die westlichen, und mithin ist, gleichwie das Englische Nordamerika, also auch Kamschatka kälter, als die Küste von dem westlichen Nordamerika.
Sp. 501f. [Stempelsteuer]
[Nichts zu Hes-096]
£{Kae-199,02} / £{Mes-095,08a}
/ £{Doe-066',28}
Sp. 327: Aus obigen beyden Versuchen läßt sich dieser Schluß
machen:Die Puzzolane ist eine sehr eisenhaltige und kalkartige Thonerde gewesen, die durch
das vulkanische Feuer hart gebrannt worden.
Sp. 332: Von dem Ursprunge des Tarasses. Cronstedt äußert an einigen
Stellen seiner Mineralogie die Vermuthung, daß der Tarasstein mit der Puzzolane
einerley Ursprung habe.
Sp. 334: Ich nehme also die herrschende Meynung an, daß die Vulcane den
Bimbstein liefern, er mag nun da producirt oder educirt werden. Agricola [d):
de natura fossilium, lib. v. p. 614] hat seinerwegen auch einen ehemaligen
Vulcan in die Gegend des Zusammenflusses des Rheins und der Mosel gesetzt, wohin die
Gegend von Andernach und Coblenz gehört, und Leibniz hat ihm in dieser Meynung
gänzlich beygepflichtet.
/£{Kae-223,03} / £{Mes-107,16} /
£{Doe-028,10 / 040',07 / 043',07} / £{Doh-046f.}
Sp. 396: Dies brachte Hr. Priestley zu Stande, nachdem in diesem Theile der
Pneumatologie, noch einige andere wichtige Entdeckungen, zuerst von dem Herrn Dr.
Black Professor der Chemie in Edinburgh, und nachher von Herrn Cavendish
einem Mitgliede von unserer Gesellschaft, gemacht worden waren. Der erstere hatte gezeigt,
daß eine besondere Gattung von gemachter Luft, (er nennt sie fixe
Luft) allen Kalkerden, der Magnesia, und den alkalischen Salzen, nur einem mehr dem
andern weniger fest, anhängt; und daß dies Fluidum von diesen Körpern
getrennt, und wieder mit ihnen verbunden werden kann; völlig wie eine Säure.
Sp. 398f.: Alle diese Erfahrungen hat Herr Priestley sorgfältig genutzt.
Er lernte von Black, daß man diese fixe oder mephitische Luft, in großer Menge aus der Kreide durch diluirten
Vitriolgeist erhalten könnte, von Macbride, daß dies Fluidum eine
beträchtliche antiseptische Kraft habe, von Cavendish, daß das Wasser
eine große Menge davon einsaugen könne, und von Brownrigg, daß es
eben diese Luft sey, welche dem Pyrmonter und Spaawasser das Brausende und ihre meiste
Wirksamkeit gebe. Herr Priestley, der / aus so guten Quellen geschöpft hatte,
sahe nun ein, daß wenn man gemeines Wasser nur mit diesem Fluido allein mischte,
dies ein vorzügliches für die Seeleute auf langen Reisen sehr nützliches
Mittel, zur Cur oder Präservation des Scharbocks, seyn könnte.
Sp. 401: Ich komme nun zu einer andern Art von gemachter Luft, welche man die brennbare nennt. Man wußte bis auf diese letzten Jahre, wenig
mehr davon, als das diese Art eines sehr feinen Fluidi in Bergwerken, alten Priveten und
allgemeinen Cloaken, vorzüglich aber in Steinkohlenwerken gefunden werde, wo sie
Feuerschwaden genannt wird, und oft schreckliche, für die Bergleute sehr
gefährliche Ausbrüche verursacht.
Sp. 403: Herr Priestley hat diese Untersuchungen noch verbessert, indem er eine
Menge von Versuchen hinzusetzte; vorzüglich aber dadurch, daß er zeigte, wie
man diese Luft mit Wasser mischen, und ihrer Brennbarkeit berauben könnte; [...];
daß er untersuchte in wie fern man sie als gemeine, mit dem Grundstoff des Feuers,
den die neuern Chemisten Phlogiston nennen, übersetzte Luft
betrachten könne; [...].
Sp. 404 Note b): Ich hätte noch eine andere Art producirter Luft, welche er die saure nennt hinzusetzen
können: zuerst ist sie von Cavendish entdeckt, vom Herrn Priestley aber
genauer untersucht worden. Dies ist ein elastischer Dampf den die Hitze aus dem Salzgeist
heraus treibt, und der sich hernach durch die Kälte nicht wieder condensiren
läßt. Das Wasser saugt sehr gern diese Luft ein, und wird dadurch ein starkes
Salzsauer. Eben diese saure Luft oder Dampf setzt auch, wie er bemerkt hat, alle die
Körper welche Brennbares enthalten, aus ihrer Mischung, und bildet mit ihnen eine
eigene entzündliche Luft.
/£{Kae-017,16 / Kae-140,19} / £{Mes-061,22}
S. 672: Ich kann mich aus keinen Karten oder Reisebeschreibungen überzeugen,
daß Schiffe näher an dem westlichen Lande unter 80° 35' gewesen
wären als Capitain Phipps. Es ist schwer zu bestimmen ob die Schiffe weiter
nach Norden hätten dringen können, wenn sie sich näher an der westlichen
Küste gehalten hätten; es ist indeß nicht wohl zu glauben, denn von diesen
Regionen an scheint der ganze Nord ein aneinanderhängendes ewiges Eis zu seyn.
/£{Doe-032',09} / £{Doh-054,09}
Sp. 744f.: Der Herzog von Bridgwater ließ im August 1759 mit seinem
Canale den Anfang machen, und im J. 1763 ward er nach Manchester schon würklich
gebraucht und befahren. Zur Ausführung bediente er sich des dabey so rühmlich
bekannt gewordenen Ingenieurs namens James Brindley eines Mannes, der mit der Natur in
einem so / guten Vernehmen stehen muß, daß es nicht anders scheint, als
könne er mit ihr machen, was ihm beliebt, so bald er seine Kunst anbringt.
/£{He8-58,15} / £{Kae-523,13}
Sp.: 1219: Nun glaubten die Caraiben auf ihren übrigen Eilanden in Ruhe und
Sicherheit leben zu können, zumal England und Frankreich übereinkamen,
daß die sogenannten 4 neutralen Inseln Tabago, St. Vincent, Dominico und St. Lucie
von Europäern unbesetzt bleiben sollten. Allein auch hier wurde ihnen nur bis zum
letzten Frieden die Herrschaft gegönnt. Derselbe sprach den Franzosen St. Lucie, und
den Engländern die übrigen drey zu. Den Caraiben auf St. Vincent fiel es am
schwersten, sich durch die Engländer einschränken zu lassen, und ihnen einen
Theil ihrer Insel zu räumen. Doch haben sie nach den neuesten Nachrichten endlich der
Gewalt weichen und sich zum Ziel legen müssen.
/£{Mes-062,01}
Sp. 1659f. Anm: Dieser Omiah, dessen die Zeitungen vor einigen Wochen
erwähnten, ist auf der neu entdeckten Insel Otaheite im Südmeer geboren, und vor
kurzem von den Capitain Fourneaux mit nach England gebracht worden.
Covent-Garden Magazin. Sept. 1774.
1660: Seine Hände sind nach der Mode seines Vaterlandes gezeichnet
(tattaowed). Es ist dort gebräuchlich die rechte Hand jedesmal auf eine
besondere Art zu zeichnen, so oft jemand eine neue Frau nimmt, und Omiah der mir etwa
achtzehn Jahre als zu seyn schien, hatte etwa acht oder zehn solcher Zeichen auf der
Hand, weil er nämlich schon so viel Weiber gehabt hatte. Er ist auch an andern
Theilen seines Leibes gezeichnet oder tattaowed, welche aber jetzt durch seine Kleider
bedeckt werden.
