Knopf: Bibliothek Volta 1778 Knopf

Volta, Alessandro:
Briefe über die natürlich entstehende Sumpfluft [172 S.] (Winterthur 1778)

Exemplar: <12> digital //


Inhalt:

001- : 1. Brief
007- : 2. Brief
024- : 3. Brief
051- : 4. Brief
063- : 5. Brief
085- : 6. Brief
129-172 : 7. Brief


S. 10:
/£{Doe-030,23 / Doe-040',09} /
Demnach ist es in hohem Grade wahrscheinlich, daß diese unsere entzündbare Luft ihren Ursprung nicht der reinen Erde, vielweniger dem Wasser allein zu verdanken habe, sondern den im Wasser vermoderten Substanzen aus dem Pflanzenreiche, und vielleicht auch verfaulten Thieren; denn in dem Schlamme verschiedner Sümpfe, welche eine Menge Luft enthalten, sind mir die Ueberbleibsel von vielerley Insekten vorgekommen.
S. 11: Die zweyte Art, welche mir ein noch schöneres und ergötzenderes Schauspiel gewähret hat, bestand darinne, daß ich den Stock mit Gewalt in den Erdboden hineintrieb, an solchen Stellen, wo er weniger fest und vorzüglich schwarz, oder mit verrotteten Pflanzen bedeckt war, und, nachdem ich ihn wieder herausgezogen, alsobald eine brennende Kerze an die Mündung hielt. Wie herrlich schön war es nicht, plötzlich eine blaue Flamme entstehen zu sehen, wovon ein Theil in die Höhe empor strebte, ein anderer sich auf den Boden senkte, und denselben bedeckte.

S. 28: Indem ich mich dieser Ausdrücke bedient habe, wollte ich zu verstehen geben, daß ich mir diejenige Luft, welche phlogistizirt heißt, als von einer solchen Beschaffenheit vorstelle, daß das Brennbare sich im eigentlichen Verstande damit verbunden, und mit den Lufttheilchen aufs innigste vereinigt befinde, in solchem Maaße, daß ein jedes von diesen gänzlich oder allernächst gesättigt, und demzufolge unvermögend sey, mehrere brennbare Ausdünstungen in sich aufzunehmen, es mögen dieselben von einer Flamme, von der Lunge, oder anderswo herkommen, und folglich heißt dieses eben so viel als erstickende Luft.

S. 49: Doch, [...], kann ich nicht umhin, noch einmal auf meinen Hauptvorwurf, nämlich auf die entzündbare Sumpfluft, zurückzukommen. Es wird meines Erachtens genug seyn, das erste über die so sonderbare Eigenschaft dieser unserer Luft erregte Erstaunen zu zerstreuen und davon eine befriedigende Erklärung zu geben, die Gedanken auf die Fäulung von vegetabilischen und animalischen Materien zu wenden, welche durch ihren langen Aufenthalt unter Wasser auf einen so hohen Grad gelangt, daß die Luft sich nicht nur bis zum Ueberflüßen mit Brennbarem beladet, sondern genöthigt wird, mit demselben in Verknüpfung zu treten, und sich zusammen einzuverleiben, folglich die Erde, womit sie vorher vereinigt gewesen seyn möchte, zu verlassen.

S. 56-62: [Irrwische und Irrlichter sind Phänomene der entzündeten Sumpfluft]

S. 66f. Anm: [Hinweis auf Pringle 1773 [deutsch HanMag 1774 und Lavoisier 1774]: Volta reklamiert Urheberschaft für seine Erklärung der Sumpfluft.]


Datum: 09.03.2016