Sammlungen zur Physik und Naturgeschichte von einigen Liebhabern dieser Wissenschaften, 4 Bde. (Leipzig: Dyck 1778/79 - 1788/92) SamPhys

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/Notate: Gelegentl. Verweis auf die 2. Ausgabe bei Quellen-Gedan; Adickes 1911, S. 52, verweist auf III 2 (1790); Adickes 1911a, S. 16, Anm., verweist auf Ak IV 76, 96 (1791).

Band 1 (1778/79)

• DeLuc, Jean André (1778a): Beschreibung eines neuen Hygrometers der königl. Societät zu London vorgelegt im Jahre 1773, von J. A. de Luc, Bürger von Genf, in: SamPhys, Bd. 1 (1), S. 4-80.
  [Notate: Nach Adickes 1911, 203: Vorbericht des Übersetzers von de Luc, Reisen nach den Eisgebürgen von Faucigny in Savoyen, verweist auf Hygrometer nach o.g. Bericht. [desselbe bereits 1775 PhysBib Bd. 2.
  Ausführliche Darstellung von DeLuc (ich!) seiner Überlegungen und Versuche bis zum Bau eines auf Elbenbein basierenden, funktionsfähigen Hygrometers; ab S. 40: einzelne Beobachtungen mit diesem Instrument.]

• Percival, Thomas (1778): Versuche und Beobachtungen über die Wirkungen der fixen Luft auf die Farbe und das Wachsthum der Pflanzen (Aus dessen Philosophical, medical and experimental essays. Lond. 1776. p. 190. und 357.), in: SamPhys, Bd. 1 (1), S. 105-120.
  Notate: Experimente mit Rosen, Tulpen etc. unter 'fixer Luft' (Kreide mit Vitriolsäure); die Luft scheint zur Nahrung der Pflanzen zu dienen.

• anonym: Anmerkungen über eine Stelle in Brydone's Reisen durch Sicilien und Malta, in: SamPhys, Bd. 1 (1), S. 124-127.
  S. 124: Da die Lava, die zur Zeit des zweyten punischen Krieges, da Siracusa von den Römern belagert war, aus dem Aetna ausgebrochen ist, noch jetzt sehr kahl und unfruchtbar, und nur mit einem sehr dünnen Erdreich bedeckt ist (siehe Brydone's Reisen S. 109), so daß sie noch nicht Korn oder Wein hervorbringen kann; so scheinen wenigstens zweytausend Jahr erfordert zu werden, um diese Lava in fruchtbares Erdreich zu verwandeln. Nun hat aber Recupero nicht nur in einem Brunnen, den man bey Catania gegraben, verschiedene auf einander liegende Lagen von Lava bemerket, deren jede in ihrer Oberfläche mit einer ziemlich dicken Lage von Erde überzogen war, sondern man hat auch zu Jaci sieben solche Lagen durchgraben. (siehe eben diese Reise S. 124.)
  S. 125: [...]; so schließt Recupero in seiner Unterredung mit Brydone, nach der Analogie, daß der Ausbruch, durch welchen die unterste Lage der Lava entstanden ist, wenigstens vor vierzehntausend Jahren aus dem Berg geflossen seyn müsse, und er sowohl als Brydone scheinen geneigt zu seyn, diese Entdeckung als einen Beweiß anzusehen, daß die Welt weit älter seyn müsse, als man solches nach der mosaischen Erzählung annehmen kann.
  Dieser Einwurf hat nicht nur in England, [...] großes Aufsehen gemacht, und es haben die Feinde der geoffenbarten Religion daraus einen Beweiß gegen dieselbe herzunehmen gesucht; [...].

