Lacerta ex rubro atra, linea dorsali alba, longitudinaliter notata.
Long[itudo] 2 poll[ices], très belle, à Cumaná.
[...]
[...] [26R] Viel Tiger am Einfluß des Apure in [den] Orinoco,
wir fanden einen, wo wir eben [die] Hamaken aufschlagen wollten und
gingen deshalb bis an den Einfluß selbst. Dort (ich wachte
spät und konnte wegen Crucis-Beobachtung nicht einschlafen),* dort
lockte das Feuer (das man der Tiger wegen anzündete) offenbar
die neugierigen Toninen und Crocodille herbei**.
Wir sahen zwischen 1-3 Uhr Nachts die Köpfe und Schweinsrüssel
der letzteren 3 t[oisen] von unseren Hamaken. So gewöhnt
man sich an alles. Lerm wegen eines jungen [27V] Tigers, den [die]
Mutter wahrscheinlich saufen führte. Er kehrte in den Wald zurück
und schrie wie eine junge Katze!
[Die] Flußmessung taucht wenig, da der Fluß hier unbestimmt
einen See bildet und die Wendungen in eines zusammenfließen.
Längen- und Breitenbestimmung sehr genau. Der Apure mündet
sich unter sehr rechtem Winkel ein, daher stämmen [die] Wasser
so gegen und treten aus. Jetzt [der] Apure, der im Caño Rico
340 var[as] breit war, vor Armuth kaum erkennbar. Er hatte in Einmündung
in Orinoco kaum 60 varas Breite und nicht 3 Lachter, wo am tiefsten,
Teufe. Schon seit Vuelta del Secondo Cochinito und isla Carisalis
nimmt [der] Apure sichtbar ab. Von da an seine Mittelbreite jetzt
kaum 130 varas und doch im Caño Rico, obgleich nicht sehr
tief, doch ganze 340 varas breit mit Wasser gefüllt. Wo bleibt
diese Wassermasse, denn bloß [der] R[io] Arichuna geht aus
[dem] Apure ab, und dieser ist jetzt ebenfalls fast wasserlos. Am
wahrscheinlichsten, daß der Fluß in der großen
Länge und fürchterlichen Breite an den Sandufern und Bänken
viel Wasser einbüßt. Wo wir in [der] playa (und war es
100 var[as] vom jetzigen Fluß ) [einen] Pfahl eingruben, um
[die] Hamaken zu befestigen, spritzte uns Wasser entgegen. [Das]
Wasser des Apure [ist] gelblicher, unreiner, [das] Orinoco-Wasser
mehr dem Meerwasser ähnlich, bläulich-grün. Die Wasser
unterscheiden sich in einem Bette ungemischt bis gegen Cabruta. Im
Orinoco sieht man weniger Vögel, weil [der] Wald entfernter.
Er hat alles um sich her verwüstet, ist nicht [ein] Kanal wie
[der] Apure durch des Waldes Dickicht, wenigstens an wenigen Punkten.
Mit Mühe zog man uns am Seile bis in den Oronoco, und dort
gingen wir unter Segel Stromaufwärts. [Der] Ostwind sehr heftig.
[Die] Wellen 3 F[uß] hoch schäumend, ganz wie im Meere.
Auch fing B[onpland] schon an, Seekrank zu werden. Welche Wassermassen
so entfernt vom Meere! Man sieht hier weniger Crocodille als im Apure,
weil [der] Fluß tiefer, aber größere, denn die großen
im Apure suchen das tiefere Orinoco-Wasser. Ich erstaunte zu sehen,
wie mitten im Wellenschlag gegen den Wind diese Ungeheuer über
den Strom schwammen.
Apure ewig im Llano. Etwa 1/2 leg[ua] vor [der] Einmündung
bei Vuelta del Palmito wird man angenehm überrascht. Man sieht,
doch nur auf Augenblicke, das Gebirge von Encaramada. Am Einfluß [die]
Aussicht sehr reizend. Gegen Süden erblickt man eine hohe Gebirgskette,
die aneinanderhängend in hohen Kuppen von Osten gegen Westen
streicht, aber gegen Osten nicht über [27R] [den] Strom setzt.* Der
Orinoco fließt
*Wir schliefen auf [der] Isla de Apurito
in [der] Prov[inz] Caracas, uns gegenüber [am] rechte[n] Ufer
des Orinoco Guayana, [am] rechte[n] des Apure Prov[inz] Barinas.
**Wir haben zwei Monathe lang deutlich bemerkt,
daß Feuer die Crocodile anlockt, also Natur der Fische, Krebse
... die alle dem Feuer folgen!
*NB. Die Wasserflecke auf dieser Seite 243
[Bl.27R] sind Orinoco-Wasser, welche über den Tisch liefen,
als der Kahn umschlug. S[iehe] unten S.249 [d.i. Bl.30R, unten S.<215>].
|