801f. Anm.: Aus des Herrn Richard Twiß in den Jahren 1772 und 1773 durch diese
Länder gemachten Reisen [...] Das Werk selbst ist im May dieses Jahrs in London
publicirt worden.
805f.:
/£{Kae-389,21} / /£{Doe-104,22}
In der Gegend von Segovia, wo bekanntlich die feinste spanische Wolle fällt,
untersuchte Twiß die Wartung und Behandlung der Schaafe, und fand: daß
die Nachricht, welche davon im 16ten Theil des Voyageur François. Paris
1772 gegeben worden, völlig genau und richtig sey; jedoch müsse die im
Gentleman's Magaz. von 1764. May, Junius, befindliche Beschreibung der
Wanderschaft der Schaafe mit dazu genommen werden. Aus beyden erhellt deutlich, daß
der große / Vorzug der Segovischen Wolle, nicht allein dem Clima, sondern
gutentheils auch der sorgfältigen Wartung zuzuschreiben sey.
/£{Doe-130,19'} / £{Doh-151,11}
947: Der Torpedo oder Krampffisch, eine Art von Rochen, war, weil er in Menge im
mittelländischen Meere ist, den Griechen schon früh bekannt.
959f.: Wenig Jahre nach dieser merkwürdigen Epoche, hörte der berühmte
Professor Herr Allamand, ein Mitglied unserer Gesellschaft, von einem Fisch in den
holländischen Colonien in Surinam. der viel Aehnlichkeit mit einem Meeraal und
Eigenschaften fast wie der Torpedo haben solte. Er bat / daher seinen Freund Herrn
Gravesand zu Essequebo, deswegen Versuche anzustellen. Dieser willigte mit
Vergnügen in seine Bitte, und schrieb im Jahre 1754 an Herrn Allamand einen
Brief über diese Materie, der bald nachher im zweyten Theil der Harlemmer
Transactionen bekannt gemacht wurde. Herr Gravesand schreibt ihm, der Fisch, womit
die Versuche angestellet wären, sey eine Art von Aal, den die Holländer
Zitterfisch nennen, und die Wirkungen davon wären dieselben wie bey der
Electricität gewesen, die er sehr wohl kannte, [...].
962: Fast eben um die Zeit, da Herr Gravesand in Amerika diese Entdeckung
machte, traf Herr Adanson, ein berühmter französicher Naturalist
denselben, oder doch einen ähnlichen Fisch im Senegalfluß an; [...]. Die
Einwohner kannten ihn recht gut, und die Franzosen nannten ihn, von der Wirkung die er
hervorbringt, Trembleur, denn es ist nicht sowohl eine Betäubung wie beym
Torpedo, sondern mehr ein schmerzhaftes Zittern in den Gliedern desjenigen, der ihn
berührt hat.
966: Ich habe zwar die Schriftsteller, die zuerst des Gymnotus electricus erwähnt,
vorzüglich aber diejenigen, welche zuerst eine Aehnlichkeit zwischen der Wirkung des
Krampffisches und elektrischen Aals, und zwischen diesen beyden und der elektrischen
Flasche gefunden haben, um ihnen Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, bey dieser
Gelegenheit angeführt; [...].
[Zahlreiche Versuche und Beschreibungen namhafter Wissenschaftler der
Zeit folgen.]
975: [...] Zitterfisch (Gymnotus electricus Linn.) [...].
1550:
/ £{Doe-011'}
Doctor Franklin hatte zu Anfange über des Plinius
Erzählung gelacht; aber eine zufällige Beobachtung auf der See machte ihn zuerst
besonders aufmerksam darauf, und die verschiedenen dahin gehörigen Nachrichten, die er
nachmals eingezog, bewogen ihn einige Versuche deshalb anzustellen.
Sp.1552: Ungeachtet zu Portsmouth ein einzelner Versuch mißlang, welchen
Doktor Franklin [...] anstellte, so hat man dennoch große Ursache zu glauben,
daß Seefahrer von dem Gebrauche des Oels bey gewissen Vorfällen
großen Nutzen ziehen können, um die Heftigkeit der Wellen zu
mäßigen, [...].
1593-1595:
/£{Kae-510,17} / /£{Doe-191',20}
Die von dem jetzigen König in Spanien, Carl dem III., im verwichenen
Sommer, mit einer starken Land- und Seemacht geschehene, aber unglücklich abgelaufene
Unternehmung auf Algier, ist aus den öffentlichen Nachrichten so bekannt, daß
es unnöthig seyn würde, solche hier zu wiederholen. Sie ist aber nicht der erste
Versuch, den ein Spanischer Monarch auf dieses Raubnest gewagt hat, indem schon König
Carl der I. von Spanien, der unter dem Namen Kaiser Carl des V. in der
Geschichte bekannter ist, drey vergebliche Angriffe auf Algier unternommen hat, von denen
der letztere, vor 234 Jahren geschehene, der bekannteste ist, als welcher mit noch
größern Fatalitäten und Verlusten verknüpft war, als die
diesjährige Expedition. Dies hat nun veranlaßt, von dem letztern, von Carl
dem V. unternommenen Zuge eine Erzählung / aufzusetzen, die vielleicht, wegen der
Aehnlichkeit der Begebenheit, manchen Lesern dieser gemeinnützigen Blätter nicht
unangenehm seyn möchte. [...]
Kaiser Carls des V. Unternehmung gegen
Algier fällt in das Jahr 1541, und es veranlaßten ihn dazu / nebst andern
nachher anzuführenden Ursachen, vorzüglich die beständigen
Seeräubereyen auf dem Mittelländischen Meere und die Landungen und
Plünderungen auf den Spanischen und Italiänischen Seeküsten, welche durch
den bekannten Hariaden Barbarossa, der sich zu Algier festgesetzt hatte, von da aus
geschahen. Ehe wir also auf die unglückliche Unternehmung des Kaisers selbst kommen,
müssen wir erst von diesem berüchtigten Manne einiges vorausschicken.
1058: Man weiß nun, daß je von einer andern Art Milben (Acari)
eine verschiedene Art Krätze hervorgebracht werde.
1059: Die Krankheit, so unter dem Namen vena Medinensi bekannt ist,
rührt von einem Wurm her, welcher sich an feuchten Orten beyder Indien findet.
1060f.: In Schweden glaubt der gemeine Mann, daß der Gordius welcher hier
Tagelorm heißt, den Wurm am Finger (Paronychia) hervorbringt, besonders
weil die Fischer und Waschfrauen am häufigsten damit behaftet sind. [...] Ich will
mich aber hiebey nicht weiter aufhalten, sondern anjetzo eine Krankheit beybringen, welche
die europäischen Aerzte bishero so wenig als die mehrsten Krankheiten des entfernten
Indiens gekannt haben. Nur bloß diejenigen / Beyspiele führe ich hier an, welche
ich bey meinem Aufenthalte in Westbothnien, meinem Vaterlande, und dem angrenzenden
Lapplande selbst habe sammlen können.
1062: Diese Krankheit, welche also der Stoß (oder vielmehr Stich) genannt wird,
eräugnet sich glücklicherweise in Schwedisch Gothland anjetzo sehr selten, ist
dem mittäglichen Europa kaum bekannt, aber längst dem Bothnischen Meerbusen bey
den Ost- und Westbothniern und in Lappland desto häufiger, am häufigsten
wüthet sie aber in dem Tornaischen und Kirmischen District von Lappland, so daß
selten ein Jahr hingeht, wo nicht dort einige Menschen befallen werden. [...] Mir hat
zuerst der Ritter Linné die Krankheit, und besonders ihre wahre Ursache, den
kleinen Wurm, bekannt gemacht. [Eine Anmerkung verweist für Linné auf
Amoenitat. acad, Vol. 3, p. 322; es folgen zahlreiche Fallbeispiele.]
