Wilmowsky, KARL Friedrich Adolf (1888 Freiherr) von

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Geburtsdatum/-ort

30.1.1817 Paderborn

Sterbedatum/-ort

12.3.1893 Berlin

Konfession

evangelisch

Verwandte und Konnubium

Vater: Wilhelm Karl von Wilmowsky (1785-1842), Jurist, Richter; Bruder: Gustav von Wilmowsky (1818-1896), Jurist, Rechtsanwalt und Notar am Kammergericht Berlin; 1846 Gemahlin: Anne Mathilde, geb. von Seebach (1823-1895); Sohn: Kurt Freiherr von Wilmowsky (1850-1941), 1894-1901 Chef der Reichskanzlei unter Hohenlohe und Bülow, 1901 Oberpräsident Schleswig-Holstein, 1906-1908 Sachsen, 1908 Landeshauptmann Prov. Sachsen, 1913-1918 Mitglied Herrenhaus (1917/18 Vors. Alte Fraktion), 1921-1930 Mitgl. Preuß. Staatsrat; Sohn: Thilo Freiherr von Wilmowsky (1847-1891), Jurist, zuletzt Geheimer Oberjustizrat im Justizministerium

Zivil- und Militärkabinette

4.12.1869/22.3.1870-23.6.1888 Geheimer Kabinettsrat und Chef des Zivilkabinetts Wilhelms I. und Friedrichs III., Wilhelm I. nennt Wilmowsky sein „Zivilgewissen“

Ausbildung

Gymnasium Bielefeld, 1835 Abitur; Jurastudium in Berlin und Bonn, dort mit Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg u. a. Adeligen

Beruflicher Werdegang außerhalb des Hofes

1838 Auskultator Naumburg; 1840 Gerichtsreferendar OLG Naumburg; 1842 Gerichtsassessor; 1844 Hilfsrichter Suhl; 1849 Justitiar Regierung Merseburg; Juni 1851 Hilfsarbeiter und Regierungsrat Finanzministerium; 4.4.1854 Geheimer Finanzrat; 30.12.1861 Geheimer Oberfinanzrat; Dezember 1871 Ablehnung des von Bismarck angebotenen Postens als Kultusminister

Militärische Laufbahn

Kein Militärdienst, da „schwächlich“

Weitere Tätigkeiten

1859/60 Vorträge über Staatsrecht und Finanzwesen bei Prinz Friedrich Karl v. Preußen

Politisches Engagement (Mandate, Gewerkschaften, Parteien)

Dezember 1889-Tod Mitglied des Herrenhauses „aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen“

Kirchliches Engagement

1882 Ablehnung des von Kultusminister Puttkamer angebotenen Postens als Domkapitular Naumburg

Auszeichnungen

22.3.1877 Wirklicher Geheimer Rat; 1879 Roter Adlerorden I. Klasse; 1887 Großkomtur des Hausordens von Hohenzollern mit Stern und Kette; 1888 Freiherrn-Titel durch Friedrich III. bestätigt: 10.12.1888 Mitglied des Herrenhauses durch Wilhelm II.

Sonstige Bemerkungen

Lt. Eigenaussage in: Heinrich Otto Meisner, Zur neueren Geschichte des preußischen Kabinetts, in: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, Bd. 36 (1924), S. 180-209, S. 188 „gegen Bismarck nicht zu gebrauchen“; lt. Meisner, ebd., S. 187 der „ideale Kabinettschef Preußens (...), der die schwierige Aufgabe des Mittlers zwischen so heterogenen Elementen, wie sie Monarch, Behörden und öffentliche Meinung“ darstellten, meisterte, „ein pflichtgetreuer, streng sachlicher und äußerst fleißiger Beamter“.

Autobiographische Aufzeichnungen

Gerhard Besier (Hrsg.), Die „persönlichen Erinnerungen“ des Chefs des Geheimen Zivilkabinetts, Karl von Wilmowski, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 50 (1977), S. 131-182, Original in GStA PK, BPH, Rep. 51 J F III 10

» GND-ID

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Quelle:

Erich Neuß, Geschichte des Geschlechtes v. Wilmowsky, Halle/S. 1938, Vorsatzblatt.

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