• Pallas, Peter Simon (1778a): Beobachtungen über die Berge, und die Veränderungen der Erdkugel, besonders in Beziehung auf das russische Reich, in: SamPhys, Bd. 1, (2), S. 131-195. [D. i. Pallas 1778: Grundlage der Übersetzung ins Deutsche ist die französische Ausgabe: St. Petersburg 1777: terminologische Differenzen zwischen den deutschen Fassungen.]
  S. 150 Anm.: Ich muß hierbey anmerken, daß alle Thiere, die in den Nord- und Südländern zahm geworden sind, sich wild in dem gemäßigten Clima der Mitte von Asien finden, den Dromedar ausgenommen, dessen beyde Arten nicht gut ausserhalb von Afrika fortkommen, und sich schwer an das Clima von Asien gewöhnen. Der Stammort des wilden Ochsen, des Büffels, des Mouflon, von welchem unsere Schafe kommen, des Bezoarthiers und des Steinbocks, aus deren Vermischung die so fruchtbare Race unserer zahmen Ziegen entstanden ist, finden sich in den gebirgigten Ketten, die das mittelere Asien und einen Theil von Europa einnehmen. Das Rennthier ist auf den hohen Bergen, die Sibirien begrenzen, und sein östliches Ende bedecken, häufig anzutreffen, und dient daselbst als Last- und Zugvieh; auch findet es sich auf der uralischen Kette bis auf den 56sten Grad der Breite, und von da aus hat es die nordischen Länder besetzt. Das Kameel mit zwey Buckeln findet sich wild in den großen Wüsten zwischen Tibet und China. Das wilde Schwein hält sich in den Wäldern und Morästen des ganzen gemäßigten Asiens auf.

• anonym (1778): Einige Nachrichten zu der Naturgeschichte der westindischen Inseln, in: SamPhys, Bd. 1, (2), S. 224-240.
  S. 224: Wir haben diese Nachrichten aus der Geschichte der Mißion der evangelischen Brüder auf den caraibischen Inseln St. Thomas, St. Croix und St. Jean des Herrn C. G. A. Oldendorps gezogen, welche Herr Johann Jakob Bossart zu Barby, im vergangenen Jahr herausgeben hat.
  S. 225: Die Caraiben haben, den Nachrichten der sich in Gviana unter ihnen aufhaltenden Herrnhuter zu Folge, keine platte Nase und Stirne, wie viele Schriftsteller behaupten, sondern es ist ihre Stirne, wie eine europäische. Ihre Nase ist aber etwas platt, doch rührt dieses nicht, wie viele glauben, von einer Zusammenpressung in der Kindheit her, sondern sie ist es von Natur. [Von Menschen ist sonst nicht die Rede, sondern: Tiere, Pflanzen, Steine]

• anonym (1778): Höhe des Aetna über Catania, aus Brydone's Beobachtungen, nach den Regeln des Herrn de Luc berechnet, in: SamPhys, Bd. 1 (2), S. 241-254.
  S. 249: [...] so liesse sich des Aetna Höhe über der Fläche des mittelländischen Meeres, wenig über 10.630 pariser Fuß schätzen.
  S. 252-254: Anmerkungen über den Umfang des Gesichtskreises auf dem Aetna. [Die Angaben von Brydone können nicht stimmen.]
  S. 254:
  /£{Doe-019,21} /
  [Zu den Ursachen der fehlerhaften Einschätzung bei Brydone zählt:] 2) Die als richtig zum Grunde gelegte Beobachtung, daß man zu Malta alle Ausbrüche von der zwoten Region des Aetna sehe, und die Insel oft schon auf der Helfte des Berges entdecken könne. Ist die zwote Region des Aetna, oder auch die Stelle, wo man Malta zuerst entdeckt, genau auf der Helfte der Höhe dieses Berges, oder vielmehr weit höher, wenn man von der Meeresfläche aus rechnet? Und wenn man von Malta aus das Feuer der Ausbrüche sieht, ist man dabey auch versichert, den Ort zu sehen, an welchem sie aus dem Berge emporsteigen?