1072: Eine solche herausgezogene Furie ist nicht länger als die Breite eines
Nagels, dünne wie ein Haar, einem Faden ähnlich, blaß von Farbe, und an
beyden Seiten mit Stacheln besetzt, welche in Einer Reihe sitzen, und welche, wenn sie
zurückgezogen werden, gegen den Körper der Furie sich hineindrücken.
/£{Doe-038' / 105'} /
[Notate: Siedetemperatur des Wassers in unterschiedlichen Höhen; Canigou, Mont-Cenis und weiter.
145-150: Vorbericht des Uebersetzers
145ff.: Lavinen
159: Mont-blanc
165: Gletscher
167f: (7. Februar 1777) Doppelschüssige Büchse mit nur einem Lauf (Gemsen)
175: Ammonshorn
183: Gletscher Buet
228f. Menschen der Gegend
246: Stock
673: Hygrometer
[Note zur zusammenfassenden Übersetzung (Leipzig Weidmann), beginnend mit dem
›Vorbericht des Uebersetzers‹]
684: Mont-blanc
[Eine FN informiert, Sp. 289f.]: Die gelehrten Reisen des Ritters Bruce sind selbst in der
politischen Welt so bekannt geworden, daß dem Publico eine Nachricht, die aus Herrn
Bruce eigener Erzählung herrührt, hoffentlich nicht unangenehm seyn wird.
Ich nehme sie aus dem London Magazine von 1774, und habe um ihre
Glaubwürdigkeit zu bestätigen, einige übereinstimmende Zeugnisse aus den
Jesuiten Lobo, Tellez und Almeida hinzugesetzt. Die den Philologen wichtige
Nachricht von dem Buche Henochs hat Herr Hofrath Michaelis schon angemerkt,
Orientalische Bibl. Th. 6, S. 224ff.
Sp. 290f.: [...], und brachte ihn auf den Entschluß, tief in Aethiopien
einzudringen, das Königreich Abessinien kennen zu lernen, und die Quellen des Nils
aufzusuchen. [...]. Aber die Entdeckung / der Nilquellen war, so viel wir davon einsehen,
dem Herrn Bruce vorbehalten, wenigstens ist vor ihm kein Europäer so weit
hinauf gegangen. [...] Herr Bruce aber drang tiefer ins Land bis jenseits des Sees
Dembea, in welchen der Nil hineinfließt, und indem er immer weiter hinauf stieg,
fand er endlich drey Quellen, die unter einem Berg heraus drangen, und diesem wunderbaren
Strom, dem Gegenstand so mancher Fabeln, seinen Ursprung geben.
[B. gibt sich als Mediziner aus und bleibt am Hof des Königs; der erste
König sei ein Sohn des Salomo gewesen.]
Sp. 295f.: Die Allgemeinheit der bedingten Unterwerfung kann man mit Recht als einen
Beweis, daß diese Verfassung dem menschlichen Geschlecht die natürlichste und
beste ist, ansehn, und diese Allgemeinheit wird immer mehr bestätigt. Herr
Banks und Solander entdeckten sie in den Inseln der Südsee, und Her
Bruce fand sie in Abessinien, wo die Einwohner, obgleich gewissermaßen
unterworfen, denn doch / auch keine Sklaven sind.
Sp. 299: Ihre Religion ist eine grobe Abartung der christliche, mit einer merklichen
Einmischung des Judenthums. Sie haben eine große Menge Mönche, und ihre
heiligen Gebräuche sind meistentheils nach Art der griechischen Kirche, in welcher
sie von dem Patriarchen zu Alexandrien abhängen.
[Nicht einschlägig. 24.03.2016]
[Klima als Ursache der verschiedenen Größe und Farbe; weiterer
Faktor: Nahrung; der Schluß basiert auf Cook I; d. h. vermutlich nach
Hawkesworth 1774]
Sp. 1142f: In dem Ocean zwischen Asien und Amerika, giebt es in der südlichen
Hemisphähre noch überaus große Länder und unzähliche Inseln,
welche den Alten / gänzlich unbekannt waren, und womit man in den neuern Zeiten immer
mehr bekannt wird. Die Einwohner sind nach der Lage derselben ebenfalls verschieden.
Zunächst den Holländischen Gewürzinseln ist Neu-Guinea, oder das Land Papus. Cook hat gefunden, daß es
eine lange schmale Insel sey, die sich vom 2. bis 10ten Grad südlicher Breite
erstrecke. Sie [sc. die Einwohner] sind mehrentheils schwarz, mit krausen wolligten
Haaren, aber doch nicht völlig wie die Mohren, und haben ein unangenehmes, mageres
Gesicht. Neu-Holland vom 11. bis zum 38ten Grad eben der Breite hat
Einwohner, welche von mittlerer Gestalt, aber von starken Gliedmaßen sind. Ihre
Nasen sind weder flach, noch ihre Lippen dicke. Ihre Haut ist Chocoladefärbig und ihr
Haar schwarz. Sie bemahlen ihren Leib mit weißen und rothen Streifen, jene
schmäler wie diese. Die Einwohner auf Neu Seeland, welches
Cook umsegelt und gefunden hat, daß es zwey Inseln seyn, die sich vom 24. bis
48ten Grad der südlichen Breite erstrecken, sind von sehr großer Statur, ihr
Haar ist schwarz, und ihre Gesichtsfarbe braun. Beyde Geschlechter machen hie und da auf
ihrem Körper schwarze Zeichen und Figuren. [...]
Sp. 1144: Neu Britannien ostwärts von Neu-Guinea,
zunächst unter dem Aequator, hat Einwohner von sehr dunkler meist schwarzer Farbe,
krausen Haaren und etwas großen Köpfen. Rund um dieses große Eiland
herum, liegt eine unzählige Menge kleinerer Inseln, welche ebenso schwarze Einwohner
haben, die sich durch das Anstreichen noch mehr verunstalten.
Die Insel Otaheite, welche durch Cooks Entdeckung so merkwürdig geworden
ist, hat lange starke Bewohner. Sie haben eine helle Olivenfarbe, eine gute Bildung, aber
eine etwas platte Nase. Auch hier herrscht die Gewohnheit, sich die Haut zu entstellen,
welches mit einem kleinen Instrument, dessen Zähne eine Art von Lampenschwärze
getunkt worden, geschieht. [...] Der Theil, an welchen diese Zierrathen am meisten
verschwendet werden, ist der Hintere. Das Gesicht ist meistens natürlich gelassen.
