Regest: Ida Brückhändler bedankt sich für eine Geldspende, die die Gräfin ihr für die Armen in Angerburg gegeben habe. Sie berichtet lobend über die dortige Kleinkinderbewahranstalt als „Segen“, gleiches sei die Armenschule für die größeren Kinder. Ihr Besuch in Steinort habe durch die dortige Stille „mächtig und so segensvoll auf meine Gemüt“ gewirkt. - In einem weiteren Brief (17. Juli) berichtet sie über ihre christliche Mission, die sie vor vier Jahren empfangen habe, „wohl wissend, wie wenig so etwas Beachtung findet“. - Am 29. Dezember versichert sie die Gräfin ihrer Unterstützung für die beabsichtigte Lotterie zum Wohle des Waisenhauses Rosengarten. Eine Kirchenkollekte mache nach ihrer Ansicht wenig Sinn, jedoch ein Konzert oder ein  Der Vorschlag wurde aufgegriffen, siehe den Programmzettel des „Liebhabertheaters in Angerburg“ für eine Aufführung zum Wohle des Siechenhauses im Vogelschen Theatersaal in: LASA, StA L, Bestand 21950 FA Lehndorff, Nr. 83, n. f. Das Eintrittsgeld war „der erheblichen Unkosten wegen, ohne jedoch der Mildtätigkeit Schranken zu setzen, auf 75 Pf. pro Person festgesetzt“ worden. Solche wohltätigen Aufführungen unter Beteiligung des Hofes waren bereits in Berlin 1864 „zum Besten der den alliierten Armeen und Flotten Angehörigen, in dem jetzigen Krieg invalide Gewordenen und der Hinterbliebenen der Gefallenen“ veranstaltet worden, so am 31. März 1864 im Königlichen Schauspielhaus, das Programm ebd., Nr. 514, Bl. 9.
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Liebhabertheater seien erfolgversprechend.
Sie nehme aus christlichem Denken immer Anteil an den sozialen Aktivitäten der Gräfin.

Zitierhinweis

Ida Brückhändler an Anna Gräfin von Lehndorff. 2. Hälfte des Jahres 1871. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_bkx_c3f_j1b