Nürnberg, den 11. Juli 1871

Gnädigste Frau Gräfin!

Leider ist der von Ihnen genannte Künstler mir nicht persönlich bekannt und ist es mir auch nicht gelungen, von hier aus in der Kürze Beziehungen herzustellen, an welche sich eine Vermittlung oder Empfehlung anknüpfen ließe. Wie ich übrigens die Verhältnisse in München kenne, würde dort eine direkte Anfrage gar nicht anders als sachgemäß aufgefasst werden, und dürfte am ehesten zum Ziele führen.

Frau Gräfin Borcke hat dem  
 [Schließen]
National-Museum
doch noch die Ehre ihres Besuches geschenkt, leider zu einer Zeit, als der in meiner Behinderung mit ihrem Empfang beauftragte Beamte schon die Räume verlassen hatte, so dass nur noch ein Diener die Führung hat übernehmen können. Hoffentlich gestattet uns eine günstigere Gelegenheit das Versäumte nachzuholen.

Unter angelegentlichster Empfehlung und der Versicherung von vollkommenster Ergebenheit

Euer Hochgeboren gehorsamster Dr. A. v. Eye

Zitierhinweis

August Johann Ludolf von Eye an Anna Gräfin von Lehndorff. Nürnberg, 11. Juli 1871. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_gw3_f4n_hdb