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Schwedische Abhandlungen [SchwedAb] (1749 - 1766, 1771)
Exzerpte bis 1759: Bd. 20 ==> [Spätere] |
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SchwedAb (1749 - 1766, 1771): Der Königl. Schwedischen Akademie der
Wissenschaften Abhandlungen, aus der Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik, auf die
Jahre [1739 - 1763, + Zwiefaches Universalregister über die ersten XXV Bände ...
nach der deutschen Uebersetzung] Aus dem Schwedischen übersetzt. 25 + 1
Bd. (Hamburg / Leipzig)
£{Hol-032} / £{Phi-032} / £{Fri-058}
/S. 316: In Nordamerica findet man gegen zwanzig verschiedene Arten
von Schlangen, von denen einige giftig sind. Unter den giftigsten ist
die so genannte Klapperschlange die gefährlichste, weil man Exempel
hat, daß Leute oder Vieh, denen sie einen tiefen Hieb in die Adern,
die zum Herzen gehen, gegeben hat, sogleich todt niedergefallen sind.
/S. 317: Die Engländer in Nordamerica nennen diese Schlange Rattle
Snake, d.i. Klapperschlange.
/S. 319: Die Länge dieser Schlange ist gemeiniglich drey oder vier
Fuß; die größten, die, wie man mir berichtet hat, in Nordamerica sind
gesehen worden, sind sechs Fuß lang, und so dicke, als das Dickste
eines mittelmäßigen Mannes Beins gewesen. Sonst sieht man auch dann
und wann welche, die so dünne als das Dünneste eines Armes sind, und
zuweilen noch dünner.
/S. 320: Am Ende des Schwanzes hat sie die bekannte Klapper, welche
aus knorplichten harten Ringen besteht, die auf eine gewisse Art in
einander gedrehet sind. Mit dieser klappert und poltert sie, wenn sie
einen Menschen siehet, und hat ihren Namen daher; [...].
/S. 322: Man glaubet, diese Schlangen seyn so viel Jahre alt, als sie
in der Klapper ihres Schwanzes Ringe oder Glieder haben, so daß ihnen
jedes Jahr ein neues Glied wachse.
/S. 323: Bey Sonnenschein sind sie sehr schnell zu klappern, bey
Regenwetter aber nicht so, daher es bey dem letztern ziemlich
gefährlich, an solche Oerter zu gehen, wo diese Schlangen in Menge zu
finden sind, weil man nichts eher von ihnen weiß, bis sie beißen.
[...] Die Wilden reisen bey Regenwetter nicht gern durch die Wälder,
entweder der Gefahr von diesen Schlangen wegen, oder weil es
beschwerlich ist, in nassen Gebüschen zu gehen, denn bey den Wilden
finden sich keine gebahnten Wege.
/S. 324: Sie kriechen ziemlich langsam, so, daß man sich nicht
befürchten darf, als würden sie einen Menschen mit einem heftigen
Sprunge anfallen.
/S. 325: Sie verfolget niemals Leute, und greift also nie jemanden an;
sie ist dazu ihres langsamen Ganges wegen allzu ungeschickt. [...],
aber ich bin sicher, daß sie sich geirret, und die sogenannte
schwarze Schlange (Black Snake) für selbige angesehen haben, welche
fast die längste aller Schlangen in Nordamerica ist, [...].
/S. 54: Sie hat einen übeln und sehr widerwärtigen Geruch, besonders
wenn sie liegt und sich sonnet, oder sehr zornig ist, so daß man sie
oft aus diesem bloßen Geruche erkennet, [...].
/S. 56: Unter allen Schlangen in Nordamerica kann sie beym Beißen sich
am weitesten fortwerfen, doch nicht weiter, als auf die Halbe Länge
ihre Körpers. Indem sie sich fortwirft zu beißen, stützt sie sich auf
den Hintertheil ihres Körpers.
/S. 60:
£{Doe-143',11}
An vielen Orten in America habe ich eine Erzählung von einem englischen
Landmanne gehöret, den eine Klapperschlange gehauen hatte, ohne ihn zu
beschädigen, weil er Stiefeln trug. Einige Zeit darnach, als er seine Stiefeln wieder
anziehen wollte, und um sie zu schmieren, mit der Hand daran auf und nieder fuhr,
fühlte er in dem Augenblicke, daß ihm etwas wie ein Messer in die Hand schnitt,
worauf ein ungemein heftiges Brennen und Anschwellen erfolgete; als er nun nachsah, fand
er, daß die Klapperschlange in der Eil ihren Zahn nicht aus dem dicken Leder hatte
bekommen können, [...]. [...], da denn der Mann sein Leben lassen mußte.
/S. 61f.:
£{Doe-143,02}
Man schreibt dieser Schlange die sonderbare Eigenschaft zu, als könnte sie
Vögel und andere kleine Thiere, die sie zum Raube haben will, bezaubern, und dieses
soll sie folgendergestalt bewerkstelligen. [...] Alsdenn hüpfet der Vogel oder das
Eichhorn etwas den Baum hinauf, und wiederum weiter hinunter. Hierbey bemerket man,
daß er jedesmal weiter und / weiter herunter kömmt, [...]. Bey solchem Auf- und
Niederhüpfen, [...] geht das Thier immer weiter und weiter hinunter, bis es zur
Schlange kömmt, die alsdenn, wie man saget, mit weit aufgesprerrtem Rachen liegt,
darauf das Thier ihr mit ängstlichem Laute in den Hals springt und verschlungen wird,
[...].
/S. 62f.:
Dieses wird von allen, die in Nordamerica wohnen, von Gemeinen und Vornehmen, Gelehrten
und Ungelehrten berichtet. Selbst habe ich es nie gesehen, und es fällt mir auch
schwer, solches zu glauben. Unter den vielen hunderten, die mir dieses erzählet
haben, sind nicht über zehn oder zwölfe, die mich versichert haben, daß
sie es mit ihren eigenen Augen gesehen hätten.
Datum: 06.03.2008 / 05.06.2009 / .../ 30.10.2013 / ... / Juli 2017 / 08.11.2018 / 03.09.2019