Die Wohntopographie der Hofbeamten bildet deren Wohnadressen im Berliner Stadtgebiet ab und beantwortet die Leitfrage, ob es schon immer oder im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Vermischung von Hofleuten und Stadtgesellschaft gegeben hat bzw. wo in Berlin das Hofpersonal unterschiedlichen Ranges wohnte. Anhand der aus Adressbüchern und archivalischen Listen erarbeiteten Wohntopographie wird erkennbar, wie sich die Wohnungen des höfischen Personals grundsätzlich in der Stadt verteilten – ob es nahe beim Stadtschloss bzw. bei den Hofbehörden wohnte, somit vornehmlich Kollegen als Nachbarn hatte und eine „Hofinsel“ bildete, oder ob die Hofbeamten doch vom Schlossbezirk entlegenere Quartiere wählten und als Nachbarn mit anderen sozialen Schichten zusammentrafen.
Fünf Stichjahre aus dem Untersuchungszeitraum des Projektes (um 1800, 1845, 1872,
1892, 1914) sollen dabei die Veränderungen im Verlauf von 120 Jahren sichtbar
machen. Derzeit werden die Daten für alle Stichjahre erhoben und eingegeben. Das
Online-Modul bietet seit dem Herbst 2019 für das Stichjahr „um 1800“ erste
Möglichkeiten, um die Verortung des Hofes im Berliner Stadtgebiet zu erkunden.
Die Hofbeamten und ihre Nachbarn werden sowohl auf einer historischen wie auf
einer aktuellen Karte angezeigt, ebenso können bereits einige Daten
(Berufsgruppen, Beamtenrang) gefiltert werden. Ferner wird die Verbindung zu
anderen Elementen der Website (zunächst Personen-,
Höferegister etc., später Biogramme und Organigramme) bereitgestellt.
Die Anwahl der verzeichneten
Punkte führt zur Anzeige der Adresse und der direkten Nachbarn. Sowohl für die
Hofbeamten wie für die Nachbarn öffnet sich je ein Fenster mit den zur Verfügung
stehenden Informationen.
Die Volltextsuche (z. B. nach Namen oder Adressen) wird in einer nächsten Stufe ergänzt. Diese Suchergebnisse können später ebenso auf der historischen Karte visualisiert werden.