Aktuelles

Wilhelm von Humboldt: Sprachwissenschaftliche Korrespondenz

 

Die im Rahmen des DFG-Projektes „Wilhelm von Humboldt: Schriften zur Sprachwissenschaft“ entstandene digitale Briefedition enthält Wilhelm von Humboldts sprachwissenschaftliche Korrespondenz. Im Zentrum stehen Humboldts Forschungen zu einer Vielzahl von Sprachen der Welt in der für ihn charakteristischen Verbindung von Empirie und Theorie. Schwerpunkte seiner Arbeiten waren das Baskische, die amerikanischen Sprachen, Griechisch, Sanskrit, Altägyptisch, Chinesisch, die austronesischen Sprachen und hier vor allem Kawi (Altjavanisch). 

Der Austausch mit seinen Briefpartnern diente Humboldt dabei vorrangig der Diskussion von Forschungsfragen und der Materialbeschaffung.

Ca. 550 Briefe in deutscher, französischer, englischer und spanischer Sprache, davon etwa 280 Briefe erstmals nach den im Nachlass in Berlin und Krakau erhaltenen Handschriften, werden hier veröffentlicht. Die Briefe dokumentieren Humboldts weltweite Vernetzung mit allen führenden Gelehrten auf dem Gebiet der Sprachstudien. Neben Briefen und Briefentwürfen Humboldts werden auch die Antworten seiner Briefpartner publiziert.

Neben dem kritischen Text wird eine Leseversion angeboten. Wo immer dies möglich ist, werden dabei auch die Faksimiles der Handschriften präsentiert.

Die Datenbank versteht sich als work in progress, d. h. sie enthält zur Zeit überwiegend Briefe zu den indologischen, amerikanischen und pazifischen Forschungen Humboldts. Weitere Briefe und Faksimiles sowie Ergänzungen in der Kommentierung von Humboldts Korrespondenz werden nach Möglichkeit in den nächsten Monaten hinzugefügt.

 

Link zur Digitalen Edition

 

 

250. Geburtstag Wilhelm von Humboldts am 22. Juni 2017

 

Am 21. Juni 2017, dem  Vortag des 250. Geburtstags Wilhelm von Humboldts, findet in der Akademie ein Treffen der BBAW mit der Accademia Nazionale dei Lincei (Rom) statt (im Rahmen des Programms "Academies meet"). Die Begegnung steht unter dem Thema "Wilhelm von Humboldt: Italienisch-deutsche Ansichten einer Gründergestalt der Geisteswissenschaften".

Zu Anmeldung und Programm siehe hier.

 

Am 22. Juni 2017 hält das Akademie-Mitglied Prof. Dr. Jürgen Trabant einen Festvortrag mit dem Titel "Humboldts Forum: Die Akademie und Sprachen der Welt".

Zu Anmeldung und weiteren Informationen siehe hier.

 

Am. 23. Juni 2017 veranstaltet die Akademie eine Tagung mit dem Thema "Die Edition der sprachwissenschaftlichen Schriften Wilhelm von Humboldts – Bilanz und Perspektiven".

Zu Anmeldung und Programm siehe hier.

 

Flyer "Wilhelm von Humboldt zum 250. Geburtstag"

 

 

Das Jahresmagazin 2017 der Akademie enthält ein Porträt Wilhelm von Humboldts zu seinem 250. Geburtstag von Jürgen Trabant (S. 44–49) sowie einen Bericht von Ute Tintemann über das mittlerweile im Rahmen des Projektes vollständig edierte Amerikawerk (S. 50–54).

 

Neuerscheinungen


Humboldt, Wilhelm von

2017: Von den Sprachen Amerikas zum allgemeinen Typus der Sprache, hg. von Jürgen Trabant und Bettina Lindorfer, Paderborn: Schöningh (= Schriften zur Sprachwissenschaft, 4. Abt.: Allgemeine Sprachkunde, 1. Bd.).

 

Der Band enthält die beiden großen Textfragmente Wilhelm von Humboldts, die er als Einleitungen zu seinem Buch über die amerikanischen Sprachen begonnen hat, die aber nach einer kurzen Skizze des geplanten Werkes in die Entfaltung der Grundlagen des Sprachstudiums übergehen. 