• Anonym (1778): Vermischte zoologische Bemerkungen aus den neuen Zusätzen zur Buffonischen Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere (Supplément à l'histoire naturelle, générale et particulière servant de suite à l'histoire des Animaux quadrupedes par Mr. le Compte de Buffon. T. III. Paris 1776), in: SamPhys, Bd. 1 (3), S. 333-341.
  S. 333f.:
  /£{Doe-102',12} /
  Buffon wundert sich, daß man bis jetzt den Unterschied noch nicht genau bemerket hat, der sich zwischen den Mauleseln, die von einem Hengst und Eselin und denen, die von einem Esel und der Stute erzeugt worden sind. Er nennt das erstere Bardeau (Hinnus) und das letztere Mulet. Beyde Thiere sind in der äußern Gestalt des Körpers der Mutter am ähnlichsten. Hingegen nähert sich die Form des Kopfes / mehr dem Kopfe des Vaters, welches auch von der Länge der Ohren und der Dicke der Beine gilt. [...]
  Der Graf Buffon läugnet auch hier die Iumars oder das von einem Ochsen und Stute gezeugte Thier. Diejenigen, die man dafür ausgiebt, scheinen bloße Maulesel zu seyn. Shaw redet von einem Thier in der Barbarey, welches er Kumrah nennt, und das nach seiner Erzählung von einem Esel und einer Kuh erzeugt seyn soll. Allein weder der berühmte Reisende Bruce, noch andre Personen, bey denen sich Buffon darnach erkundiget, haben davon etwas wissen wollen.
  S. 334f.:
  /£{Doe-117,19} /
  Daß der Hund und Wolf wirklich sich mit einander vermischen und Junge zeugen, welches / Buffon sonst geläugnet hatte, wird hier nunmehr durch verschiedene Erfahrungen, und sonderlich durch diejenigen bestätiget, die zu Namur von dem Marquis von Spontin dieserwegen angestellet worden, der eine Wölfin mit einem Hunde gepaaret. Diese Bastarte waren dem Hunde sehr ähnlich, hatten aber rauchere Haare.
  S. 335: Das was der Verfasser von dem Dsiggetei meldet, kann durch die Nachricht des Hrn. Pallas sehr ergänzt werden. Buffon glaubt, er seyn mit dem Onager einerley, welches aber durch die neuern Bemerkungen des Herrn Pallas auch widerlegt wird.
  S. 336: Daß noch wahre Musimons oder Mufflons (O. Ammon.) in Corsika vorhanden sind, wird von unserm Verfasser bezweifelt. Es scheinen aber doch unstreitige Zeugnisse das Gegentheil zu beweisen.

  S. 347-351
  [Bruce an Buffon]

• Anonym (1778): Büffon, von dem Einfluß der Musik auf die Thiere (Supplément à l'histoire naturelle T. IV. p. 444 u. f. der Ausgabe in Quart.), in: SamPhys, Bd. 1 (3), S. 341-345.
  S. 343f.: Ueberhaupt bemerkt man, daß die Vögel der bewohnten und schon längst kultivirten Länder, eine angenehmere und weniger / rauhe Stimme als diejenigen haben, die sich in ganz unbewohnten oder doch solchen Gegenden aufhalten, in denen nur Wilde leben. Man findet hiervon ein sehr auffallendes Beyspiel an den amerikanischen Vögeln, wenn man sie mit den Vögeln in Europa und Asien vergleicht, indem die meisten, [...], nur schreyen und bis jetzt noch immer eine unsern Ohren sehr unangenehme Stimme haben.

• Bruce, James (1778): Vermischte Bemerkungen, die der berühmte Reisende Bruce, dem Graf von Buffon mitgeteilet (Supplément à l'histoire naturelle T. IV. Wir übergehen aus solchen das, was bloß die Sitten der Nationen betrifft.), in: SamPhys, Bd. 1 (3), S. 347-351.
  S. 347f. Eine höchst wichtige Bemerkung des Herrn Bruce ist: daß die Race der Negern in Afrika / nur die Küste, das ist, die niedrig gelegenen Gegenden dieses Welttheils bewohnet. In dem Innern von Afrika und selbst unter der Linie, sind die Einwohner ganz weiß. Dieses zeigt deutlich, daß die verschiedenen Farben des menschlichen Geschlechts nicht ursprünglich sind, sondern bloß von dem Einfluß und der Hitze des Himmelsstriches abhängen, [...].
  [Q-Txt: Habesch ?? - Nein: 02.02.2016 / Doe-019]

