Angerburg, den 11. Januar 1751

Hochgeborene Reichsgräfin
gnädige Frau!

Wann nach dem copilich angeschlossenen  Abschrift des Reskripts vom 4. Januar 1751 auf der Rückseite des Schreibens.
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Königlichen allergnädigsten Reskript
die bereits unterm 29. des nächst verwichenen Monats Dezembris a. praet. gehaltene General-Visitation zu Aufhebung aller im Lande etwa befindlichen verdächtigen Personen künftigen 14. dieses Monats Januari laufenden Jahres wiederholt und solches mit aller Behutsamkeit und Verschwiegenheit bewerkstelliget werden soll, so werden Ew. Hochgeborene Reichsgräfliche Gnaden auf Befehl des Herrn Tribunals-Vize-Präsidenten und Amtsverwesers von Grabowski Hochwohlgeboren von Amts wegen ersucht, diese General-Visitation den 14. dieses Monats nach Sonnenuntergang in Dero gesamten Gütern nach allen vorhin vorgeschriebenen Umständen aufs genaueste und sorgfältigste wiederholentlich vornehmen zu lassen und denenjenigen, welche Ew. Gnaden diese Sache zu kommunizieren gut finden werden, alle Verschwiegenheit davon bei der in dem Patent wegen der General-Visitation gesetzten harten Strafe auf Eid, Pflicht und Gewissen zu binden, auch davon höchstens binnen 4 Tagen nach geschehener Untersuchung dem Amte umständlichen Bericht per expressem nach Angerburg unfehlbar einzuschicken.

Ich beharre mit gebührendem Respekt
Ew. Hochgeboren Reichsgräflichen Gnaden ganz gehorsamster Diener
J. Szczepanski

Zitierhinweis

Jakob Szczepanski an Maria Louisa Gräfin von Lehndorff. Angerburg, 11. Januar 1751. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: lebenswelten-lehndorff.bbaw.de/lehndorff_zmn_2fb_4fb5