26. Heft, Herbst 2011:
ZWECKFREIE FORSCHUNG?
 

Die Frage nach Zweck und Nutzen der Forschung stellt sich unter verschiedenen historischen Bedingungen und auch für die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen immer wieder neu und kann nicht ein für alle Mal beantwortet werden. Auch der vermeintliche »Stein der Weisen« hat verschiedene Seiten, obwohl sich natürlich jeder wünscht, dass Einstein und nicht Frankenstein die Forschung bestimmen möge. Und Laboratorien, Teilchenbeschleuniger, Sternwarten, Archive und Bibliotheken sind keine Mausoleen, keine prunkvollen artemisischen Denkmäler, die den Ruhm der Vergangenheit zementieren, sondern sie bilden das unabgeschlossene Gebäude der Wissenschaft, das auf veränderliche Bedingungen mit Umbauten reagiert und sich stets aufs Neue zukunftsoffen konfiguriert.

Mit Bildern von Volkhard Stürzbecher

INHALT
 

DOKUMENTATION

Zweckfreie Forschung? | Artikel lesen
Einführung und Dokumentation

 

DOSSIER

„Zweckfreie Forschung“ | Artikel lesen
Eine im 21. Jahrhundert taugliche Begrifflichkeit?, fragt Günter Stock.

Verstehen und Können
Martin Carrier nimmt das Verhältnis von Grundlagen- und Anwendungsforschung unter die Lupe.

Weiße Elefanten der Wissenschaft?
Entdeckt von Heinz Duddeck.

Wissenschaftspolitik als Innovationspolitik
Peter Weingart untersucht Anspruch und Wirklichkeit.

 

INNENANSICHTEN

Grundlagenforschung in der Psychiatrie
Hanfried Helmchen beschäftigt sich mit einem weiten Feld.

Naturwissenschaften!
Martin Quack fragt, warum und wozu.

„Geber produktiver Irritationen und Beschleuniger des Wandels“
Frauke Hamann und Frank Nullmeier äußern sich zu Wissenschaftsstiftungen.

Mathematik in Chinatown
Andreas Loos präsentiert eine kleine Auswahl von Sichtweisen auf die Mathematik.

 

RÜCKBLICKE

Forschung oder Entwicklung?
Benoît Godin und Joseph Lane analysieren zwei Kategorien der Wissenschaftsforschung.

Zweck und Wahrheit
Matthias Kroß schreibt über die Leitideen in Wittgensteins Kritik der Wissenschaften.

Wissensmanufakturen
Sebastian Kühn blickt zurück auf die Akademien um 1700.

 

BLICK NACH DRAUSSEN

Produktivkraft Forschung
Rudolf G. Wagner zeigt eine chinesische Perspektive.

Was ist Stadt?
Anne-Katrin Fenk und Tile von Damm nehmen den indischen Urbanitätsdiskurs unter die Lupe.

 

SEITENBLICKE

Die ungezogene Tochter
Vorgestellt von Florian Dombois

Welche Bestände für welche Nutzer?
Stefan Wiederkehr sieht sich in Bibliotheken als Ort der Forschung um.

Zweckfreiheit als Form
Hermann Rotermund über Henry Cole, den Begründer einer wissenschaftlichen Design-Auffassung.

Jäger, Sammler, Händler
Marcel Lepper und Ulrich Raulff beobachten Forschung im Archiv.

Forschung vernetzt | Artikel lesen
Siegfried Großmann macht sich zu den Konsequenzen von Internet-Wissenschaft Gedanken.

Dürfen zwecklose Wissenschaften sein?
Hans-Martin Gauger plädiert entschieden dafür.