Die gedruckte Edition

Im Rahmen des Akademienvorhabens entsteht eine 13-bändige Grundlagenedition, die bislang ungedruckte Quellen zur Geschichte der preußischen Monarchie erschließt und der Forschung zur Verfügung stellt. Die Auswahl der Quellen erfolgt unter dem Kriterium der Anpassung der späten mitteleuropäischen Monarchie an eine sich wandelnde Gesellschaft während des langen 19. Jahrhunderts. Die einzelnen Editionsbände lassen sich drei großen Forschungsschwerpunkten zuordnen, anhand derer die Integrations- und Legitimationsstrategien der monarchischen Akteure sowie ihre Grenzen fassbar werden: die höfischen Strukturen und monarchische Herrschaftspraxis, die repräsentativen und politischen Dimensionen monarchischer Herrschaft sowie die Strategien und Reaktionen der Monarchie gegenüber dem gesellschaftlichen Wandel. Innerhalb dieser drei Bereiche erfolgt eine weitere Gliederung nach spezifischen Themenfeldern. Die Edition stellt das preußische Beispiel im Zeitraum von 1786 bis 1918 vor und versteht sich als Referenzwerk für die internationale komparatistische Forschung zur Monarchie. Deshalb finden hauptsächlich Quellen preußischer Provenienz Eingang in die Editionsbände; bei einigen Themenbänden wird auch aussagekräftiges Material außerpreußischer Provenienz einbezogen, etwa aus diplomatischen Korrespondenzen ausländischer Höfe.

Das Editionsvorhaben kann nicht auf einen homogenen, in sich geschlossenen Quellenbestand zurückgreifen. Vielmehr werden die zu edierenden Dokumente, welche als Schlüsseldokumente für die einzelnen Themenkreise zu betrachten sind, aus verschiedenen Beständen zusammengeführt. Diese befinden sich hauptsächlich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem (GStA PK), das auch die Reposituren des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs (BPH) bewahrt. Kernbestände sind hier die des Hausministeriums, des Hofmarschallamts sowie nicht zuletzt die einzelnen Personennachlässe der Monarchen und ihrer Gemahlinnen und Kinder. Des Weiteren sind die Überlieferung der Hof- und Güterverwaltung, des Geheimen Zivilkabinetts, des Finanzministeriums und der General-Ordenskommission sowie Nachlässe einzelner Hofbeamter und Kabinettsmitglieder von Relevanz. Ebenso heterogen sind die vom Projekt zu edierenden Quellengattungen, die von königlichen Ordres, behördlichen Berichten, Etats und Rechnungen über interne Journaleinträge, Denkschriften bis hin zu Bewerbungs- und Beschwerdeschreiben, Korrespondenzen und Tagebüchern reichen.

Wenige Schlüsseldokumente, die sich in den jeweiligen Printbänden befinden, werden als Beispiele auch auf der Webseite des Projekts veröffentlicht. Jedem edierten Quellentext ist ein Dokumentenkopf vorangestellt, der neben der systematischen Bestimmung der Quelle Angaben zu Adressat und Empfänger, Ausstellungsort und -datum sowie Überlieferungsform und -ort (Archiv und Signatur) beinhaltet. Außerdem ist der Inhalt der Quelle in wenigen Zeilen und kursiver Schrift zusammengefasst. Der transkribierte Quellentext selbst folgt weitgehend der Vorlage. Personen und Orte, die sich in den auf der Webseite veröffentlichten Dokumenten finden, sind mit den jeweiligen, ebenfalls auf der Webseite vorgehaltenen Registern verknüpft. Personennamen sind gegebenenfalls zusätzlich mit einem Biogramm verknüpft.