Sp. 1281-83: Die Absicht des beyden Reisen, die Capitain Cook auf Befehl des Königs von Großbritannien um die Welt that, war eigentlich die Entscheidung der für die meisten europäischen Seemächte so wichtigen Frage: Ob der bisher noch unerforschte Welttheil gegen den Südpol bloß Wasser oder auch festes Land in sich faßte? Die erste Reise wurde bereits von ihm im Jahr 1768 in Begleitung der Herren Banks und Solander unternommen. Diese ist durch eine ins Deutsche übersetzte Reisebeschreibung [Hakesworth 1774] hinlänglich bekannt, und wir setzen voraus, daß sie die meisten unserer Leser gelesen haben, theils um verschiedenes in dem gegenwärtigen Auszug vollkommen verstehen zu können, theils um einen vollständigen Begriff von dem Charakter und den Sitten der Insulaner in der Südsee zu erhalten. Denn die Absicht unsers Auszugs geht bloß dahin Menschenarten bekannt zu machen, die weder / durch Cultur noch durch politische Verhältnisse verbessert oder verschlimmert, sich ohne Schleyer, Schnürbrust und Poschen ganz frey mit allen Fehlern und Vollkommenheiten darstellen, mit denen sie die Natur begabt hat. Wir werden indessen bloß die Facta erzählen, wie wir sie von unserem Seefahrer erhalten haben, und es der Meynung jedes unserer Leser überlassen, was er unsern südlichen Antipoden als Fehler und was er ihnen als Vollkommenheiten anrühmen will, ob er sie beneiden oder beklagen will, oder ob er nach reiflicher Ueberlegung lieber in Otaheite auf der flachen Erde, oder lieber in seiner Vaterstadt in dem Lehnstuhl sitzen mag. [...] Er segelte im Julius 1772 als Befehlshaber der Resolution mit der Adventure unter Capitains Furneaux Commando von Plymouth ab, und nahm die beyden Herren Forster als / Naturgeschichtskundige, Hodges als Landschaftsmaler, und Wales und Baley als Astronomen zu seiner Begleitung mit.
1284: Auf der Rückkehr landeten sie darauf im März 1773 in Dusky Bay auf
Neu Seeland, ohne auf dieser ganzen Reise einen einzigen Mann verloren zu haben.
1287: Charlotten-Sund / Fourneaux
1289: Otaheite / 16. August 1773
1295: Huaheine / 3. Sept.
1300: Capitain Furneaux nahm hier einen jungen Menschen Omia
[Omai] mit an an Bord, welcher zu Ulietea geboren war, wo er durch die Einwohner
von Bolabala war vertrieben worden. (Dies ist der, welcher mit nach England gebracht
wurde, und nun von Cook auf einer dritten Reise nach Otaheite wiederum nach seinem Vaterland zurückgebracht wird.)
1304f.: Es war den 26ten Sept. 1773, als / Cook Ulietea, die beste der sogenannten Sociable Isles
verließ. Er beschloß nun zuerst nach den Inseln Middelburg und Amsterdam zu
gehen, und kam den 1ten Oct. zu Middelburg an.
1313: Erneuter Versuch 'gen Süden, ab 7. Okt. 1773
1315f.: Die gewöhnliche Art einander zu begrüßen ist, daß man
einander mit den Nasen berührt. [...] Eine sonderbare Gewohnheit auf diesen Inseln
ist, daß den meisten Einwohnern, sowohl Weibern als Männern, der eine oder auch
beyde kleine Finger abgeschnitten sind. [../.] Ihre Sprache ist die nemliche die zu
Otaheite gesprochen wird, und bloß dem Dialekt nach verschieden.
1316: Den 3ten Nov. landete Cook wieder in den Charlotten-Sound auf
Neu-Seeland..
1317f.: [Menschenfressen; nur Feinde] Den 26ten November 1773 verließ Cook
Neu-Seeland, und seegelte gegen Süden, um daselbst festes Land zu suchen. Seine
Versuche waren aber / wiederum vergeblich. Nachdem er durch Eisfetzen, Sturm, Frost und
tausend Gefahren bis unter 68 ° südlicher Breite gekommen war, ohne im
geringsten Land zu finden, entschloß er sich wieder gegen Norden
zurückzukehren, und kam auf seiner Rückfahrt den 11ten März 1774 auf
Davisland an.
1322: Etwas Außerordentliches ist es, daß sich eine einzige Nation
über alle die Inseln in diesem weiten Ocean ausgebreitet hat, von Neu-Seeland bis
nach dieser Insel, welche von jenem eine Strecke entfernt ist, die den vierten Theil des
Umfangs von unserer Erde ausmacht.
1323: Marquesas 6. April 1774
Sp. 1324: Die Einwohner der Marquesas-Inseln, sind ohne Zweifel die feinste Gattung
von Menschen in der Südsee. In Ansehung der feinen Gesichtszüge und der
regelmäßigen Bildung übertreffen sie vielleicht alle Nationen der Welt.
Indessen zeigt die Aehnlichkeit ihrer Sprache mit den Otaheiten, daß sie mit ihnen
von Einem Stammvater herstammen. Die Männer sind sind mit wunderlichen Figuren
punktirt (tataowed). Diese Punkte geben ihnen ein schwarzes
Ansehen. Aber die Weiber, die nur wenig punktirt sind, sind eben so weiß als manche
Europäerinnen.
1325: rote Papageyenfedern
1329-31 (20. Okt.): [15. März: Abreise] Unsere Bewirthung auf dieser Insel war so gut, daß einer unsrer
Constabel dadurch verführt wurde daselbst / zurückzubleiben. Um dieses Projekt
auszuführen, wartete er, bis wir alles in das Schiff gebracht hatten, und sprang
darauf über Bord, indem er ein guter Schwimmer war. Allein er wurde entdeckt, ehe er
sich von dem Schiff entfernen konnte, und wir setzten sogleich ein Boot aus, und zogen ihn
wieder in das Schiff. Auf dem halben Weg, zwischen dem Ufer und unserm Schiff entdeckten
wir einen Kahn, welcher den Schwimmer aufnehmen wollte, als aber die Leute in demselben
unser Boot sahen, hielten sie in einer Entfernung still. Man sah also, daß die Sache
ein abgeredeter Plan zwischen unserm Constabel und diesen Leuten war, daß
Otoo damit zufrieden war und sie dazu aufgemuntert hatte. Ich hielt den
Entschluß dieses Mannes weder für strafbar noch für außerordentlich.
Er war ein Irländer, hatte weder Freunde noch Verbindungen, die ihn an einen
besondern Ort in der Welt hefteten. Alle Nationen waren ihm gleich. Wo konnte ein solcher
Mann glücklicher seyn als / auf diesen Inseln, wo er in dem glücklichsten Clima
auf der Welt, die Nothwendigkeiten und Freuden dieses Lebens in Ruhe und Fülle
genießen konnte.
1331: Den 25ten May landeten wir auf der Insel Huaheine. Der alte Oree besuchte
uns sogleich an Bord, und brachte uns einige Geschenke.
1334: Den 4ten Jun. verließen wir diese glücklichen Inseln, wo die Natur
ihre Geschenke mit verschwenderischer Hand ausgetheilt hat, und wo die Einwohner als
Nachahmer der gütigen Natur, den Bedürfnissen der Reisenden auf die freygebigste
und gutherzigste Weise zu Hülfe kommen. Denjenigen, welche eine Reise zu diesen
Inseln thun, um das dortige Frauenzimmmer zu besuchen, räth Cook
vorzüglich an, Hemder zu Geschenken mitzunehmen. Die Otaheitischen Damen giengen
sogar so weit, sich selbst in die Kleider ihrer Liebhaber zu kleiden, wenn sie ihnen alle
ihre Hemder abgenommen hatten.
1333: Savage Island (24. Juni 174)
1340f.: Mallicollo (22. Juli 1774)
Sp. 1342-44:
/£{Doe-092,24} /
Die Nation auf Mallicollo ist den Affen sehr ähnlich, und das
häßlichste unproportionirteste Volk, welches ich gesehen; in allem Betracht
verschieden von den übrigen Insulanern des Südmeers. Sie sind klein, sehr dunkel
von Farbe, haben lange Köpfe, platte Gesichter und Gebehrden wie große Affen.
