1Den archivalischen Kernbestand bildet das Guts- und Familienarchiv der Grafen Lehndorff-Steinort. Aufgrund des Umfangs des Materials (insgesamt 17 lfm in 2129 Verzeichniseinheiten) hat sich die Online-Edition entlang des Projektthemas auf eine Auswahl zu beschränken, der folgende Kriterien zugrunde liegen: amtliche Kontakte, Beziehungen zum preußischen Hof, Familie, Finanzen, Gutsbesitz/ländliche Lebenswelt, Heiratskreise, Herkunft/Genealogie, Kommunikationskreise/Netzwerke, Kulturbeziehungen, Leben am Hof, Militär, politische Kontakte, Räume/Europa, Religion, Repräsentation/Geselligkeit, Schloss Steinort, soziales Engagement, Wiederstand 1944. Die Kriterien sind mit den transkribierten Dokumenten verknüpft, dienen der inhaltlichen Zuordnung und können als Filter benutzt werden.
2Die ausgewählten Dokumente bilden in vielfältiger Weise das Leben der adligen Familie Lehndorff auf dem Gutsbesitz Steinort in Ostpreußen, in Königsberg und Berlin zwischen 1700 und 1945 ab. Sie berühren somit Besitz und Familienbeziehungen, politische, militärische, ökonomische, soziale Tätigkeit, kulturelle, genealogische und religiöse Themen. Dazu gehören die private Korrespondenz und Briefe zur Verwaltung der Güter ebenso wie amtliche Schreiben, Statistiken und Inventare, Denkschriften, Instruktionen, Zeitschriftenartikel, Tagebücher u. a. Derzeit besteht der Quellenkorpus aus 655 Dokumenten, die laufend ergänzt werden. Diese werden durch die Online-Edition erstmal wieder in einen, wenn auch nur virtuellen, Gesamtzusammenhang gebracht.
3Die Edition orientiert sich an den Editionsrichtlinien von Johannes Schultze für Quellen der neueren Geschichte.[1] Demnach erfolgten Eingriffe in den Text dort, wo Verständlichkeit oder Lesbarkeit es erfordern. Die Zeichensetzung sowie die Modernisierung der Rechtschreibung folgen darüber hinaus den Regeln des 21. Jahrhunderts. Der Quellentext erscheint recte; Ergänzungen der Bearbeiterin kursiv. Davon ausgenommen sind die Kopfzeilen und Metadaten als Ergebnis wissenschaftlicher Erschließung. Die Personen- und Ortsnamen sind mit den Registern verlinkt, in denen für Personen die GNF-ID, für Orte die GeoNames-ID hinterlegt ist. Anmerkungen werden als Kommentare am Rand sichtbar.[1] Schultze, Johannes, Grundsätze für die äußere Textgestaltung bei Herausgabe von Quellen zur neueren deutschen Geschichte, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 98 (1962), S. 1–11, wieder abgedruckt bei Heinemeyer, Walther (Hrsg.), Richtlinien für die Edition landesgeschichtlicher Quellen (Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine), 2. Aufl., Marburg/Hannover 2000, S. 21–25.
4Die Dokumente sind überwiegend als Volltext, im Einzelfall gekürzt mit Bearbeitertext oder als Regest wiedergegeben. Im Feld „Anmerkungen zum Dokument“ finden sich weiterführende Informationen sowie Verweise auf Dokumente und Aktenbestände, die nicht in die Edition aufgenommen werden, sowie auf Spezialliteratur. Die Dokumente lassen sich chronologisch sowie nach Personen, Orten, Kategorien gefiltert aufrufen.
5Die Kopfzeile jedes Dokuments benennt Verfasser und Empfänger, Ausstellungsort und Datum. Fehlen die Angaben in der Quelle, wurden sie durch ein Stichwort und eine zeitliche Einordnung ersetzt. Dem schließen sich Angaben zur archivwissenschaftlichen Kennzeichnung der Quelle an. Dazu gehört die Überlieferungsform nach der von Heinrich Otto Meisner entwickelten Terminologie.[2] Es folgen Angaben zum verwahrenden Archiv bzw. bibliographische Angaben.[2] Meisner, Heinrich Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen bzw. Leipzig 1969. Ferner Kloosterhuis, Jürgen, Amtliche Aktenkunde der Neuzeit. Ein hilfswissenschaftliches Kompendium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999), S. 465–562.
6Die Dokumente sind nach einheitlichen Regeln ediert und TEI-konform kodiert. Somit sind nicht alle Besonderheiten des äußeren Erscheinungsbildes der Originale wiedergegeben. Auslassungen der Bearbeiterin sind durch […] ausgewiesen, Leseprobleme durch […?] kenntlich gemacht. Anrede und Schlusscourtoisie bleiben erhalten, Geschäftszeichen, Bearbeitungsvermerke und Paraphen in amtlichen Dokumenten entfallen. Übliche Abkürzungen sind beibehalten, Paraphen und Ligaturen dagegen aufgelöst. Eigennamen sowie Fremdworte bleiben erhalten.
7Da die Laufzeit des Projekts noch andauert, erfolgen neben der fortlaufenden Eingabe neuer Dokumente erschließende und redaktionelle Arbeiten. Da es sich um eine Beta-Version der digitalen Edition handelt, sind noch nicht alle Funktionen implementiert, die zum Projektende zur Verfügung stehen werden.