Obwohl ihre Entstehungszeit mehr als zehn Jahre auseinanderliegt, verbindet dieser gemeinsame Gestus des Übergangs von der Amerikanistik in die Sprachphilosophie die hier vorgelegten Texte. Der erste (der Essai sur les langues du nouveau Continent) ist zu Beginn des amerikanischen Projekts entstanden, als Wilhelm von Humboldt ein französisches Buch über die Sprachen Amerikas für das Reisewerk seines Bruders zu schreiben beginnt. Der spätere (die Grundzüge des allgemeinen Sprachtypus) markiert das Ende der Beschäftigung mit den amerikanischen Sprachen durch den Übergang zum »allgemeinen Sprachtypus«. Beide Texte sind gleichsam Klammern um die amerikanischen Studien Humboldts (dokumentiert in Abteilung III der Schriften zur Sprachwissenschaft Wilhelm von Humboldts). Gleichzeitig zeigen beide auch die von vornherein dem amerikanischen Projekt eingeschriebene Transzendierung ins Philosophische. Daher eröffnet dieser Band die Abteilung IV: Allgemeine Sprachkunde.

 

 

Humboldt, Wilhelm von

2017: Südsee- und südostasiatische Sprachen. Vorarbeiten zu „Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java“, hg. von Ulrike Folie, Volker Heeschen und Frank Zimmer, Paderborn: Schöningh (= Schriften zur Sprachwissenschaft, 6. Abt.: Amerikanische Sprachen, 1. Bd.).

 

Der Band realisiert Teile einer kritischen Edition von Humboldts dreibändigem Opus magnum et postum "Ueber die Kawi- Sprache auf der Insel Java, nebst einer Einleitung über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts", das Untersuchungen zum Kawi und zum malayischen Sprachstamm enthält. 

Insbesondere werden dort die Sprachen Javanisch, Malaiisch, Tagalog, Madagassisch, Tongaisch, Tahitisch sowie Maori behandelt und durch Vergleich sowie Typologie deren Einheit in der austronesischen Sprachfamilie nachgewiesen. Die Edition der Vorstudien zeigt Humboldts Weg zu den Südseesprachen sowie zu den Sprachen Südostasiens; sie deutet seine Arbeitsweise, weist Probleme der Edition auf, verweist auf die Quellen und blickt auf die "Verfertigung" philosophischer Gedanken bei der Analyse spezifischer grammatischer Phänomene. 

Verlagsflyer

 

 

Humboldt, Wilhelm von
2016: Einleitende und vergleichende amerikanische Arbeiten, hg. von Manfred Ringmacher, unter Mitarbeit von Ute Tintemann, mit Beiträgen von Jenne Klimp und Frank Zimmer, Paderborn: Schöningh (= Schriften zur Sprachwissenschaft, 3. Abt.: Amerikanische Sprachen, 1. Bd.).

 

Wilhelm von Humboldts theoretische und sprachvergleichende Studien zu den Indianersprachen Amerikas werden in diesem Band auf der Basis der Handschriften veröffentlicht.

Humboldt plante eine vergleichende Studie zu den amerikanischen Sprachen. Wie dieses nur in Ansätzen realisierte Projekt hätte aussehen können, dokumentieren die Texte "Inwiefern läßt sich der ehemalige Culturzustand der eingebornen Völker Amerikas aus den Ueberresten ihrer Sprachen beurtheilen?" und die "Einleitung" zur "Tabelle der Buchstabenlaute". Der Vergleich der Phoneme amerikanischer Sprachen, die Abhandlung "Ueber das Verbum in den amerikanischen Sprachen" und die landeskundliche Studie "Monumente der Nationen Amerika’s" sind Versuche der Umsetzung. Die "Materialien zur allgemeinen Abhandlung" sind sprachliche Kollektaneen mit dem Nahuatl als derjenigen Sprache, mit der alle anderen verglichen werden.

Der Band bildet den Abschluss von Abteilung 3 "Amerikanische Sprachen" der Humboldt-Edition.

 

  

Bibliographie der Sekundärliteratur zu Wilhelm von Humboldt


Materialien:
WvH-Literatur bis 2013.pdf

 

 

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