Ihr Haar ist schwarz oder braun und lockigt, aber nicht so wollicht als das Haar der
Negern. Ihre Bärte sind sehr stark, kraus und buschigt, und schwarz oder braun. Die
Mannspersonen gehen völlig nackend, den Gürtel um die Lenden ausgenommen. Die /
Weiber sind nicht weniger häßlich als die Männer, und färben Kopf,
Gesicht und Schultern roth; tragen eine Art von Rock, und Körbe auf dem Rücken,
worin sie die kleinen Kinder fortbringen. [...] Die Nasenwand ist durchbohrt, darin tragen
sie einen weißen Stein, ungefähr anderhalb Zoll lang, und etwa in der Figur
eines halben Ovals. [...] Dieses Volk spricht auch eine ganz andere Sprache, worin der
Buchstab R sehr häufig vorkommt. Uns ward es sehr schwer ihre Wörter
auszusprechen, sie aber sprachen die unsrigen mit vieler Leichtigkeit aus. Gerade das
Gegenteil von den übrigen Insulanern.[../.] Wir seegelten weiter in diesem
Archipelagus von Inseln, welche wir die neuen Hebriden nannten; [...].
1345f. (24. Okt.): [...] Traitors Isle (Verräther-Insel) [...], seegelte man
weiter gegen Süden und kam nach Tanna, welches gleichfalls eine von den neuen Hebriden
ist, [...].
1347: feuerspeyender Berg
1348f.: Auch hier ist es Mode, von den Haaren verstorbener Freunde, Locken auf der
Brust zu tragen; so wie in Neu-Seeland, von ihren Zähnen, Ohrringe und Halsbänder
gemacht werden. [...] Mit Ende des Augustmonats verließ Cook die
neuen Hebriden, und / wandte sich gegen Süden, um beym Eintritt des Sommers in
diesen Gegenden, nochmals sich dem Südpol so viel möglich zu nähern. Am
4ten Sept. entdeckte er unterm 19° Süder Breite und 104° westl. Länge
eine große Insel, welche nachmals Neu-Caledonien genannt wurde.
1351: Die Einwohner sind stark und frisch, wohl gebauet, thäthig, höflich
und freundlich, und im geringsten nicht diebisch. Die Farbe ist beynahe wie auf Tanna; sonst aber sind hier die Gesichtszüge und Gebehrden schöner
ud angenehmer.
1352f.: Neu-Seeland (24. Okt.) [...9 und am 21ten [Dez.] landeten sie, an der
schrecklichsten, kältesten und unfruchtbarsten Küste in der Welt, an Cap. Horn, oder der südlichsten Spitze von Amerika, bey der /
Magelhanischen Straße, unterm 55° Süder Breite, und 70° westl.
Länge.
1353ff.: Auch auf dieser Küste, die zu der Tierra del
Fuego gehört, waren Einwohner; aber elend und kümmerlich, wie ihr Clima. Ein
kleines, heßliches, halb verhungertes, bartloses Geschlecht; fast ganz nackend,
außer der Bedeckung von einem Seehundfell. Doch waren damit nur Brust und Schultern
bedeckt, die untern Theile waren ganz nackend. [../.] Allein dieses ist nun einmal die
allerelendeste Nation auf dem Erdboden, bestimmt in dem unwirthbarsten Clima der Welt zu
leben, und zwar ohne Verstand / genug zu haben, sich ihren Aufenthalt einigermaßen
bequemer zu machen.
1355: Jedoch kann diese Insel nicht den zehntausendsten Theil von allem dem Eise
hervorbringen, welches in dem Südmeer schwimmend angetroffen wird, und daher bleibt
es wahrscheinlich, daß noch weiter gegen Süden, ein sehr großes Land seyn
müsse, wo dieses Eis erzeugt wird; ob es gleich, wenn es so beschaffen ist, wie diese
Insel, der Entdeckung nicht werth seyn möchte.
1357: [Umkehr am 7. Februar 1775]
1358: [Nur ein Toter durch Krankheit; Beschreibung der diätetischen
und hygienische Regeln: Sauerkraut, Malz, Citronensaft]
1359: einige Wörter aus der Sprache auf Otaheite
/£{Doe-023,01} / [Doh p: 035}
Sp. 1413f.: Aachen, den 6ten Sept. 1777 Ein unterirrdischer Irrgang, fast wie das
ägyptische Labyrinth, [...]. Und gleichwohl ist dieser unendlich ausgedehnte
Souterein mit seinen starken Pfeilern und sehr schönen geraden Decken, nichts
anders, / als eine Folge von Steinbrüchen, woraus man seit einigen Jahrhunderten
Baustücke zieht, und dergestalt darin fortarbeitet, daß die Höhlen
zusammenhängen,und auf einen außerordentlich weiten Strich den Petersberg
untergraben haben.
Sp. 1415: [...]: so weich war der Stein, der durch den ganzen
Berg aus Einem Körper ohne Schichten besteht. Er [sc. der Führer] gab mir
selbigen für einen Sandstein an, als ich aber mein
Scheidewasser hervorzog, entschied dies ganz anders.
Sp. 1419: [...], und so
hatte ich den größten Steinbruch von Europa gesehen, wenn nicht das
Salzwerk zu Wiliczka geräumiger ist. Wie soll ich Ihnen doch den rechten Begriff
von meinen unabsehlichen Souterreins machen, die man zu Pferde und Wagen durchreisen
kann. [...] Ordnen Sie sich diese Pfeiler bald in Reihen, daß diese tiefe
Gänge geben, und dann lassen Sie wieder eine Folge ganz irregulair gestellt
seyn.
Sp. 1420: Daß dieser Steinbruch so regulair ist, und sich so
besonders vor andern auszeichnet, macht die Art des Steins und die Behandlung
desselben beym Brechen, wovon ich Ihnen auch eine Nachricht geben muß. Es
besteht der ganze Berg, wie ich oben schon gesagt habe, aus Einer Masse ohne
Schichten oder steigende Lagen, und ist ein Kalkstein der
das Mittel zwischen Mergel und Kreide hält, schwefelgelb von Farbe, und
körnigt anzufühlen ist.
Sp. 1470:
/£{Doe-076',05} /
Dieß gab ihm Muth einen vierten Zeithalter zu machen, der die Gestalt
einer Taschenuhr, und sechs Zoll im Durchschnitt hat. Mit diesem machte sein Sohn zwey
Reisen, eine nach Jamaica, und eine andere nach Barbados, und brachte auf beyden durch
angestellte Versuche die Meereslänge dem Ziel am nächsten, welches durch eine
Acte vom zwölften Jahr der Königinn Anna war gegeben worden. Der Erfinder
erhielt also deswegen mit unendlichen Schwierigkeiten, den festgesetzten Preis von 20.000
Pf. Sterling; und die vier Maschinen wurden der Commission überliefert.
1471: Der scharfsinnige Herr Kendal hat die vierte Maschine, die mit dem
eigenen Namen Zeithalter ist belegt worden, nachgemacht; und diese Copie hat auf der
dreyjährigen Reise des Capitain Cook um die Erdkugel alle Wirkungen des
Originals hervorgebracht.
[Auszug der von G. Forster verfaßten Beschreibung: London 1777]
1603: Dusky Bay (Neu-Seeland) / Musik, Noten
1611: Taheite /Fußnote: So heißt die Insel eigentlich. Denn das O vor Taheite ist der Artikel, wie bey la
France, L'Italie. S. Hannov. Mag. S. 1289
1614f.: Im Schwimmen und Tauchen sind beyde Geschlechter so geübt, daß man sie beynahe für Amphibien halten möchte. Ein Officier wollte einem kleinen Jungen von sechs Jahren, einen blanken Knopf in das Boot werfen. Der Knopf fiel vorbey in das Wasser. Der Junge war den Augenblick über Bord, tauchte unter, und brachte ihn herauf. Der Versuch ward wiederholt, und mehrere beyderley Geschlechts, zeigten / sich ebenso geschickt; [...].
