28. Heft, Herbst 2012:
ZWISCHEN DEN WISSENSCHAFTEN
 

Es gab eine Zeit, in der ein Professor sich philosophisch, literarisch und didaktisch-popularisierend äußern konnte, ohne um seine Reputation fürchten zu müssen. Heute wird der Disput um Interdisziplinarität zuweilen höchst kontrovers und polarisierend geführt: Inter- und Transdisziplinarität werden mehr denn je gefordert und gefördert, aber sind sie auch geboten? Die Selbstreflexivität der Wissenschaft ist gefragt, denn die Überschreitung von Grenzen wirkt auf das ehemals Eingegrenzte zurück. Die traditionellen Disziplinen verändern sich mit und durch die Kooperationsprozesse. Das wiederum sollte Gegenstand der Forschung sein – und hierzu wollen auch die Gegenworte einen Beitrag leisten.

Mit Bildern von Herlinde Koelbl

INHALT
 

DOKUMENTATION

Zwischen den Wissenschaften | Artikel lesen
Einführung und Dokumentation

 

DOSSIER

Wozu Interdisziplinarität? | Artikel lesen
Günter Stock erörtert das Für und Wider.

Transdisziplinarität
Jürgen Mittelstraß sondiert den Wandel von der schwachen zur starken Interdisziplinarität.

Interdisziplinarität
Peter Weingart erkennt ein universitäres Organisationsproblem.

Normale und strategische Interdisziplinarität in den Geistes- und Sozialwissenschaften
Jürgen Kaube erklärt den Unterschied zwischen ›normal‹ und ›strategisch‹.

Philosophie als Band zwischen den Wissenschaften?
Volker Gerhardt lotet die Chancen und Grenzen des disziplinären Denkens aus.

 

PORTRÄT

Herlinde Koelbl: Schreiben

 

INNENANSICHTEN

Von der interdisziplinären zur integrativen Forschung
Klaus Mainzer möchte eine uralte Vision der Philosophie realisieren.

Durch die Mitte zur Spitze
Quo vadis 2017, Exzellenzen?, fragt Stephan Leibfried.

Plädoyer für Forschungsverbünde in der Wissenschaft
Klaus-Peter Schmitz eröffnet Perspektiven aus den Technikwissenschaften und der Medizintechnik.

Chancen für die Forschung durch interdisziplinäre Netzwerkbildung
Jutta von Maurice und Hans-Peter Blossfeld erörtern das Beispiel des Nationalen Bildungspanels.

Außenbeziehungen und Binnendifferenzierung
Klaus Brockhoff nimmt Interdisziplinäres in der Betriebswirtschaftslehre unter die Lupe.

 

IM GESPRÄCH

Fotografie als Spiegel der Gesellschaft
Herlinde Koelbl im Gespräch mit Anna Bernhardt

 

BLICK VOM RAND

Das Ende vor Augen?
Peter Eisenberg macht sich Gedanken über Deutsch als Wissenschaftssprache.

Lob der Disziplinen
Jens Bisky fordert Bereitschaft zu »cyclopischer Einseitigkeit«.

Weltenbummler, Importeure, Migranten
Rüdiger Zill beschäftigt sich mit drei Formen der Interdisziplinarität.

Wissen to go? Science Center und »Centermania«
Rembert Unterstell betrachtet den Aufschwung der ›Event-Wissenschaft‹ mit gemischten Gefühlen.

Zur wechselseitigen Inspiration von Wissenschaften und Künsten
Kirsten Einfeldt warnt vor allzu überstürztem Eintauchen in die Interdisziplinarität.

 

RÜCKBLICKE

Interdisziplinarität am Beispiel der Altertumswissenschaften
Christoph Markschies skizziert einige Berliner Erfahrungen, nicht nur aus den letzten Jahren.

Grenzgänge mit Hindernissen
Stephan Ruß-Mohl mit einem sehr persönlichen Rückblick auf Journalismusforschung und Ökonomik

Unendliche Welten | Artikel lesen
Mathias Gatza erinnert sich, wie er zu einem Universalgenie wurde.