Ms 1729_(Königsberg) [Adickes = S]
Zitate aus Ms 1729 der StUB Königsberg
// datiert: Sommer 1791 oder 1792
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Umfang: 183 gez. Quartseiten    [descriptio]
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Knopf

|P_1 { Adickes 1911, S. 268: Titelblatt ist leer }

|P_3 { Adickes 1911, S. 278 } Physische Geographie

|P_11 { Adickes 1911, S. 274 } [ Doh_013r]
Bergmann nimmt an, daß die ekelhafte Bitterkeit des Seewassers von den verfaulten Seethieren herrühre.
Seit einigen Jahren kann man das Seewaßer destilliren (der engl. Irwing hat eine Prämie dafür bekommen).

|P_18 { Adickes 1911, S. 274 }
La_Brosse nennt die Inseln in der südlichem Hemisphäre Australasien, dann Austral_Africa, und Australamerika (wozu wenige Inseln gehören.) Die Inseln im mari pacifico nennt er Polynesien.

|P_21 { Adickes 1911a, S. 177: Kreideberge in England sind} wohl nichts weiter als verwitterte Korallenfelsen, die ehmals unter der See gewesen

|P_23 { Adickes 1911a, S. 177f.}
Steppen sind die ehmaligen Bette der Flüsse, die immer / mehr Sand zurückließen und sich in ein kleineres Bett zurückzogen.

|P_25 { Adickes 1911, S. 274 } [ Doh_030]
Ein gebürgigtes Land kan man in Profil vorstellen, und in ein Modell bringen. Pfeiffer hat von einigen Cantons in der Schweiz dies versucht.
Saussure {über die Erscheinungen beim Bergsteigen (starke Erschlaffung etc.)}

|P_28 { XIV: 599 }
1770 geschah in Tyrol eine wundersame Begebenheit. Es war zwischen den Gebürgen viel Schnee gefallen, dieser durch die Sonnenwärme geschmolzen, worauf ein großer See entstanden auf dem grosse Eisstücke schwammen die den Abfluss verdemmeten. Endlich stieg das Wasser über den Eisdamm über und verwüstete die umliegende Gegend.

|P_40 { Adickes 1911, S. 274 } [ Doh_050]
la_Brosse [Bruce] hat in den Mondsgebürgen die Nilquellen gesehen und entdeckt

|P_41 { Adickes 1911, S. 274 } [ Doh_051]
Beschreibung des Rheinfalls durch Meiners

|P_44 { XIV: 552 }
{über Schlängelungen der Flüsse}

|P_44 { Adickes 1911a, S. 182}
Dass polnische Preußen wo jetzt so viele Seen sind scheint ehmals Meeresboden gewesen zu sein. Es hat sich immer ein neuer Strandrücken abgesetzt und die Ostsee hat sich immer weiter zurückgezogen.

|P_48 { Adickes 1911, S. 275 }
Die neueren Chemicker nehmen an, daß der eine Theil der Luft (1/4) den Stoff zu allen Säuren aber nicht selbst Säure enthält.

|P_50 { Adickes 1911, S. 275 }
über die Inokulation der Viehseuche in Holland nach Camper
{Es wird die Influenza vom Jahr 1782, die} durch die ganze Welt ging {erwähnt}

|P_59 { Adickes 1911, S. 83 }
Cruquius

|P_63 { Adickes 1911, S. 275 }
Blumenbach behauptet das alte Continet ist unter einem neuen begraben worden.

|P_64f. { Adickes 1911a, S. 187 }
{Auf einer Kugel würde} jeder Berg nach den Polen hin immerfort nach dem Aequator getrieben, bis er selbst im Aequator stände. Auf einem Sphaeroid ist aber unter dem Aequator schon eine größere Erhöhung in Vergleich mit den Polen, als alle Berge auf dem Erdboden zusammengenommen, daher diese Erhöhung immer ihren Schwung unter dem Aequator behält.

|P_65 { Adickes 1911a, S. 186f. }
Wäre der Dunstkreis nur 1/2 Erddiameter hoch gewesen so würde die Sonne die Luft allenthalben auf der Erde so erleuchtet haben daß unterm N. Pol zE. helle genug war wenn die Sonne sich auch im südlichen Hemisphaerio aufhielt. Weil die Sonne lange Zeit noch die höhern Gegenden der Atmosphäre erhellte und diese den niedrigen ihr Licht mitteilten. Der große Dunstkreis hielt auch die Erde noch warm denn das tut die Luft immer. Die Luft war durch den Krater herausgetrieben bei der Bildung der Erde und so beruhigte sie sich. Hernach aber resolvierte sich wieder die Luft in das Innere der Erde, der Dunstkreis wurde also kleiner, die Erdwärme schwächer und so kühlten sich die Gegenden um die Pole immer mehr ab.