1625f.: {an-men#055}
Die Taheitier und ihre Nachbaren auf den Society Islands, sind
vielleicht die reinlichsten Leute unter der Sonne. Sie baden täglich zwey bis
dreymal, und waschen überdem Gesicht und Hände, vor und nach jeder Mahlzeit. Die
Zubereitung ihrer Speisen ist eben so reinlich; und ihr Lager von Matten wird eben so oft
/ und so rein gewaschen als die Zeuge welche sie zu ihrer Kleidung brauchen.
1629:
£{Doe-152,12}
Der Spruch, du sollst im Schweiß deines Angesichts dein Brodt essen,
scheint hier fast gar nicht einzutreffen, Die Nation hat gerade nur so viel Arbeit als
nöthig ist, um der Ruhe nicht überdrüßig zu werden. Forster
giebt noch zuletzt einen kurzen Abriß von dem häuslichen Leben des
Taheitiers. - Zwey oder drey Brodtfruchtbäume, welche fast ohne Wartung, und eben so
lange wachsen, als er selbst zu leben hoffen kann, versehen ihn, seines starken Appetits
und gesunder Verdauung unerachtet, drey Viertheile des Jahrs mit
überflüßiger Nahrung. Der Rest wird gesäuert, und als eine heilsame
und wohlschmeckende Speise für die übrigen drey Monate aufgewahret.
1630:
Dieses Clima und seine gesunden Producte, tragen so viel zu der Stärke der
Einwohner und der Eleganz ihres Wuchses bey. Sie saind alle wohl proportionirt, und manche
von ihnen würden von einem Phidias als Muster männlicher Schönheit
ausgewählt worden seyn. Ihre Gesichtszüge sind sanft, und nicht entstellt durch
heftige Leidenschaften. Ihre großen Augen, gewölbte Augenbraunen und hohe
Stirn geben ihren Minen ein edles Ansehen, welches noch verschönert wird, durch einen
starken Bart, feinen Haarwuchs und die schönsten Zähne. Die Theilnehmerinnen
ihrer Glückseligkeit, sind gleichfalls wohl proportionirt; [...].
1633: Die Inseln Amsterdam und Midelburg (Friendly Isles)
1637: Marquesas Inseln
1638: Alle diese Inseln sind gegründet auf Corallenfelsen. Der Corall entsteht von einem kleinen Wurme, der sein
steinernes Häuschen, wie die Schnecke, vergrößert, so wie er selbst
wächst, sich vermehrt, und nun aus der von Menschen unermeßlichen Tiefe des
Meeres, Inseln hervorgebracht hat, die von hunderttausenden Menschen bewohnt werden.
1638f.: Neue Hebriden / Malicollo / Tanna
1639: Neu Caledonia
1641: Am 30ten Sept. 1775 sahen die Reisenden ihr Vaterland wieder, und waren, wenn
alles Hin- und hersegeln zusammengerechnet wird, etwa zwanzigtausen deutsche Meilen
gefahren, 18 Meilen auf einen Grad gerechnet.
1648: gezeichnet: Rlbg.
Sp. 308f. (8. März 1779): Falsche Denkungsart, nur das Seltsame zu achten und das
Gewöhnliche nachläßig zu übersehen. Ich will mich bemühen einige
Proben und Beweise zu geben, daß auch die gewöhnlichsten Dinge Werth / genug
haben, mit achtsamen Blicken überschauet und mit nachforschenden Ueberlegungen
durchdacht zu werden.
Sp. 331-333 (12. März 1779):
/£{Doe-153,08} /
Das Wichtigste ist wohl die, seit nicht langer Zeit auf gewisse Grundsätze
gebrachte Lehre von der Befruchtung der Pflanzen. Dunkel war dies Naturgesetz bereits in ältern Zeiten bekannt; aber unserm
Jahrhundert, und insbesondere dem Manne, der über die ganze Naturkunde so viel Licht
verbreitet hat, dem großen Schwedischen Naturforscher [sc.
Linné] war es vorbehalten, diese Lehre zu berichtigen, von Zweifeln zu
befreyen, und ein System darauf zu bauen, das wahrscheinlich noch lange im Ansehen
erhalten wird. Und dennoch ist die Kenntniß dieser sonderbaren Entdeckung noch nicht
ganz ausgebreitet. Es giebt noch manche, [...], denen es fremd ist, daß eine
Vermischung des männlichen und weiblichen Saamenstaubes in den Fructificationsorganen
der Pflanzen, daß gleichsam eine Begattung, selbst bey den Gewächsen, Blumen
und Kräutern nöthig sey, wenn sie brauchbare Saamen erzeugen und ihr Geschlecht
fortpflanzen sollen. / Die Blumen sind an den allermeisten Gewächsen die Werkstatt,
wo diese geheimnißvolle Arbeit der Natur vorgehet. [...] Viele hundert Menschen haben
wohl schon lange die artigen Stielchen mit ihren Knöpfgen, die staubigten
Gefäße, die hörnerartigen Pistille, die andern Kapseln und Spalten in den
Blumenkelchen gesehen; aber nie bedacht, wozu sie nützlich sind; [...]. Eine jedwede
Blume an jedwedem Gewächse, einige wenige ausgenommen, deren Geschlechtstheile bisher
noch den Naturforschern verborgen geblieben, [...], hat gleichsam einen Eyerstock, [../.].
Die männlichen Befruchtungswerkzeuge nennt man Staubfäden, deren zuweilen nur
einer, zuweilen mehr, ja wohl etliche hundert sind; [...].
Sp. 380 (22. März 1779):
/£{Doe-115,12} /
Noch merkwürdiger ist das Fortpflanzungsgeschäft bey einem
ausländischen Amphibien-Geschlecht, einer Surinamischen Kröte, Pipa genannt,
(Rana Pippa L.). Diese trägt ihre Eyer auf dem Rücken in besondern
Zellen, mit welchen sie die Natur versehen hat, wo sie vermuthlich von den Sonnenstrahlen
ausgebrütet werden, alsdann die zarten Bedeckungen der Zellen durchbrechen und als
lebendige Geschöpfe hervorkommen.
Sp. 381: Zuerst kriecht die weibliche Kröte ans Ufer, um daselbst ihr noch ganz
unbefruchtetes Laich anzulegen. Nun kommt das Männchen, trägt dieses Laich
mit vieler Sorgfalt und wiederholten Bemühungen auf den Rükken der immer
still liegenden Kröte in die von der Natur dazu bereiteten kleinen Höhlen,
dann breitet es seine eigene Saamenfeuchtigkeit über dieselben aus, verschafft
ihnen dadurch die nöthige Befruchtung, verklebt die Löcher gegen jedweden
gefährlichen Zufall, und nun kommen die Kröten, wie schon gesagt, zu
gehöriger Zeit auf dem Rücken der Mutter zum Vorschein. [Nach Fermin / Göze
1776]
[Anthropologie-Dohna, p. 310]
Aber mich ärgerts, wenn Männer von Erziehung auf diesen Katzenwegen gehen,
den Staub lecken von jedem vornehmen Fuße, kriechen für jede elende Gnade, immer
tanzen nach der allgemeinen Pfeife, immer dem Heiligen des Tages schmeicheln, immer Lob
posaunen dem, der itzt in der Höhe sitzt; und wenn er todt ist, oder herabgeworfen
von seiner Größe, bey der Erzählung von allem, was er edles und gutes
gethan hat, gähnen. [...] Aber eben darum setzte der Herzog von Choiseul, nach
seinem Abschied von Hofe, auf ein Dach, gerade vor den Fenstern seines Schlosses zu
Chanteloup, eine Windfahne, und in dieselbe das Portrait des Voltaire.