• Anonym (1778): Von den verschiedenen Arten derer Gewürme, woraus man Purpurfarbe bereiten kann, in: SamPhys, Bd. 1 (4), S. 436-454.
  /£{Doe-136,05} /

• Magellan, J. H. de (1778): Auszug aus J. H. Magellan, M. d. K. G. Brief an D. Priestley über die Glasmaschinen zu Bereitung künstlicher mineralischer Wasser; und Beschreibung einiger neuen Eudiometer, oder Werkzeuge, deren man sich bedient, die gute Beschaffenheit der Luft, welche man ein- und ausathmet, zu bestimmen [Auszug aus: Description of a glas apparatus, for making Mineral Waters ..., London 1777], in: SamPhys, Bd. 1 (4), S. 477-502.
  /£{Doe-041',02} /
  S. 477f.: Der Verfasser, welcher als ein grosser Naturforscher bekannt ist, schätzt unter des Herrn / Priestley gemachten Entdeckungen über die verschiedenen Gattungen der Luft, besonders zwey derselben sehr hoch; die eine betrift die Art und Weise, künstliche mineralische Wasser, als Pyrmonter, Spa und Selzer Wasser geschwind vermittelst der fixen Luft nachzumachen; die andere Erfindung, die mehrere und wenigere Güte der Luft, welche wir einathmen, zu prüfen. Der Nutzen dieser Erfindungen hat sich schon sehr deutlich gezeigt, und der Ritter Landriani in Italien hat durch seine vortreflichen Bemerkungen, welche er hierüber mit seinem Eudiometer gemacht, die Wahrheit und den Nutzen derselben hinlänglich bestätiget.
  S. 489: [...]: und Landriani schickte zuerst ein dergleichen Werkzeug zum Geschenk an Priestley, dessen er sich bedient hatte, die Güte der Luft in verschiedenen Gegenden Italiens zu bestimmen. Dieses Werkzeug besteht aus einer gläsernen Röhre, die in einem cylindrischen Gefäß steht, mit zween gläsernen Hähnen und einem kleinen Becken. Alles zusammen ist auf ein hölzernes Gestell befestiget. Statt des Wassers gebraucht er Quecksilber; [...]; so daß die vollkommene Vermischung beyder Luftgattungen durch den Fall des Quecksilbers noch mehr befördert wird.
  S. 490: Herr Magellan beschreibt nunmehr drey Eudiometer von seiner eignen Erfindung; er hält aber selbst das zuletzt erfundene für das bequemste und genaueste. Es besteht aus [...].
  S. 491: Man macht die Versuche mit diesem Eudiometer, das sehr leicht zu verfertigen ist, entweder mit Wasser, oder Quecksilber. Braucht man Quecksilber, so thut man wohl, wenn man das Instrument etwas kleiner machen läßt.

• Huddart, Joseph (1778): Von einigen Personen, welche keine Farben unterscheiden konnten, an D. Priestley (Aus den Philos. Transact. Vol. LXVII. Part. I. n. 14), in: SamPhys, Bd. 1 (5), S. 637-640.
  Vgl. Adickes zu XV: 113,12; vgl. auch XI: 244-245 bzw. V: 325,06-08 und VII: 159,30; 168,14. // Ak XXVV: Men-Nr. 049 / Mro-Nr. 036.
  [über Mitglieder einer Familie, die keine Farbwahrnehmung hatten]
  S. 639: Zween Brüder von ihm haben eben diesen Gesichtsfehler; zween andere Brüder und die Schwestern sehen, so wie die Aeltern, alle Farben vollkommen. [Das Stichwort 'Kupferstich' fällt nicht.]

