Heft 21: Floris Neusüss, geboren 1937, Fotogrammkünstler, lehrte an der Kunsthochschule in Kassel experimentelle Fotografie von 1972 bis 2002 und gründete dort das Fotoforum Kassel als Hochschulgalerie, das er auch von 1972 bis 1982 leitete; Fotogramm-Arbeiten seit 1957, Körperfotogramme ab 1960, Porträtfotogramme und Fotogramm-Stücke ab 1982, Nachtstücke ab 1984, Beginn der ULO-Werkgruppe 1989, Werkgruppe "Die Griechen" ab 2000; derzeit arbeitet er mit Renate Heyne am Projekt "Wunderkammer Museum". Er veröffentlichte unter anderem Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts (1990) und (mit P. Cardorff) ULOs wunderbar (2000). Fotogramme sind hybride fotografische Bilder - eine Mischung aus Projektion und Abdruck -, in denen ein Objekt immer in seiner natürlichen Größe wiedergegeben wird. Sie entstehen ohne Kamera und sind ihrer Natur nach Unikate. Kein Bild kann dem anderen gleichen, da kein Negativ und deshalb auch kein 'Abzug' entsteht. Weil das Objekt dem Fotopapier während der Belichtung gewissermaßen den Rücken zukehrt, wurde das Verfahren auch 'Fotografie von der Kehrseite' genannt. Die ganzseitigen Abbildungen im Heft entstammen der ULO-Werkgruppe. Die 'Unidentifiable Lying Objects' sind kleine nicht hergestellte, sondern im Alltag an- oder abfallende Metallskulpturen, und sie erscheinen in Gestalt von Fotogrammen. Die figurative Komposition spielt bei der Entstehung keine Rolle, sie ergibt sich aus dem Zusammenspiel der beteiligten Elemente. Das Element, das sie als Bild hervorbringt, ist das Licht. | |