|P_73 [ Adickes 1911, S. 272 Anm. nach Emil Arnoldt; bei Erörterungen über die Rassen spiele ›der Unterschied zwischen logischer Einteilung nach der Aehnlichkeit und physischer Einteilung nach der Verwandtschaft‹ eine ähnliche Rolle wie in Kants Abhandlung Ueber den Gebrauch teleologischer Prinzipien in der Philosophie (1788) eine Rolle, während T [d. i. Ms Vigilantius] aus dem S.S. 1793 jenen Unterschied nicht in Betracht ziehe.]

|P_78 { Adickes 1911, S. 274 } [ Doh_109]
Saussure {über die Ursachen der Kröpfe}

|P_83 { Adickes 1911, S. 264 }[ Doh_112]
Bei den Hottentotten wird den Knaben wenn sie mannbar werden ein Testikel weggeschnitten, aus Furcht daß er Jünglinge Zwillinge zeuge.

|P_87 { Adickes 1911, S. 296} [ Doh_122]
Eine Eselstute und Pferdehengst giebt ein unformlich Thier das man nur auf den Gebürgen von Savoyen braucht. und Bardol heißt. Es ist oft unter dem Namen Joumar angegeben.

|P_91 { Adickes 1911, S. 275 } [ Doh_128]
Sparmann glaubt aufgrund von Kaffernerzählungen an die Existenz des Einhorns.

|P_94R { Adickes 1911, S. 269 } [ Doh_132r]
Nach den Sommerferien

|P_98 { Adickes 1911, S. 272 }
Lesseps den Peyrouse an Kamtschatka mit einem Journal aussetze um nach Europa zurückzureisen {Mitteilungen über das Vorgehen der Zobeljäger}

|P_100 { Adickes 1911, S. 275 } [ Doh_139r]
Ein Feldprediger [Lindemann] eines hanoveranischen Regiments sahe auf Minorka einen Bauer der einen Esel und ein Schwein vor dem Pflug hatte.

|P_104 { Adickes 1911, S. 275 }
Vaillants Affe fürchtete sich vor den andern Pavianen vielleicht daß er wegen derselben Nahrung mit den Menschen einen andern Geruch hatte.

|P_114 { Adickes 1911, S. 276 }
Fabricius über die Ursachen, aus denen die Häringe ihr Züge machen.

|P_115 { Adickes 1911, S. 276 }
{wird erwähnt, daß auf Befehl der Kaiserin (Katharina_II.) der Jaik in Uralfluß umgetauft sei.}

|P_116 { Adickes 1911, S. 270 }
Da die Perle bisweilen im Fleisch oft in der Schale selbst ist so meinen einige daß wenn die Muschel durch irgend ein Sandkörnchen verwundet ist so schwitze sie diesen Saft aus, dadurch erweitere sich die Schaale und bekleidet dann dieses Körnchen mit einer Schichte von derselben Perlmutter Materie nach der andern.

|P_140 { Adickes 1911, S. 276 } [ Doh_226]
Marsi [Marsden] über Opiumesser


|P_149 { Adickes 1924/25, Bd. 2, S. 404 } [ Doh_207]
Naturmerkwürdigkeiten aller Weltteile

|P_152 { Glasenapp 1954, S. 101 }
Im eigentlichen Verstande haben [die Chinesen] gar keine Religion ... Sie sind, wie Hume sagt, die einzigen Deisten ... Sie haben nur natürliche Begriffe von Gott, und zwar sagen sie 'Tien' (Himmel) oder Tien Hu [richtiger Tien tschu] (Herr des Himmels]. Statt eines Religions-Katechismus haben sie einen Komplimenten-Katechismus, der in den Schulen traktiert wird.

|P_153 { Adickes 1911, S. 270 }
Dieses zu erfinden muß äußerst mühsam gewesen sein indem er auf die Zahl der Einfachlauter Acht geben muß, wie viel mal sie variiren und dann für jeden Laut ein Zeichen erfinden.

|P_154 { Adickes 1911, S. 269 / 273 } [ Doh_212]
Robertsons Geschichte Werk wieder den Handel der Alten

|P_155f. { Adickes 1911, S. 270 }
Tibet ist unter allen das höchste Land in Asien. Die Europäer nennen es Butan die Engländer verstehen unter Butan denjenigen Theil der zunächst an Indostan liegt.

|P_157 { Adickes 1911, S. 271 } [ Doh_217]
Die Excretionen des Dalei Lama werden mit grossem Geld bezahlt und man geht sehr delicat damit um. Gegen Pallas beklagte sich ein vornehmer Mungale: daß der Lama so wenig speise daß es nur eine geringe Quantität ausmache. Man streuts aufs Essen und riecht daran.
Die seeligmachende Pille wird den Menschen gegeben kurz vorher ehe sie sterben die ihn denn entkörpert in die andre Welt schickt.