Band 2 (1779/80)

• Desmarest, Nicolas (1779): Über die verschiedenen Sorten von Puzzolanen, besonders in der Auvergne (Aus dem Iournal des Physique des Abbé Rozier. Mars 1779.), in: SamPhys, Bd. 2 (1), S. 105-114.
  [Notate: 'Trass' wird nicht genannt, aber die Sache; D. war auch in Italien und kennt vulkanische Asche und Steine.]
  S. 108: Diese vulkanische Sand mit ungelöschten Kalk vermischt, und sogleich gelöschet, giebt den Mörtel, den man ohne weitere Beymischung zu den platten Dächern der Häuser in Neapel gebraucht; man formt ihn auch zu Platten von verschiedener Größe, die in kurzer Zeit beynahe eben so fest werden, als die gewöhnlichen Steine in der Gegend von Paris.

• anonym (1780): Bemerkungen über die Beobachtungen des Hrn. Pallas, die Entstehung der Berge betreffend (Aus dem Journal de Physique des Abbé Rozier, May 1779), in: SamPhys, Bd. 2 (2), S. 175-210.
  S. 178-200: [Darstellung der 'Systeme' von Burnet, Whiston, Woodward, Leibniz, Schwedenborg, Scheuchzer, Stenon, Moro, Buffon.]

• Auszug der Muthmaßungen des Hrn. Franklin über die Ursache der Nordlichter. Aus dem Journal de Physique Jun. 1779.), in: SamPhys, Bd. 2 (2), S. 249-255.

• Bergmann, Torbern (1780): Chymische Untersuchungen über die Bestanderde der Edelsteine (Rozier 'Journal de Physique', Octobre 1779 pag. 257 seqq.), in: SamPhys, Bd. 2 (3), S. 281-330.

• Ingenhousz, Jan (1780): Auszug aus John Ingenhousz Experiments upon Vegetables [...]. London 1779 (Aus dem Critical Review, for Nov. 1779)., in: SamPhys, Bd. 2 (3), S. 346-361.
  S. 346f.:
  /£{Doe-040'.01} / £{Ber-274}
  Ich bemerkte, sagt er, daß die Pflanzen nicht nur schlechte Luft, wenn sie darinnen wachsen, reinigen, binnen sechs bis zehn Tagen verbessern, wie schon Priestley beobachtet hat, sondern daß sie es sogar in wenig Stunden vollkommen thun können; daß ferner / diese ganz wunderbare Verrichtung nicht der Vegetation, sondern dem Einfluß des Sonnenlichts auf die Pflanzen zuzuschreiben ist. Ich fand ferner, daß die Pflanzen eine ganz außerordentlich starke Kraft haben, die in ihnen enthaltene Luft, welche sie gewiß beständig aus der Atmosphäre einsaugen, in wirkliche, sehr feine dephlogistisirte Luft zu verändern: daß sie beständig einen großen Theil solcher gereinigten Luft ausdünsten, welche viel dazu beyträgt, daß in der atmosphärischen Luft, worinnen sie sich verbreitet, die Thiere mit viel leichterer Mühe leben könen.
  S. 347: Ich fand ferner, daß dieses Geschäft der Pflanzen verhältnißmäßig mehr oder weniger lebhaft geschieht, wenn ein heller Tag ist, und wenn die Pflanzen so stehen, daß die Sonnenstrahlen mehr oder weniger unmittelbar auf sie wirken können: daß ferner Pflanzen, welche an hohen Gebäuden, oder unter andern hohen Pflanzen im Schatten stehen, diese Wirkung nicht äußern, sondern daß sie im Gegentheil eine den Thieren schädliche Luft ausdünsten und sogar die sie umgebende Luft damit anstecken.

