Stolberg-Wernigerode, Eberhard Graf zu

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Geburtsdatum/-ort

11.3.1810 Peterswaldau (Schlesien)

Sterbedatum/-ort

8.8.1872 Johannisbad (Böhmen)

Konfession

evangelisch

Verwandte und Konnubium

Vater: Anton Graf zu Stolberg-Wernigerode; Mutter: Luise, geb. Freiin von der Recke; Schwester: Jenny Gräfin von Keller; Schwager: Alexander Graf von Keller; Gemahlin (26.5.1842): Marie Wilhelmine Johanna, Tochter von Prinz Heinrich LX. Reuß jüngere Linie; keine Kinder

Hofamt bzw. Stellung am Hof

21.2.1857 Vize-Oberjägermeister; 1861-1868 Zweiter Oberjägermeister, 30.10.1869-1872 Erster Oberjägermeister

Ausbildung

erste Erziehung durch Hauslehrer; 1824-1830 Lehranstalt in Bunzlau und Gymnasium in Glogau

Beruflicher Werdegang außerhalb des Hofes

1851-1859 Landrat im Kreis Landshut; Juli 1869-8.8.1872 Oberpräsident der Provinz Schlesien

Militärische Laufbahn

1830 Eintritt in die preußische Armee; Dienst im 2. Garde-Ulanen-Regiment; 1836 2. persönlicher Adjutant von Prinz Wilhelm von Preußen; 1841 Premierleutnant; 1842 als Rittmeister Abschied aus dem aktiven Militärdienst; 1866 Teilnahme am Feldzug in Böhmen und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege in Berlin; 1866 Charakter als Generalmajor à la suite der Armee; 1870 Charakter als Generalleutnant à la suite der Armee

Politisches Engagement (Mandate, Gewerkschaften, Parteien)

1847 Mitglied des Vereinigten Landtags; 1849-1854 Mitglied der Zweiten Kammer (= Abgeordnetenhaus) (Rechte); 1854-1872 Mitglied des preußischen Herrenhauses, 1855-1862 dessen Vizepräsident, 19.5.1862-8.8.1872 Präsident; 1867-1869 Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes (Konservative); 1848/49 in antirevolutionären politischen Kreisen aktiv; Mitbegründer und ab September 1861 Vorsitzender des konservativen Preußischen Volksvereins; Januar 1871 Reise nach Frankreich, um Wilhelm I. die Glückwünsche des preußischen Herrenhauses zu überbringen

Sozial-karitatives Engagement

1852-1872 Kanzler des Johanniterordens und ab 1856 Kommendator für Schlesien; 1864 während des deutsch-dänischen Krieges stellte er den Orden in den Dienst der Armee

Kulturelles Engagement

1870 Ehrenmitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur

Auszeichnungen

22.3.1866 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz; 1867 Roter Adlerorden I. Klasse

Sonstige Bemerkungen

Breit vernetzter und exponierter Vertreter der konservativen Partei in Preußen; Vertrauensmann Bismarcks, der im Kondolenzschreiben vom 9.8.1872 schrieb: „Ich habe wenig Freunde und keine Aussicht neue zu gewinnen; keiner aber ist für mich so zuverlässig, so selbstlos und so liebenswürdig in seiner Freundschaft gewesen wie Eberhard in etwa 25 Jahren wo wir uns näher gestanden haben (zit. nach: GStA PK, I. HA Rep. 90 Annex B Nr. 343)

Quellen

GStA PK, BPH, Rep. 8, Nr. 94, Bl. 23

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