10. Heft, Herbst 2002:
ZWISCHEN KASSANDRA UND PROMETHEUS
Wissenschaft im Umgang mit Utopien und Dystopien

Das Nachdenken über Zukunft hat auch mit dem Ende des Fortschrittglaubens nicht aufgehört, die Zukunftsforschung steht hoch im Kurs. Doch in einer Gesellschaft, in der man rund um die Uhr mit Wissenschaft konfrontiert wird, geraten auch die Wissenschaften selber plötzlich ins Zentrum der positiven wie negativen Vorstellungen von Zukunft. Wie gehen die Wissenschaftler mit Alarmismus und Hoffnungen um?

Mit Fotografien von Karin Felbermayr

 

INHALT

Editorial von Dieter Simon | Artikel lesen


DOSSIER

Utopien und Dystopien | Artikel lesen
Einführung und Dokumentation

Technische Utopien und Katastrophenängste
Thomas Macho
setzt sich mit dem utopischen Moment in den technischen Zukunftsvisionen auseinander.

Die Zukunft des Gehirns | Artikel lesen
Gerhard Roth
fasst den Stand der Forschung zusammen und wirft einen Blick nach vorne.

Kassandrarufe und Klimawandel | Artikel lesen
Peter Weingart
schreibt über die Medialisierung der Wissenschaft, über Risiken der Kommunikation und den Verlust der Glaubwürdigkeit.

Die manipulierte Schöpfung
Mit Ikonen des Schreckens und Mad Scientists in Literatur und Film beschäftigt sich Hans Richard Brittnacher .


HANDWERK

Der Sturz des Ikarus. Im Nirgendwo der Medientechnologien
Angela Spahr
fragt sich, ob es den Medienutopisten wie Ikarus geht.

Von Kathedralenbauern lernen. Über Großprojekte in den Naturwissenschaften.
Rainer Lange
sieht eine Kultur langfristiger Planung und professionelles Management am Werk.

Die Erweiterung menschlicher Herrschaft
Kristian Köchy
reflektiert über die Utopie des Francis Bacon.

Katastrophen und Risiken. Versuch einer Typologie
Ortwin Renn
und Andreas Klinke entdecken in antiken Mythen ganzheitliche Kommunikationsangebote mit indirekten Handlungsanweisungen.

 
BLICK ZUM RAND

Viel zu viele Menschen?
Die Frage beantwortet Rainer Münz .

Die Wüste wächst
Von den vielfältigen Problemen, der Verwüstung Herr zu werden, erzählt Tobias Siegfried .

Gärten und Nutzgärten - die kleine Utopie
Elisabeth Meyer-Renschhausen
hofft auf die subsistenzorientierte Kleinlandwirtschaft.

 
FUNDSTÜCKE

Möglichkeitssinn und Utopiemodelle
Wilhelm Voßkamp
schreibt über die utopische Methode Robert Musils.

Testudo volans
besichtigt alte Denkmodelle

Autopoietische Maschinen und die Organisation des Lebendigen | Artikel lesen
Bernhard Pörksen
im Gespräch mit Humberto Maturana


WISSENSCHAFTSKABINETT

Idylle und Katastrophe bei Marx und Engels
Von Jürgen Herres

Utopisierung der Wissenschaft
Andreas Urs Sommer
kritisiert die Versprechen der biotechnologischen Disziplinen.

Glaube, Angst und Hoffnung
Ulrich H. J. Körtner
wirft einen theologischen Blick auf apokalyptisches Denken.