• Buffon (1780): Histoire naturelle, générale et particuliére contenant les époques de la nature [...] Supplément. Tomes 9 et 10. à Paris 1778. 8., in: SamPhys, Bd. 2 (3), S. 361-383 und Bd. 2 (4), S. 499-511.
  S. 361: [...]; ebenso muß man in der Naturgeschichte das große Archiv der Welt durchforschen, Denkmäler aus dem Innersten der Erde hervorsuchen, ihre Trümmer aufsammeln, und alle Anzeigen der physischen Veränderungen, die uns auf die verschiedenen Alter der Natur zurückführen können, in einem einzigen Ganzen vereinigen. Dieß allein ist das Mittel, in dem unermeßlichen Alter der Welt einige Epoquen festzusetzen, und auf der ewigen Laufbahn der Zeit eine gewisse Anzahl von Standpunkten zu bezeichnen.
  S. 365f.: Die Erfahrungen, welche Hr. B. zum Grunde legt, sind folgende:
  1. Die Erde ist in dem Verhältnisse, welches die Gesetzte der Schwere und Schwungkraft erfordern, um den Aequator erhaben, und um die Pole eingedrückt.
  2. Die Erdkugel hat eine ihr eigne innere Wärme, welche von der, die ihr die Sonnenstralen mittheilen können, unabhängig ist.
  3. Die von der Sonne mitgetheilte Wärme ist im Vergleich mit der eignen Wärme der Erde sehr gering, und würde allein nicht hinreichend seyn, die lebende Natur zu unterhalten.
     £{Doe-058,15}
  4. Die Materien, aus welchen die Erdkugel besteht, sind im Ganzen genommen, glasartig und lassen sich alle in Glas verwandeln.
  5. Auf der ganzen Oberfläche der Erde, und selbst auf den Bergen, bis auf eine Höhe von 1.502 Toisen findet man eine unermeßliche Menge von Muschelschalen und andern Trümmern von Seeproducten.

  S. 374: Eine sechste Epoche, welche später als die fünf andern fällt, ist die Trennung der beyden Haupttheile des festen Landes [Alte Welt / Neue Welt, sc. Amerika]. Daß diese beyden Theile zu der Zeit aneinander gehangen haben, da die Elephanten in den Nordländern wohnten, ist gewiß: denn man findet die Gebeine dieser Thiere in Sibirien, Rußland und Canada. Die Trennung der festen Länder fällt also später, als der Aufenthalt dieser Thiere in den Nordländern; [...].

  S. 375: Man findet also in diesem ersten Zeitalter der Natur sechs Epoquen, welche durch Erfahrungen und übrig gebliebene Denkmale angezeigt werden. [...]
  Erste Epoche, da die Erde und die übrigen Planeten ihre Gestalt annahmen.

  S. 376: Man kennt in der Natur keine andere Ursache der Wärme, kein Feuer, welches die Massen der Erde und der Planeten hätte schmelzen und flüßig erhalten können, als die Sonne. Man muß also annehmen, daß diese Massen ehedem zum Sonnenkörper selbst gehört haben, [...].

  S. 382:    [Fortsetzung]

• Bergmann, Torbern (1781): Ueber die Platina (Aus des Abbé Rozier Journal de Physique Jan. 1780), in: SamPhys, Bd. 2 (4), S. 387-401.

• PhTr (1778 / 1779)
  S. 410:
  /£{Doe-120',07} /
  Der Affe mit den langen Armen (Simia gibbon) ist sehr häufig in Sumatra. Er ist ganz schwarz und ohngefähr drey Fuß hoch.
  S. 411:
  /£{Doe-008,20}
  Die sogenannte Maldivische Nuß oder die Seecocosnuß, die sonst in Indien so theuer war, wächset, wie man es schon aus den neuern französischen Nachrichten weiß, auf kleinen Inseln, die östlich von Madagascar liegen, und auf den englischen Karten Masi heißen, von den Franzosen aber les Isles de Sechelles genennt werden. Die Franzosen haben hier eine Colonie angelegt, [...].
  419:
  /£{Doe-044,03} /
  Guthrie von der antiseptischen Diät der Russen (S. 622). Ohnerachtet das gemeine Volk in Rußland wegen seiner Wohnungen, Kost u.s.w. dem Scorbut sehr unterworfen seyn sollte, so ist derselbe doch nicht sehr gemein. Dieses rührt von dem Genuß des Sauerkrauts und ihres säuerlichen Getränkes Qvass her, das aus Rockenmehl bestehte, welches man mit Wasser vermischt und gähren lässet.
  S. 449f.
  /£{Doh-142,07} /
  P. Camper von den Sprachwerkzeugen des Orang-Outangs (S. 139.) In dieser Abhandlung zeigt der berühmte Verfasser die Ursache an, warum diese große Affenart nie sprechen kann, obgleich einige Reisende ihm das Vermögen zu sprechen nicht gänzlich absprechen wollen. Es findet sich bey dem Cynocephalus ein häutiger Sack unter dem breiten Halsmuskel, der sich an der Basis des Zungenbeins in dem Kopf der Luftröhre an der / Wurzel des Deckels derselben öffnet; [...]. Alle Orang-Outangs die unser Verfasser sahe, kamen aus der Insel Borneo.