London, den 15ten Januar 1777
/ Anthropologie: Menschenkunde S. 67 / Mrongovius p. 15 // Ak. VII: 159 / 168.
Sp. 1039f.:
/£{Doe-148,21}
Diese besondere Gattung von Kukuk findet man in den inneren Theilen von Afrika, in
einer ziemlichen Weite vom Vorgebürge der guten Hoffnung. [...] Die
holländischen Colonisten haben ihm deswegen den Namen eines Honigweisers
gegeben, weil er den Reisenden zeigt, wo wilder Honig versteckt liegt. Er ist nicht
schön und auch nicht so groß als ein Kukuk in Europa; dagegen verdient
sein Instinkt, sich auf eine besondere Art sein Futter zu verschaffen, Bewunderung.
Er führt nicht allein die Holländer und Hottentotten, sondern auch eine Art
vierfüßiger Thiere, die die Holländer Ratel nennen, zu den wilden
Bienenstöcken. Der Honig ist sein liebstes Futter, mithin ist es sein Interesse,
zur Beraubung der Bienenstöcke behülflich zu seyn, da man gewöhnlich
etwas für ihn darin läßt. Man hört ihn des Morgens und Abends
Cherr, Cherr rufen; hierauf antworten die Honigjäger mit einer Pfeife, und
alsdenn setzt der Vogel seinen Gesang fort. So bald er sie sieht, fliegt er langsam
dem Platze zu, wo der Honig liegt; ja sollte er eine große Strecke voraus seyn:
so kehrt er um, als wenn er ihnen ihre Trägheit verweisen wollte. [../.] Wenn
der Honig ausgenommen wird, so giebt er genau Acht, und erwartet seinen Theil von der
Beute. [...] Je näher er dem verborgenen Bienenstocke kömmt, desto
ungeduldiger scheint er, und desto öfterer ruft er.
[Notate: Herkunft?]
1139-1141: Aegypten .... Asien. Ich glaube, die allerersten Zigeuner, sind aus
Deutschland gebürtige Juden gewesen, ...
Sp. 1201, Anm.: Aus des Herrn von Troil [sc. Uno von Troil (1746-1803)] Briefen und Olafsens Reisen
1205: Am gefährlichsten auf dieser Insel sind die feuerspeienden Berge, worunter
der Hecla, [...]. Zum Glück zeigt er seine Schrecken nur selten, denn man zählet
überhaupt nur zwei und zwanzig Fälle, da er Feuer ausgeworfen, wovon der Auswurf
im Jahre 1772 der letzte und einer der fürchterlichsten war.
1208: Merkwürdiger als diese [heißen Quellen] ist jedoch die andere Art von
Bädern, nemlich die springenden heißen Quellen. Sie sind die einzige Arbeit der
Natur in ihrer Art, und Island allein war bestimt, sie in großer Menge aufzuweisen.
1210: Die dritte Quelle ist die merkwürdigste. Sie entspringt bey Geyser, nicht
weit von Scaliholt. [...] Sie ist in der Mitte von 40 bis 50 kleineren, welche nach dem
Erdreich, das sie durchbohren, von verschiedenen Farben sind. Die Röhre, durch welche
dieses bewunderungswürdige Springwasser steigt, hält 19 Fuß im
Durchmesser. [...] Das Wasser springt nicht beständig, aber doch am Tage sehr oft;
[..]. An dem Tage, an welchem Herr von Troil da war, sprang die Fontaine des
Vormittags von 6 bis 11 Uhr zu zehen verschiedenen malen, jedesmal zwischen 5 und 10
Klaftern in die Höhe.
1211f.: Unter die Seltenheiten von Island gehören endlich
noch die Basaltpfeiler. Man findet nemlich an einigen Gegenden der Insel ganze Saaten
abgestutzter Säulen, die in verschiedener Größe aus der Erde hervorragen.
[../.] Man kan es daher dem gemeinen Isländer nicht verdenken, wen er von diesen
Pfeilern, die die Wirkung eines unterirrdischen Feuers sind, glaubt, daß sie von
Riesen auf einander gesetzt wären. [...] Ein ähnliches Werk der Natur ist die
berühmte Fingalshöle auf der Insel Staffa in Schottland.
1219: [...] die Fluthen jährlich eine große Menge Treibholz an die
Küsten zu führen. Es besteht aus Tannen- Fichten- Linden- Weiden- und Korkholz,
auch aus zwei Arten von rothem Holze, die wegen ihrer Farbe und Härte zu feiner
Arbeit gebraucht werden. Dies Holz kömt vermuthlich aus der nördlichen Tatarei,
Virginien und Carolina. [...] Die isländischen Schaafe haben gerade in die Höhe
stehende Ohren, einen kleinen Schwanz und oft 4 bis 5 Hörner.
[Nichts zu Amerika: Kae-196 / 03.11.2015]
/£{Doe-144',11}
Sp. 611: Der Name desselben ist im Deutschen, gemeines Perlhuhn, welchen ich zum
Unterscheide der andern in schwarzbuntes Perlhuhn verändert habe, im
Französischen Peintade, im Englischen Guiny-hen, im Spanischen
Pintado, im Lateinischen bei dem Linnee Numida Meleagris, bei dem
Pallas Numida galeata, und bei Brisson Meleagris nigra.
Sp. 631: Man glaubet von ihnen daß sie ihre Heimat in Amerika haben; weil die
ersten davon aus St. Domingo nach Europa gebracht sind; allein Barrere und
Fermin halten dafür, daß die Perlhühner in Amerika nicht
ursprünglich einheimisch seyn, sondern, daß sie zuerst von den afrikanischen
Küsten dahin wären gebracht worden.
/£{Doe-048'} /
1054: Hollwell verstand die gelehrte Sprache der Braminen, und sammelte mit
vieler Mühe und Kosten einige sehr seltene Handschriften, unter welchen sich auch zwey
Handschriften des Schastah befanden. In diesem Buche sind die Lehren der indischen Religion
in Indostan und Bengalen enthalten, so wie die Wedam die Lehrsätze auf der Küste
Malabar, Koromandel, und von der Insel Sselàn in sich faßt. Herr
Hollwell glaubt, daß diese beiden Bücher anfänglich nur eins
ausmachten, und daß der Wedam nur ein verdorbener Auszug aus dem Schastah ist.
1057: Es scheint aus dieser Fabel, daß die Indier drei Grundwesen annehmen, ein
hervorbringendes, ein erhaltendes und ein zerstöhrendes.
1058: Die drei Grundwesen der Indier, Brama, Wixnu und
Rütran kan man also blos als personifizirte Eigenschaften der Gottheit
ansehen.
1062f.: Die Tänzerinnen, oder Bayaderes, sind der Hauptzeitvertreib der reichen
Leute in Indien. [...] Die Bayaderes auf der Küste Koromandel widmen sich dem Dienste
/ des Publikums noch auf eine andere Art, wenn sie nur dafür bezahlt werden, und
selbst die, welche bei den feierlichen Prozessionen tanzen, verachten diesen Verdienst
nicht. Ihr Stand ist in Indien nicht so verachtet, als in Europa, [...].
1065: Sie tragen viele Edelsteine hinten am Kopfe, in den Ohren und so gar in der
Nase, durch die sie ein Loch stechen, in welchem ein goldener Ring mit einer Perle
hängt. [Nicht die gesuchte Quelle zu Vol-071 und Doh-112.]
