Heft 15: Sergej Seletskij, geboren 1962 in Minsk, Weißrussland; beendete 1991 die Kunstschule, diente 1981 bis 1983 in der sowjetischen Armee und studierte von 1983 bis 1985 an der Kunstakademie Minsk. Seit 2000 lebt und arbeitet er als freier Künstler in Minsk und lehrt an der dortigen Kunstakademie. Zahlreiche Ausstellungen, u. a. in Prag, Gütersloh, Granada und Berlin. Sergej Seletskij hat sich in seiner Malerei immer wieder mit der Spannung zwischen der ersten Person Singular und dem Unpersönlichen, der ewig wiederholten objektiven Beschreibung auseinander gesetzt. Das allgegenwärtige 'Es statt Ich' verursacht ihm das unangenehme Gefühl von Zerstörung. Dieses 'Es ist und man hat' schmerzt und lässt uns in Fatalismus erstarren. Hinter einem Schleier metaphysischer Gedanken, die seine Malerei inspirieren, werden Dinge und Personen sichtbar, die kindisch und lustig wirken. Die Bilder wollen keine Karikatur sein, aber sie drücken die Sehnsucht aus, in die Kindheit zurückzukehren - dorthin, wo alles seltsam und närrisch sein durfte. | |