• Hamilton, William (1781): [Brief] an John Pringle über einige Spuren von Vulkanen an den Ufern des Rheins (Aus den Phil. Trans. Vol. LXVIII. Part. 1. S. 1. u. f.), Vom Bord einer Yacht auf dem Rhein bey Maynz 29 Sept. 1777, in: SamPhys, Bd. 2 (4), S. 453-457.
  S. 453: [Erster Satz] Da ich mich nicht erinnern kann, je eine Nachricht von den alten Vulkanen an den Ufern des Rheins gelesen zu haben, so sende ich Ihnen hier einige unvollkommenen Bemerkungen, die ich auf einer sehr angenehmen fünftägigen Reise auf dem Rheinstrome von Bonn bis Maynz gemacht habe. Die erste gewisse Spur ehemaliger Vulkane in dieser Gegend fand ich in dem Hofe des churfürstlich-pfälzischen Pallast zu Düsseldorf, welcher eben jetzt mit einer Lava gepflastert wird, die der des Aetna und Vesuvs ähnlich ist. Auf Nachfragen erfuhr ich, daß sie aus einem pfälzischen Steinbruche bey Unkel zwischen Bonn und Koblenz käme.
  S. 457:
  /£{Kae-199} /
  Noch muß ich eines andern merkwürdigen Umstandes gedenken. Bey Andernach, zwischen Bonn und Coblenz sahe ich große Haufen gebrochener Tufa an den Ufern des Rheins liegen, und einige holländische Schiffe die sie luden. Auf Befragen erfuhr ich, daß die Stadt mit diesem Material einen beträchtlichen Handel mit den Holländern treibe, welche diese Steinart durch Windmühlen zerreiben, und als eine Puzzolane zu allem ihrem Wasserbau gebrauchen. [...] Die Holländer bringen solche Tufen wieder zu ihrem vorigen Zustande zurück, in welchem sie zu Puzzolanen waren*).
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  *) Dieses ist der sogenannte Torass oder Tras. Daß solcher zu den vulkanischen Produkten gehört, ist uns Deutschen nicht so unbekannt, als Herr Hamilton glaubet.     Anm. d. Ueb.

• Felix Fontana (1781): Versuche und Beobachtungen über die von verschiedenen Thieren eingeathmete entzündbare Luft, eingerückt in Phil. Transact. Vol. LXIX. Part II. no. 24 (Aus dem Critical Review, August 1780. p. 127 sq., in: SamPhys, Bd. 2 (4), S. 489-498.
  [Nicht relevant]

