Regest: Sie übersendet einen „Prospekt“ ihres Vorhabens zur Beurteilung. Professor Diestel habe ihr wenig Hoffnung für eine glückliche Ausführung gemacht, „da schon mehrere solcher Pensionen beständen, von denen er glaube, dass sie nicht ihre Rechnung fänden, andere jedoch, wohl in Folge dessen, eingegangen seien.“ Sie solle vorerst keine größere Wohnung mieten und abwarten, ob sich überhaupt Pensionärinnen finden würden. Sie fürchtet, dass größte Hindernis sei, dass sie „von hier keine Empfehlungen habe, hauptsächlich von Geistlichen“. Professor Diestel sei stark beansprucht, hätte aber zugesagt, sich „bei günstiger Gelegenheit erinnern“ zu wollen. - Sie hoffe auf Gottes Segen, um „für den Unterhalt und die Erziehung meiner Kinder selbst Sorge zu tragen“, und baue auf die Unterstützung der Gräfin. Das Ministerium habe ihr auf ihre Bitte um eine außerordentliche Unterstützung ihrer Pension mitgeteilt, „dass der hierfür bestimmte Fonds die Zahlung noch nicht übernehmen könne“.

Zitierhinweis

Auguste Krieger an Anna Gräfin von Lehndorff. Dresden, 30. November 1877. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_fcs_nhn_jdb