Campe - abgeschlossen

JOACHIM HEINRICH CAMPE
Wörterbuch der Deutschen Sprache, Braunschweig 1807-1811

 

"ein schwerfälliges, tief unter dem seines vorgängers stehendes werk, hervorgerufen durch die begierde, die bei Adelung fehlenden ... wörter nachzutragen und einem unverständigen purismus huldigend alle fremden wörter aus der sprache zu tilgen. Bei Adelung war alles aus einem gusz und reiflich erwogen, hier griffen neben Campe selbst noch zwei mitarbeiter verschiedner art und befähigung ein und strebten in aller hast ein wörterbuch anzuschwellen, das der gelehrsamkeit entraten konnte, da alle etymologien als unnütze spreu verworfen wurden" (DWB I, Sp. XXIV)

 

Der Pädagoge und spätere Sprachforscher und Verleger Joachim Heinrich Campe (1746-1818) lehrte an Basedows Philanthropinum in Dessau, gründete in Hamburg eine eigene Erziehungsanstalt und reformierte als Schulrat (1786-1805) das Schulwesen in Braunschweig. Auch seine lexikographische Tätigkeit ist von pädagogischen Intentionen geprägt: Von Adelungs Werk setzt er sich ab, seine eigenen Wörterbücher sieht er als Instrumente der Volksaufklärung und Volksbildung. Programmatisch macht sich diese Intention vor allem an seiner Ablehnung des Fremdworts fest. 1801 veröffentlichte er das Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke. 1807-1811 erschien sein fünfbändiges Wörterbuch, zu dem er selbst indes nur die Vorreden schrieb, die Wortartikel waren von Theodor Bernd verfaßt. 1813 erschien eine erweiterte Neuauflage des Verdeutschungswörterbuchs als 6. Band. Quantitativ hat Campe Adelung in der Tat übertroffen; sein Wörterbuch zählt 141 277 Einträge, wogegen es Adelung "nur" auf 55 181 brachte. Einiges bei Adelung Fehlende hat Campe nachgetragen, doch vor allem bläht die Anhäufung von Komposita und Ableitungen das Werk auf. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger faßte Campe den Begriff des Hochdeutschen viel weiter und bezog von daher als Quellen vor allem neuere Schriftsteller aus verschiedenen deutschen Sprachlandschaften ein.

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