|P_158 { Adickes 1911, S. 271 }
Die Moguln sind die Einwohner des Landes die vor ohngefähr 300 Jahren das Land eingenommen haben. Sie haben ihren Namen von den Mungalen sind aber keine sondern tartarischen Ursprungs. Als Tamerlan sich zum Haupt aller derer in der Bucharey aufwarf so suchte er die Mungalen zu gewinnen und nahm deshalb den Titel eines Generals derselben an, weil er wußte daß sie aus Stolz ihm gehorchen würden, und deshalb wurde auch die ganze Armee die Mungalen genannt obgleich die eigentlichen Eroberer Tartarn waren.

|P_159f. {XV: 877; von einer ostindischen Völkerschaft }
Dies sind wohl die grössten Diebe in der ganzen Welt. Stehlen halten sie für was erlaubtes und wenn es künstlich geschieht so bringt es ihnen Ehre. Lord Clive rief einige von diesen zu sich und trug ihnen auf einige Pferde dem Feinde fortzustehlen und ihm zu bringen. Er gab ihnen das Geld voraus behielt aber einige von ihnen zur Geissel, mit dem Androhen das wenn wie nicht zurückkämen diese umgebracht würden. Dessen ohnerachtet kam keiner zurück und als Clive die übrigen fragte warum sie dies gethan hätten und dass sie mit dem Tode bestraft werden würden so sagten sie der Gewinst den sie hätten machen können wäre sehr gross gewesen und ihrer Familie damit geholfen. Sie aber hätten gewusst dass sie nicht zurückkömmen würden, ihr Leben aber für geringere Dinge gewagt als dass sie es nicht für das Wohl ihrer Familie hingeben sollten. Clive liess sie hierauf frei.

|P_162 { Adickes 1911, S. 271 }
Es ist sehr kostbar hier eine Armee zu unterhalten soviel Mann ein Fürst hier hält so viel 100.000 Rth muß er jährlich ausgeben. Ein indischer Soldat bekomt täglich 3 franz. Livres davon muß er sich aber kleiden, beköstigen, sein Pferd anschaffen und halten. Sie führen keine Magazine mit sich, sondern da das Land fruchtbar ist so ist allenhalben Marckt für sie.

|P_164 { Adickes 1911, S. 276 }
{Siam hat eine Weile unter Ava und Pegu gestanden, jetzt aber hat es sich losgerissen.}

|P_165 { Adickes 1911, S. 276 } [ Doh_224]
Thunberg ist neuerdings in Japan gewesen.

|P_165 { Glasenapp 1954, S. 113 }
Der Dairi [Tenno] hat vorher immer die höchste Gewalt gehabt, seit dem vorigen Saeculum aber hat der Kubo [Shogun] die Gewalt an sich gerissen und ihn bloß zum obersten Pfaffen gemacht.

|P_166 { Adickes 1911, S. 272 }[ Doh_226]
Die Insel Liquejos stehen unter ihrer Bothmäßigkeit. so auch terra Jedso. Peyrouse ist hier verunglückt vermuthlich dagewesen. Vorher hat man nicht gewußt was dies für ein Land wäre, die Insel Masvay hat man dafür ausgeben wollen, sie ist es aber nach Peyrouse's Nachrichten, der an Kamtschatka jemand aussetzte um nach Paris zu reisen) nicht sondern ein Land in dem ein Europäer noch nie gewesen ist. Blos die Japaner haben Kenntnis von diesem Lande, theilen sie aber nicht mit.

|P_166 { Adickes 1911, S. 276 } [ Doh_226]
Marsi's [Marsden] Beschreibung von Sumatra ist die beste.

|P_168 { Adickes 1911, S. 271 }
In ihrer Religion sind sie nicht so streng und pedantisch wie die Türcken mit denen sie einerlei Religion haben durch sinnreiche Auslegungen können sie dem Coran den vortrefflichsten Sinn geben.

|P_170 { Adickes 1911, S. 276 }
Tott bei den Türken als Reorganisator der Artillerie

|P_171 { Adickes 1911, S. 276 }
{vgl. hier ad p. 115} { Adickes 1911, S. 245 }
Am See Aral und dem caspischen Meere liegt das Land Usbeck, das auch sonst die große Bucharei genannt wird.

|P_175f. { Adickes 1911, S. 273 } [ Doh_234]
{Nachrichten über Dahome und den König} Bossa Nahady

δEnde

{ Vgl. auch Adickes 1911a, S. 176-187: Abgleich mit dem Heft von Vigilantius: ein »kurzes Inventarium« des »geogonischen und geologischen Inhalts« der genannten Manuskripte.}


Letztes Datum: 29.05.2007 /... / 01.08.2012 / ... / 19.06.2018 / 27.06.2018