Sp. 1079-1081:
/£{Mes-139,12} /
Fort Malbro' liegt ungefähr anderhalb englische Meilen von der
Malayenstadt Bencoolen, wo die englische ostindische Gesellschaft sonst ihre / Faktorei
hatte, die aber 1710 wegen der ungesunden Luft nach dem eben erwähnten Fort verlegt
worden.
Sp. 1082:
/£{Doe-181,04}
Die Bewohner der Küste sind Malayen, die von der Halbinsel von Malacca
herüber kommen. Die innern Gegenden aber werden von einem ganz verschiedenen Volke
bewohnt, das bisher mit den Europäern noch keine Gemeinschaft gehabt hat. Seine
Sprache und Buchstaben sind vom malayischen völlig unterschieden. Die Malayer
bedienen sich der arabischen Buchstaben; die Einwohner der innern Gegenden der Insel haben
eine besondere Art.
Sp. 1084:
/£{Doe-181,29}
Das Land, welches das Cassialand genannt wird, liegt unter einem Grade
Norderbreite landeinwärts von der englischen Niederlassung zu Tappanooly: es wird von
einem zahlreichen Volke, die Battaer genannt, bewohnt, das sich von allen übrigen
Bewohnern der Insel Sumatra, an Sprache, Sitten und Gebräuchen unterscheidet. Es
kennt keinen Gottesdienst, [...].
Sp. 1158:
/£{Doe-048',08}
Die Landwinde fangen des Morgens gegen neun Uhr an zu wehen, allein der Seewind
hält nicht so genau seine Stunde, doch trit er gewöhnlich zwischen zwölf
Uhr des Mittags und Sonnenuntergang ein. [...] Ihre Heftigkeit dauret gewöhnlich von
eilf Uhr des Vormittags bis ein Uhr des Nachmittags, und sie führen zugleich eine
Menge von Sand und Staub nach dem Meere zu.
Sp. 1158f.: Moskitos
Sp. 1161: Ameisen fressen Zucker
Sp. 1380f.:
/£{Doe-148,21} / £{Doh-173,04}
Merkwürdiger ist noch [...] der Honigweiser (Cuculus indicator). Dieser
Vogel, der den Namen von seiner sonderbaren Eigenschaft, den Leuten Honig anzuweisen, hat,
ist nur in den inneren Gegenden des Landes bekant. Weil Honig die Lieblingskost dieses
Thiers ist, so erfordert es sein Eigennutz, an der Beraubung der Bienen mit zu helfen, da
gewöhnlich noch einige Bissen für ihn übrig bleiben. Des Morgens und Abends
ist seine Essenszeit, und man / hört ihn alsdenn in einem hellen Tone rufen: Cherr,
cher! Auf dieses Geschrei achten die Honigsucher sehr fleißig und folgen ihm nach.
So bald sie einander sehen, fliegt der Vogel immer mehr dem Bienenneste zu, und verdoppelt
sein Geschrei. Siehet man endlich den Vogel über einer gewissen Stelle langsam
schweben, und sich dann auf einen Ruheplatz zurückziehen, so ist das Honig gewiß
in der Nähe und der Honigjäger nimmt Besitzt davon, welcher nun seinem
Führer so viel davon mittheilt, als dieser nöthig hat, um mit genauer Noth
seinen Hunger zu stillen.
/£{Doe-011',07}
S. 71f.: Bekantlich hat man, besonders wieder seit einiger Zeit, über diese schon
von den Alten behauptete Möglichkeit, verschiedenes geschrieben. [...]
S. 74f.: Herr Prof. Achard in Berlin hat dieserwegen besondere Versuche
angestellt, und von den selben heist es im Journal encyclopedique vom October
vor[igen] J[ahres] wie folget: Viele Seefahrer schreiben dem Oele die Eigenschaft zu, die
Bewegung des Meeres zu vereiteln, oder doch verringern zu können; andere machen es
ihm streitig. Um sich von der Wahrheit zu überzeugen, hat Hr. Prof. Achard
verschiedene Versuche mit einem kleinen Fahrzeuge vorgenommen, woraus er den allgemeinen
Schluß zieht, ›daß, wenn die Oberfläche des Wassers, welche die
wellenförmige Bewegung hervorbringt, sich gleich angenommen wird, alsdann diese
Bewegung nur etwas geringer seyn wird, wenn Oel auf dem Wasser schwimmet, als wenn keins
darauf ist.‹ Aber es scheint, fährt er fort, daß die Seefahrer vieles /
in den Nachrichten übertrieben, welche sie uns, von ihren darüber angestellten
Beobachtungen ertheilet haben.
S. 76f.: [...], worauf er sich hierüber zuletzt folgendergestalt erklärt:
Wendet man alles dies, was ich bisher gesagt habe, auf die Schiffahrt an, es sey nun auf
offnen Meeren, oder auch nur auf Flüssen, wo sie oft auch gefährlich genug seyn
kan, so wird man leicht Mittel hieraus herleiten, sie viel sicherer zu machen, und die
Gefahr zu verringern, welche von der Bewegung des Wassers herrührt. Oel verwerfe ich
sofort gänzlich, aus Ursachen, die ich schon angegeben habe; dagegen aber würde
ich mit Luft angefüllte Tonnen nehmen, in welche das Wasser gar nicht einzudringen
vermögte: noch lieber aber würde ich blecherne Kasten vorschlagen, viereckigt 6
oder 8 Fuß groß, und 1 oder 3 Fuß hoch, die eben so wie die Tonnen blos
mit Luft angefüllet, und undurchdringlich dem Wasser seyn müßten. [...] Im
Kleinen habe ich schon Versuche mit solchen blechernen Kästgen gemacht, und der
Erfolg davon war so, daß ich glaube, dies als ein sehr tüchtiges Mittel
vorschlagen zu können, die Gefahren der Schiffahrt zu verringern.
S. 241f.
----------
*) Lettres morales & physiques sur l'histoire de la terre & de l'homme
à la Haye 1779
**) Da wir die erste Hälfte der Ankündigung dieses Werks
aus dem 62ten Bande des Monthly Review mitgetheilt haben, (S. dieses Magazin Nr.
79. d. J. 1780.) so würden wir etwas unvollständiges geliefert haben, wenn wir
nicht auch den neulich erschienenen Schluß dieser Anzeige einrückten.
[nach Peter Camper: sur la meilleure forme des Souliers]
{Ak, V: 304,02}
[Adam von Bremen]
*) Aus des Herrn de Lüc Lettres Physiques & morales sur
l'Histoire de la Terre & de l'Homme. Tom. V. Part. II. Lettre CXLV.
S. 1197: Diese Thiere haben also nicht an den Orten, wo wir sie finden, gelebt: ihre
Gattungen haben sich nicht allmählig nach wärmern Himmelsstrichen hingezogen,
haben keine Auswanderung nach südlichern Gegenden des heutigen festen Landes
vorgenommen. Sondern das Meer war ehemals da, wo sich jetzt diese Ueberreste finden, und
eben damals legte es seinen Raub daselbst nieder. Dies ist das ganze Phänomen, und
ich habe es allemal sorgfältig E. M. bemerken lassen, so oft ich Beispiele davon auf
meinen Reisen gefunden habe.
[Ein biographischer Abriß: Linné starb am 10. Januar 1778].
Sp. 1253f: In Japan ist das Verhältniß des Goldes gegen Silber, wie eins zu acht, in China wie eins zu zehn; in andern Theilen von Indien, wie eins zu eilf; / zwölf, dreizehn und vierzehn, nachdem sie weiter nach Westen liegen.
[zum Schluss detaillierte Schilderung von Cook's Tod.]
Uebersetzer: C. F. Wehrs
Datum: 12.03.2010 / .../ März 2016 bis Mai 2017 / ... /
08.11.2018 / 10.08.2019 / 17.07.2020