Er war am 17. August 1776 verstorben. Carl von Schmettau war sehr
vermögend, so hatte er 1760 der Stadt Hirschberg ein Darlehen von 40.000 Reichstalern
gewährt. Zu den Geldgeschäften nach seinem Tod vgl. LASA, StA L, Bestand
21950 FA Lehndorff, Nr. 296 (Darlehen 1760), Nr. 298 und 299. Ebd., Nr.
300: Übersicht über das Vermögen Lehndorffs 1808.
[Schließen]Ich bin nun hier, um meines Schwiegervaters Erbe
anzutreten und damit eine neue Lebensführung zu bestimmen. Gott möge
alles zum Besten wenden! Als ich den Hof verließ, glaubte ich, dass für mich ein
Lebensabschnitt voll bedeutender Ereignisse sein Ende erreicht habe, und
merkwürdigerweise habe ich mich von da an mancher Glücksfälle zu erfreuen
gehabt. - So sind die Wege, die uns die Vorsehung führt, glücklicher als die,
welche wir selbst gehen wollen.
Ich führe hier in Stonsdorf ein einsames, glückliches Leben. Ich lese und schreibe viel, und die Zeit wird mir niemals lang. Wir erhalten die Nachricht, dass die Schwester des Grafen Schmettau, eine Gräfin Roedern, gestorben ist. Wir besuchen die Kirche in Warmbrunn, wir blättern viel in Familienpapieren. Editorische Auslassung [...]
Die folgenden Wochen ziehen sich mit der Am
Beginn des neuen Jahres müssen die Taufscheine der beiden Töchter
Schmettaus beigebracht werden, vgl. ebd., S. 44.
[Schließen]Erbteilung hin,
wobei sich der „wahre Charakter der Menschen“ enthüllt -
„meine Schwiegermutter erkenne ich nicht
wieder“.
Ich erhalte immer viel Briefe, oft erfreulichen, oft traurigen Inhalts. Meine
guten Keyserlingks in Preußen sind in einer Lage, die mir das Herz
zerreißt. Der König hält nicht Wort und zahlt ihnen nicht, was er ihnen
versprochen hat. Er bringt sie dadurch in die Lage, dass sie ihre Gläubiger
nicht befriedigen können. Das Schicksal dieser vortrefflichen Menschen ist ganz
eigentümlich. Ganz Europa schätzt sie. Ich sage Europa, denn sie haben Bekannte
und Freunde überall. Vgl. den Tagebucheintrag vom
November
1722.
[Schließen]Alle Herrscher und Prinzen
schreiben ihnen und versprechen ihnen ihre Unterstützung, und trotzdem
tut man nichts für sie, so dass sie kaum mehr das tägliche Brot
haben.
Mein liebenswürdiger Bischof von Ermland ist vom Prinzen Heinrich in Rheinsberg mit großer Auszeichnung behandelt worden. Augenblicklich ist er in Potsdam. Wieder einer, der von den Großen ausgezeichnet wird und dabei oft keinen Heller in der Tasche hat. Editorische Auslassung [...]
Zitierhinweis