Vortrag (in englischer Sprache)
Prof. Dr. James Lennox, Professor für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie
Universität Pittsburgh
Es gibt die weit verbreitete Vorstellung, der zufolge Aristoteles und seine modernen Anhänger eine Form von Essentialismus verteidigten, die es unmöglich machte, an die Möglichkeit von Evolution auch nur zu denken. Diesem „Mythos“ zufolge war im philosophischen Bereich die entschiedene Abkehr vom aristotelischen Essentialismus eine notwendige Voraussetzung dafür, an die Evolution zu glauben.
Prof. Dr. James Lennox argumentiert in seinem Vortrag dafür, dass dies aus zwei Gründen falsch ist: Erstens glaube Aristoteles nicht an eine Form von Essentialismus, die Evolution undenkbar macht und zweitens verbreiteten sich evolutionäre Ideen im 18. und 19. Jahrhundert aus empirischen und nicht aus philosophischen Gründen.
Prof. Dr. James Lennox gilt als einer der besten Kenner der aristotelischen Biologie und ist zugleich einer der führenden Experten auf dem Gebiet des Darwinismus.
Begrüßung
Prof. Dr. Bernd Seidensticker, Sprecher des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Korreferat
Prof. Dr. Christof Rapp, Professor für Antike Philosophie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Moderation
Dr. Roland Wittwer, Arbeitsstellenleiter des Corpus Medicorum Graecorum / Latinorum der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Der Vortrag findet im Rahmen des Jahresthemas 2009 | 2010 Evolution in Natur, Technik und Kultur als Veranstaltung des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt statt, organisiert von der Arbeitsstelle des Corpus Medicorum Graecorum / Latinorum (CMG) mit freundlicher Unterstützung der Forschungsgruppe „Mapping of Body and Soul“ des Excellence Clusters TOPOI.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.