norbertvonehringer14. Heft, Herbst 2004:
LEBENSLÄUFE - LAUFBAHNEN
... zwischen Forschung, Management und Marginalisierung

Ein Blick auf Karrieren und Selbstbilder macht deutlich, dass es auch biografisch keine 'Einheit der Wissenschaft' gibt. jedes Fach hat seine Tradition, seine Heroen und Fächerkultur, zudem verlangt die 'Vertriebswirtschaftlichung' nun auch von Wissenschaftlern Fähigkeiten, die bisher nicht zum Forscherbild gehörten. Laborknecht und Medienstar haben wenig gemeinsam, zwischen Ruhm und Erkenntnis gibt es viele Rollen im Bergwerk des Wissens, und sie differenzieren sich weiter. Wie schlagen sich die vielen neuen Anforderungen auf das Selbstbild und -verständnis der Wissenschaftler nieder? Was ist heute ein Wissenschaftler? Woran orientieren sich Forscher und vor allem Forscherinnen im 21. Jahrhundert? Das Heft beschäftigt sich mit Idealen und Verzerrungen, Selbstbildern und Projektionen von Wissenschaftlern ...

Mit Plastiken von Elmar Lixenfeld

 

INHALT

Editorial von Dieter Simon | Artikel lesen


DOSSIER

Von der Autonomie bis zum Management | Artikel lesen
Einführung und Dokumentation

Das Wissenschaftlerideal und seine gegenwärtigen Widersprüche
Erhard Stölting
, Soziologe, misst das Ideal an den gegenwärtigen Widersprüchen.

Gelegentliche Spurwechsel. Über Personalimporte und -exporte der Wissenschaft | Artikel lesen
Peer Pasternack , Hochschulforscher und ehemals Wissenschaftsstaatssekretär, erörtert die (Un)Durchlässigkeit der Karrierewege zwischen Wissenschaft und Politik.

Weshalb ich mich gefreut habe - und weshalb ich doch nichts schreiben möchte
Siegfried Großmann beantwortet die Frage, was ein emeritierter Physiker mit der gewonnenen Zeit anfängt.

Karrieren mit Darwin? Evolutionäre Strategien für die Wissenschaftlerlaufbahn
Wolfram Henn entdeckt Parallelen zwischen Wissenschaft und freier Wildbahn.


BLICKWECHSEL

Zum Thema Frauenzimmer
Bernd Hillemeier berichtet von einem Modellversuch für die Gewinnung weiblicher Technikwissenschaftler.

Klimavergleich Deutschland - USA oder: die unerträgliche Leichtigkeit des akademischen Lebens
Christiane Fellbaum schaut als Frau mit USA-Erfahrung auf die deutsche Forschung.

Die simulierte Professorin
Julia Fischer prüft knapp vor dem Antritt einer Professsorenstelle ihre Ideale und Wünsche.


NEUES EUROPA

Akademgorodok
Über den Glanz und das Elend eines wissenschaftlichen Stadtstaates schreibt György Dalos .

Wissenstransfer, nach Dalmatien
Rainer Maria Kiesow erzählt von den Schwierigkeiten, einen Lastwagen voller Bücher über die Grenzen zu schaffen.

Südosteuropa, Brain Exchange, Index fallend
Michael Daxner versucht zu verstehen, welche Folgen der Hirn-Export für den Balkan hat.

Brain Drain und Brain Exchange. Zwischen Graz und Sarajevo
Nina Taso , bosnische Emigrantin, wirft einen Seitenblick auf das neue Europa.


PORTRÄT

Wolfgang Steinitz (1905-1967). Vom Rand der Philologie in die Mitte der Wissenschaftspolitik
Ewald Lang sucht Kohärenz im Leben des Emigranten, der das berühmteste Russisch-Lehrbuch der DDR verfasst hat.


LEBENSPLÄNE

Erfolge jenseits der Alma mater
Frank Berzbach beschreibt die Erfahrungen von Jungwissenschaftlern, denen die Universität zu eng war.

Der exzellente Nachwuchs
Eine kleine, nicht repräsentative Auswahl

Low Budget Academics. Freischaffende Akademikerinnen, unsichtbar
Elisabeth Meyer-Renschhausen erzählt von der Niedriglohngruppe an den Universitäten.


WISSENSCHAFTSKABINETT

Zur Evolution der fliegenden Schildkröte
Horst Bredekamp schenkt dem Maskottchen der Gegenworte eine kunsthistorisch fundierte Biographie.

Ein Hegel wurde nicht berufen
Steffen Dietzsch hat in die Annalen der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin geschaut.

Der Traum ein Leben oder: die Germanistik nach dem Biografie-Verbot | Artikel lesen
Conrad Wiedemann räsoniert über die Aktualität von Biographien.