• Fortsetzung der im vorigen Stücke angefangenen Anzeige von Buffon histoire naturelle. Supplement. Tomes 9 et 10, in: SamPhys, Bd. 2 (4), S. 499-511.
  S. 499: Dritte Epoche, da das Gewässer unser festes Land bedeckte.
  S. 502: Vierte Epoche, da das Gewässer sich zurück zog, und die Vulkane zu wirken anfiengen.
  S. 504: Fünfte Epoche, da die Elephanten und andere Thierarten der Südländer gegen Norden wohnten.
  S. 507: Sechste Epoche, da sich das feste Land der beyden Welttheile trennte.
  S. 509: Siebente und letzte Epoche, da sich die Kräfte der Menschen mit den Kräften der Natur vereinigten. Dieser Abschnitt ist gänzlich der Größe des Menschen gewidmet, der durch Bearbeitung der Erde den Besitz von ihr ergriffen, und sie zu seinem Eigenthum gemacht hat. Nicht in Amerika, welches nur noch ein neues Land ist, nicht in Afrika, welches damals ein noch brennendes wüstes Land war, selbst nicht in Europa, welches nur erst spät aus dem Orient seine Kenntnisse erhalten hat, haben sich die ersten civilisirten Menschen niedergelassen; vielmehr kömmt der Ursprung der menschlichen Aufklärung aus den mitternächtlichen Gegenden Asiens her. In diesem vorzüglich glücklichen Lande bildete sich das erste Volk, das als Erfinder der Wissenschaften, der Künste, und aller nützlichen Kenntnisse unsere ganze Achtung verdient.

• Duchanoy (1781): Umständliche Beschreibung des leztern Ausbruchs des Vesuvs im Jahr 1779 (Aus des Abbé Rozier 'Observat. et Mém. sur la Physique', Juillet 1780), in: SamPhys, Bd. 2 (5), S. 541-564.
  S. 541f.: Der letztere Ausbruch des Vesuvs am 8 August 1779 war einer der beträchtlichsten unter allen, / die es jemals gegeben hat. Kaum ist derjenige so fürchterlich gewesen, den der jüngere Plinius beschreibt, welcher seinem Onkel das Leben kostete, und die Städte Pompeji und Stabiä verschüttete; [...].

• anonym (1781): Anzeige der neuern noch nicht übersetzten Theile der Büffonischen Vögelgeschichte, in: SamPhys, Bd. 2 (5), S. 619-639.
  S. 625:
  /£{Doe-089,15} /
  Der gemeine graue Canarienvogel ist der Urstamm, von dem man bereits zu Anfange dieses Jahrhunderts neun und zwanzig Abänderungen zählte, die ihren Farben nach deutlich genug von einander verschieden waren. Die einfärbigen sind Spielarten, die vom Unterschied des Klima herrühren; [...]. Ein Canarienweibchen bringt aus der Vermischung mit einem Männchen vom Venturon (Fringilla citrinella), Cini (Fringilla Serinus), Zeisig, Stieglitz, Hänfling, Gimpel und Blutfink, ja sogar mit dem Sperlinge, Bastarde hervor, die ihre Rasse weiter fortzupflanzen vermögend sind; allein ein Canarienmännchen zeugt nur leicht Junge mit dem Weibchen vom Zeisig; mit dem Weibchen vom Stieglitz hält es schon schwerer, und mit den übrigen Arten bringt ein Canarienmännchen gar nichts zu Stande.

• anonym (1782): Fortsetzung der Anzeige der neuern noch nicht übersetzten Theile der Büffonischen Vögelgeschichte, in: SamPhys, Bd. 2 (6), S. 734-754.

Band 3 (1783-1787)

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Band 4 (1788, 1789, 1790, 1791, 1792)

• Rhyn, NN van (1790): Ueber den Giftbaum, oder Pohoon Upas, der auf der Insel Java wachsen sol (Ausgezogen aus Nieuwe Algem. Vaderl. Letteroefeningen, Vierde Deel, Tweede Stuk. 1789, S. 104ff.), in: SamPhys, Bd. 4 (4), S. 439-453.
  S. 453:
  /£{Doh-188,06}
  Aus allen hier angeführten Umständen erhellet nun hinlänglich, wie wenig gegründet die Nachrichten von dem Pohoon Upas sind, so gewis auch Försch versichert, die reine Wahrheit mit größter Treue erzählt zu haben.

• Alexander Volta (1791): über natürliche entzündbare Luft, in: SamPhys, Bd. 4 (4), S. 589-608.