Henisch - abgeschlossen

GEORG HENISCH
Teütsche Sprach vnd Weißheit, Augsburg 1616

 

"das überaus fleiszige und lehrreiche werk ist nach einem tüchtigen, allzu überladenen entwurf gearbeitet und erleichtert auch durch ein beigegebnes, sich schon auf alle buchstaben des alphabets ausdehnendes register den aufschlag der oft in einem meer von beispielen und redensarten schwimmenden wörter. was deutsche arbeitskraft vermöge, geht auch aus diesem schätzbaren werk unwiderleglich hervor" (DWB I, Sp. XXI)

 

Der 1549 in Bartfeld, dem heutigen slowakischen Bardejov geborene und 1618 in Augsburg verstorbene Lehrer, Arzt und Schriftsteller Georg Henisch hinterließ der Nachwelt ein Wörterbuchfragment, das leider nur bis zum Buchstaben G ausgeführt wurde. Mindestens zwei weitere Bände ähnlichen Aufbaus hätten folgen müssen, um das Werk abzuschließen. Und dennoch ist es, sein Titel ist Programm, mehr als nur ein Wörterbuch; es ist ein Lexikon und eine umfängliche Sprichwortsammlung zugleich. Seine Hauptstichwörter sind alphabetisch geordnet, teils deutsch, teils lateinisch kommentiert und häufig noch mit Übersetzungsäquivalenten in bis zu neun Sprachen ergänzt. Die dem Grundwort zugeordneten Ableitungen und Zusammensetzungen werden mit zahlreichen Sprichwörtern und Sinnsprüchen ergänzt, die zum Teil lateinisch erklärt, zum Teil aus klassischen und neuen Schriftstellern belegt werden. Ein vollständiges Register aller Einträge rundet den Band ab.

Die Fruchtbringende Gesellschaft, ein großer literarischer Verbund in der Barockzeit, der Sprachgelehrte, Dichter und Vertreter des Adels mit dem Ziel zusammenführte, das Ansehen der deutschen Sprache und Literatur zu heben, würdigte Henischs Werk als Vorläufer eines vollständigen normativen Wörterbuchs der hochdeutschen Sprache.

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