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November
1862

Allerdurchlauchtigster Großmütigster König,
Allergnädigster König und Herr!

Die alleruntertänigst unterzeichneten Untertanen Euer Königlichen Majestät legen hiermit die ehrfurchtsvollste Versicherung unwandelbarer Treue und Hingebung sowie ihren ebenmäßigen Dank für die große, das Land vieler Lasten enthebende und für die Machtstellung und Verteidigung Preußens unentbehrliche Schöpfung der Armee-Dispensation Allerhöchst Denenselben zu Füßen,

Wir missbilligen als treue Untertanen auf das Tiefste die  Das von den Liberalen dominierte Abgeordnetenhaus verweigerte dem König die zur Reorganisation der preußischen Armee und der Landwehr notwendigen Mittel. Der König löste am 11. März 1862 das erst im Januar gewählte Parlament auf, nachdem dieses beschlossen hatte, die provisorische Finanzierung der Militärreformen zu beenden. Drei Tage später entließ er die liberalen Mitglieder des Ministeriums und setzte eine neue konservative Regierung unter Adolf zu Hohenlohe-Ingelfingen ein. Im Mai ging die liberale Deutsche Fortschrittspartei erneut als klarer Sieger aus den Wahlen hervor. Im September 1862 scheiterte ein weiterer Lösungsversuch, worauf Wilhelm I. die Abdankung erwog. Am 22. September 1862 beauftrage er Otto von Bismarck mit der Übernahme der Regierung. Er beendete den Konflikt dadurch, dass er eine Lücke in der damaligen preußischen Verfassung feststellte: sie schreibe nicht vor, was bei Uneinigkeit zwischen Kabinett und Parlament passieren solle, so könne der König seinen Willen durchsetzen. Sein Ende erreichte der Konflikt 1866/1867 damit, dass die Rechten der Liberalen eine neue Partei gründeten und die Indemnitätsvorlage Bismarcks annahmen.
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unpatriotischen Beschlüsse der irregeleiteten Majorität des Abgeordnetenhauses
und bitten Euer Königliche Majestät alleruntertänigst, mit der Allerhöchst Ihnen von Gott verliehenen Macht die Rechte und das Ansehen der Königlichen Krone zum wahren Heil und Wohl des Landes auch ferner unverkürzt den kommenden Geschlechtern zu erhalten und uns und unseren Kindern die alten Grundpfeiler des Preußischen Staats zu bewahren.

Das preußische Volk verehrt nach wie vor in Euer Königlichen Majestät seinen besten Vertreter.

In tiefster Ehrfurcht ersterben wir als Euer Königlichen Majestät alleruntertänigst treu gehorsamste Graf Lehndorff Legat. Rat Steinort
Name Stand Wohnort

Zitierhinweis

Carl Meinhard Graf von Lehndorff an Friedrich Wilhelm I. König von Preußen. Ende November 1862. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_cj4_ghr_bbb